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Sonntag, 8. Januar 2012
Generation 8086
mark793, 12:29h
Ach, und weil wir grade beim Thema Computer-Historie sind: Das ganze nostalgische Gewese um den so bahnbrechenden Commodore C 64 kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Just in der Zeit nach dessen Markteinführung vor 30 Jahren dürfte auch ich meine ersten Gehversuche am Computer unternommen haben. Aber so richtig infiziert war ich davon nicht. Und seien wir ehrlich: Es waren (damals wie heute) auch nicht unbedingt die coolen Jungs, die sich allzuviel mit so Zeugs beschäftigten. Mein Eindruck war, entweder kann man mit diesen Amigas und Ataris irgendwelche zappeligen Spielfguren durch videotextartige Klötzchengraphik steuern - oder man läuft bei anspruchsvollerer Beschäftigung mit der Materie Gefahr, sich bei Gleitkomma-Operationen komplizierte Dezimalbrüche zuzuziehen. Beides nicht so verlockend. Und wenn ich mich im Rückblick frage, wer in meiner Jahrgangsstufe damals mit dem Computervirus infiziert war, müsste ich ehrlicherweise sagen: in meinem Freundeskreis und Beobachtungsradius niemand.
Die Computerfreaks, die ich nach der Schulzeit kennenlernte, waren durch die Bank zwei oder drei Jahre Jünger als ich. Christian Stöcker, der Verfasser von "Nerd Attack" und Hagiograph der sogenannten Generation C 64, ist Jahrgang 1973 und somit zehn Jahre jünger als ich. Die Altersgrenze zur vorherigen Generation ohne (zumindest potentiell verfügbaren) Computerspielen während der Kindheit und Jugend kann man ungefähr bei den Geburtenjahrgängen 1966 bis 1971 festlegen, schreibt Wikipedia. Und das deckt sich relativ genau mit meinen unrepräsentativen Beobachtungen. Also wieder mal eine Chance verpasst, Teil einer Generation was-auch-immer gewesen zu sein. Mit Generation Golf war es bei mir ja auch nichts, weil ich einen VW Jetta fahren musste. Für die Generation upload habe ich die falsche Frisur und den falschen Mobilfunk-Provider. Am ehesten würde noch das wenig aussagefähige Etikett "Generation X" passen, aber wenn ichs recht bedenke, lege ich auch auf die Mitgliedschaft in dieser Generation keinen gesteigerten Wert.
My generation, my arse!
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Mittwoch, 4. Januar 2012
Von Äpfeln und Birnen
mark793, 16:13h
(...) Er handelt unüberlegt und hat kein Urteilsvermögen ... Er nimmt die Ideen anderer als eigene in Anspruch ... Sehr oft greift er einen Vorschlag als nutzlos oder oder sogar dumm an und erklärt, man verschwende seine Zeit damit. Das allein ist schon schlechtes Management, aber wenn es eine gute Idee ist, erzählt er bald überall davon, es wäre seine eigene ... Er fällt einem ins Wort und hört nie zu.So ließ sich in der autorisierten Steve-Jobs-Biografie von Walter Isaacson eine frühere Apple-Führungskraft über Firmengründer Steve Jobs aus. Und spontan fühle ich mich bei dieser Beschreibung (wie auch bei ein paar anderen Szenen) an meinen früheren Seniorpartner erinnert. Freilich ist unser kleines Pressebüro, das wir in den späten 80ern gründeten, nicht zu einer Weltfirma wie Apple geworden. Und Steve Jobs hat auch nie so eine brachiale unternehmerische Bruchlandung hingelegt wie mein einstiger Mentor und Weggefährte. Der hat sich mit einem konzeptionell ziemlich vergurkten Internetprojekt (bei dem ich auch ein paar Monate lang mitgewerkelt habe, bevor ich den Notausstieg nahm) in Kombination mit der Übernahme einer kaum sanierbaren Zeitschrift gegen Ende der New Economy ziemlich übernommen und backt jetzt kleinere Brötchen. Und trotzdem. So oft wir über Kreuz lagen und ich dachte, oh no, was ist jetzt das wieder für ein Film, wollte ich die gemeinsame Zeit doch nicht missen. Nicht dass ich mich mit Steve Wozniak vergleichen würde, als junger Schreiber war ich sicher nicht annähernd so genial oder bedeutend wie "Woz" als Programmierer und Entwickler, aber irgendwie erkenne ich in der Konstellation der beiden Steves hinter Apple doch so manches aus eigenem Erleben wieder.
Vorsorglich und der Vollständigkeit halber weise ich darauf hin, dass die Steve-Jobs-Biographie (soweit ich das bis Seite 197 absehen kann) auch jede Menge Dinge enthält, die mit meinem eigenen Erleben nicht das Allergeringste zu tun haben. Aber worauf ich damit eigentlich hinauswill: Dies ist ein durchaus lesenswertes und unterhaltsames Buch, ganz unabhängig davon, wie man persönlich zu den Produkten und Dienstleistungen der Firma Apple steht. Spezieller Dank dafür nochmal an meine Frau, die es mir geschenkt hat, obwohl sie im Vorfeld nicht so ganz sicher sein konnte, ob mich die Lebensgeschichte des Hipster-Ersatzgurus tatsächlich zu fesseln vermag.
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Sonntag, 1. Januar 2012
Willkommen in Zwanzigzwölf!
mark793, 16:30h
So, hätten wir das auch mal wieder rumgekriegt. Kind war um 1.00 Uhr groggy, die Gastgeber anscheinend auch nicht völlig unglücklich, einigermaßen zeitig ins Bett zu kommen. Hat also alles gepasst, auch entgegen der ursprünglichen Planung doch mit dem eigenen Auto gefahren zu sein.
Heute dann schon wieder die ersten Radkilometer im neuen Jahr runtergespult, durch Nieselregen und mit besonderem Augenmerk auf etwaige Glasscherben. Draußen am Deich und auf den Feldwegen auffällig viele Jogger und Stöckchengeher_innen unterwegs, die guten Vorsätze, dieses Jahr endlich was zu tun für die Figur, in die entschlossenen Gesichtszüge gemeißelt. Naja, mal gucken, wie viele von denen ich in drei oder vier Wochen noch da draußen sehe. Große Vorsätze für dieses Jahr habe ich nicht gefasst, Weiterstrampeln lautet die Devise - und versuchen, sich nicht aus der Kurve tragen zu lassen.
In diesem Sinne: Alles erdenklich Gute Ihnen allen, mögen Ihre Pläne reifen und die Wünsche in Erfülling gehen!
Heute dann schon wieder die ersten Radkilometer im neuen Jahr runtergespult, durch Nieselregen und mit besonderem Augenmerk auf etwaige Glasscherben. Draußen am Deich und auf den Feldwegen auffällig viele Jogger und Stöckchengeher_innen unterwegs, die guten Vorsätze, dieses Jahr endlich was zu tun für die Figur, in die entschlossenen Gesichtszüge gemeißelt. Naja, mal gucken, wie viele von denen ich in drei oder vier Wochen noch da draußen sehe. Große Vorsätze für dieses Jahr habe ich nicht gefasst, Weiterstrampeln lautet die Devise - und versuchen, sich nicht aus der Kurve tragen zu lassen.
In diesem Sinne: Alles erdenklich Gute Ihnen allen, mögen Ihre Pläne reifen und die Wünsche in Erfülling gehen!
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