Donnerstag, 4. September 2014
Schöne Aussichten


Hier sind wir wieder mal bei der "Schönen Aussicht" zwischen dem Neanderbad in Hochdahl und Alt-Erkrath. Und ich darf an dieser Stelle einen älteren Eintrag von mir berichtigen, in dem ich den unteren Teil dieses Sträßleins fälschlicherweise auch der Schönen Aussicht zugerechnet hatte. Tatsächlich trägt der Wegabschnitt durch den Reiterhof samt dem knackigen Anstieg (in Aphro-Child-Diktion "Sultansteigung" genannt) den schönen Namen Eulental.

Oft genug ist die Aussicht eher verhangen als schön, dann drehe ich halt meine übliche Neanderthal-Runde mit den 7,93 Anstiegen ohne Foto-Stopp. Aber diesmal habe ich dann doch angehalten, um den hiesigen Lokalpatrioten unter den Lesern (ich dachte da in erster Linie an Herrn Cut, Rocky Raccoon und last, but not least den genesenden Halbgott Aphro-Child) einen Fernblick auf die von ihnen gern so bezeichnete "schönste Stadt am Rhein" zu liefern:

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Und nehmt es mir nicht übel, liebe Düsseldorfer, aus Radfahrersicht ist das die Perspektive, aus der ich die Landeshauptstadt am liebsten sehe - wenngleich ich konzedieren muss, dass Krefeld und Mönchengladbach radwegtechnisch noch viel größere Katastrophen sind.

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Dienstag, 2. September 2014
Fronkraisch, Fronkraisch!


Am Samstag haben die Lerocs uns noch ihr Städtchen gezeigt, und ich muss sagen, wir waren sehr entzückt. Eine verwinkelte Altstadt mit schön restaurierten Fachwerkhäusern, eine gotische Kathedrale, eine beschauliche Uferpromenade entlang des Flüsschens Yonne, um das Städtchen herum sanft geschwungene Hügel, darüber ein weitläufiger Himmel - da lässt es sich leben, auch wenn das Hauptstädtchen des Departements Yonne in der Region Burgund ein bisschen aus der Zeit gefallen scheint.

Papa Leroc weiß die Geschichte des Städtchens interessant zu erzählen, und es ist immer wieder putzig, ihn in aufrichtiges Erstaunen darüber zu versetzen, dass wir wissen, wer Jeanne d'Arc war, was es mit der Revolution auf sich hatte und dass die Trennung von Staat und Kirche in Frankreich im Wesentlichen auf den Code Napoleon zurückgeht. Ehrlicherweise muss er dann bekennen, von deutscher Geschichte nicht mehr zu wissen, als dass da auch irgendwelche Könige und Kaiser regierten und später dann ein gewisser Adolf H. an die Macht kam.

Ich halte mich ja nun wirklich nicht für den Ulrich Wickert unter den Bloggern, aber im Gespräch mit den Lerocs bekomme ich immer wieder rückgemeldet, eine ganze Menge über unser westliches Nachbarland zu wissen. Wohingegen ich selber eigentlich das Gefühl habe, ich hätte da gerade mal ein bisschen an der Oberfläche gekratzt. Vielleicht liegt meine eigentliche Stärke nicht so sehr in der tatsächlichen Allgemeinbildung, sondern mehr darin, das wenige, das ich weiß, gut zu verkaufen. Mit der viel zu oft gern von mir zitierten Sentenz "rien ne dure que le provisoire" habe ich mir jedenfalls den Ruf eines conoisseurs verschafft, den Satz hat sich Papa Leroc gleich ins Notepad seines Smartphones notiert, damit er ihn nicht wieder vergisst.

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Freitag, 29. August 2014
Notre vie avec une fille française (5)
Mademoiselle Leroc weilt inzwischen wieder bei den ihren, und damit ist der für uns leichtere Teil des Austauschprojekts ausgestanden. Auch wenn wir zwischenzeitlich mal etwas genervt waren von der einen oder anderen Marotte, ist uns das französische Frollein doch ziemlich ans Herz gewachsen in den sechs Monaten. Sie selber hat sich nach eigenem Bekunden bei uns sehr wohl gefühlt. Und auch in der Schule hatte sie nach kleinen Anfangsschwierigkeiten eine gute Zeit.

Morgen geht es dann nach Frankreich, wo wir unser Töchterlein in die Obhut der Lerocs geben. Und das wird hart, wahrscheinlich weniger für sie als für die marquise793 et moi. Diese Woche war unser Kind drei Tage auf Klassenfahrt, und das gab uns schon einen kleinen Vorgeschmack auf die kommenden Monate. Und ja, wir haben die Kleine schon mehrmals alleine nach London fliegen lassen, was uns auch nicht ganz leicht gefallen ist. Aber das kommende ist halt doch nochmal ein anderes Kaliber.

Und um das mal in Relation zu setzen: Ein Mädchen aus ihrer Klasse (das sonst immer gern mal einen auf tough macht) ist nicht mit auf Klassenfahrt gewesen vor lauter Heimweh-Sorgen. Dementsprechend reichen die Reaktionen in der Elternrunde auf unser Austauschprojekt überwiegend von "wie kann man nur" bis hin zu "ich könnte das nicht". Kurioserweise hat aber die Tochter einer Kollegin meiner Frau total Feuer gefangen für einen Frankreich-Austausch, nachdem sie das Videointerview gesehen hat, das meine Frau mit Mademoiselle Leroc zum Abschluss ihre Aufenthalts bei uns geführt hat.

Mademoiselle793 selber ist guter Dinge, etwas Bammel mischt sich natürlich auch in die Vorfreude. Aber letztlich ist sie (wie damals vor dem ersten Alleinflug nach London) stolz wie Bolle, dass sie sich das als einzige in ihrem ganzen Umkreis traut. Und beim Abschied von ihrer Klasse gab es noch die eine oder andere Überraschung, wer von den Jungs sie sehr vermissen wird.
Hach ja...

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