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Dienstag, 13. Juli 2010
Berliner Betrachtungen
mark793, 14:06h
Die Gegenden mit der höchsten Dichte an "Spätkauf"-Angeboten machen auf mich nicht den Eindruck, als wären die dortigen Bewohner durch übermäßig lange Arbeitszeiten daran gehindert, ihre Einkäufe zu LEH-üblichen Ladenöffnungszeiten zu erledigen. Aber was weiß man schon als Ortsfremder.
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Auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor steht ein Trio in DDR-Uniformen, das man für zwei Euro vor der geschichtsträchtigen Kulisse ablichten darf. Ich frage den Mann in NVA-Uniform, was das für Uniformen seien, die seine weiblichen Begleiterinnen tragen. Deren Antwort mit erkennbar russischem Akzent: "Deh-deh-ärrr". Nur mit Mühe schaffe ich es, mein Erkenntnisinteresse etwas zu präzisieren. Na ja, war auch nicht so wichtig. Frage mich trotzdem, was das zum Stand der deutschen Einheit aussagt, wenn sich die Ostdeutschen inzwischen auch schon zu fein dafür sind, sich in ihren früheren Uniformen fotografieren zu lassen und dass man dafür Russen anheuern muss.
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Gestern an einem herrlichen und wenig frequentierten Badesee nördlich von Berlin rumgeplanscht. Ich sage nicht, wo, es soll ja ein Geheimtipp bleiben.
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Es hat über Nacht empfindlich abgekühlt. Nur noch knapp 30 Grad im Schatten. Brrr...
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Auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor steht ein Trio in DDR-Uniformen, das man für zwei Euro vor der geschichtsträchtigen Kulisse ablichten darf. Ich frage den Mann in NVA-Uniform, was das für Uniformen seien, die seine weiblichen Begleiterinnen tragen. Deren Antwort mit erkennbar russischem Akzent: "Deh-deh-ärrr". Nur mit Mühe schaffe ich es, mein Erkenntnisinteresse etwas zu präzisieren. Na ja, war auch nicht so wichtig. Frage mich trotzdem, was das zum Stand der deutschen Einheit aussagt, wenn sich die Ostdeutschen inzwischen auch schon zu fein dafür sind, sich in ihren früheren Uniformen fotografieren zu lassen und dass man dafür Russen anheuern muss.
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Gestern an einem herrlichen und wenig frequentierten Badesee nördlich von Berlin rumgeplanscht. Ich sage nicht, wo, es soll ja ein Geheimtipp bleiben.
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Es hat über Nacht empfindlich abgekühlt. Nur noch knapp 30 Grad im Schatten. Brrr...
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Dienstag, 6. Juli 2010
Viel Nichts um Rauch?
mark793, 20:46h
Das Rauchen erhitzt ja mal gerade wieder die Volksseele, glaubt man den Titelblättern von Illustrierten und Boulevardzeitungen. Aber die Debatte ums Laster tobt auch im Web, in Blogs und Communities. Bei Gesichtsbuch notierte einer meiner Kontakte in einer Diskussion sinngemaß, dass rauchfreie Bahnhöfe allenfalls in den Köpfen von Planern existierten, realiter werde am Bahnsteig auch außerhalb der Raucherzonen gequarzt bis die Schwarte kracht. Ich muss gestehen, dass ich als eingefleischter Pilot eines Selbstfahr-Kohlendioxid-Emittenden nur selten in Bahnhöfen zu gange bin und den Realitätsgehalt dieser Aussage nicht wirklich beurteilen kann. Ich weiß nur, zu der Zeit, als ich noch rauchte, habe ich die aufkommenden Rauchverbote weitestgehend respektiert. Aber anscheinend ist an der Beobachtung doch was dran, dass Rauchverbote, die nicht stringent überwacht und durchgesetzt werden, mit der Zeit wirkungslos verpuffen. Bei rp-online ist heute ein interessenter Erfahrungsbericht zu lesen von einer Autorin, die es an diversen öffentlichen und (auf dem Papier) rauchfreien Orten wie dem Bahnhof, dem Flughafen-Terminal und der Stadtbücherei (!) drauf ankommen lässt und sich eine Zigarette anzündet.
Ihr Resümmée:
(...) Bislang bin ich überwiegend auf Desinteresse gestoßen. Mal sehen, wie es beim eigenen Arbeitgeber aussieht. Da gibt es eine kleine Raucherkabine, sonst muss die Kippe ausbleiben. Doch heute meckert niemand über meine Zigarette
Fazit: Wer den Raucher gar nicht übersehen kann – wie Taxifahrer und Wirte – bittet ihn, die Zigarette auszumachen. Der große Rest guckt und schweigt.
Tja. Darauf hätte ich nun wirklich nicht wetten mögen, dass man damit noch so unbehelligt durchkommt. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht so recht, was ich aus der aktuellen Debatte mitnehmen soll. Eigentlich ist mir kaum etwas verhasster als nach mehr Tugendterror zu rufen. Aber die Volksabstimmung in Bayern zeigt, dass es der Mehrheit inzwischen wirklich gewaltig stinkt, sich von einer Minderheit, die ihr Suchtverhalten nicht ordentlich im Griff hat, vollqualmen zu lassen.
Ihr Resümmée:
(...) Bislang bin ich überwiegend auf Desinteresse gestoßen. Mal sehen, wie es beim eigenen Arbeitgeber aussieht. Da gibt es eine kleine Raucherkabine, sonst muss die Kippe ausbleiben. Doch heute meckert niemand über meine Zigarette
Fazit: Wer den Raucher gar nicht übersehen kann – wie Taxifahrer und Wirte – bittet ihn, die Zigarette auszumachen. Der große Rest guckt und schweigt.
Tja. Darauf hätte ich nun wirklich nicht wetten mögen, dass man damit noch so unbehelligt durchkommt. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht so recht, was ich aus der aktuellen Debatte mitnehmen soll. Eigentlich ist mir kaum etwas verhasster als nach mehr Tugendterror zu rufen. Aber die Volksabstimmung in Bayern zeigt, dass es der Mehrheit inzwischen wirklich gewaltig stinkt, sich von einer Minderheit, die ihr Suchtverhalten nicht ordentlich im Griff hat, vollqualmen zu lassen.
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Sonntag, 4. Juli 2010
Pack die Badehose ein
mark793, 21:51h
Es gibt so Vergnügungen, die würde man sich ohne Kind vielleicht dreimal überlegen - und es dann doch lieber bleiben lassen. Aber versprochen ist versprochen, und dass der Himmel heute mittag leicht bedeckt war, hielt uns nicht davon ab, das Darkmobil für eine Expedition ins deutsch-niederländische Grenzgebiet anzuschirren. Kurz vor dem Grenzübergang nach Venlo lockt nämlich ein entgeltpflichtiges Badegewässer, das uns ein Bekannter wärmstens empfohlen hat.
Wir waren vorges Jahr schon einmal dortgewesen und nicht völlig abgeschreckt. Aber man muss das schon abkönnen, seine Picknickdecke auszubreiten auf schmalstem Raum inmitten von vielen, vielen Leuten, denen man nicht unbedingt vorgestellt werden möchte. Andererseits ist es ja auch nicht so, dass es da nichts zu gucken gäbe. Und damit meine ich jetzt gar nicht in erster Linie das, was den Blicken an Haut vom schönen Geschlecht dargeboten wird, sondern tatsächlich mehr so die textile Zierde, vulgo Bademode bei jungen Männern. Höret und staunet, liebe Leser: Der adoleszente Vollspacko von heute trägt im und am Wasser eine karierte Boxershort-Unterbuxe und darüber eine knielange Badehose mit scheußlichen zweifarbigen floralen Mustern. Wobei es anscheinend unabdingbar ist, dass der Bund der Badehose etwa auf halber Arschhöhe hängt.
Mir entfleuchen ja relativ selten Äußerungen à la "die Jugend von heute...", aber das ist nun einer der Fälle, wo ich ein gewisses ungläubiges Staunen nicht ganz unterdrücken kann. Warum läuft man ohne Not so rum? Ist das provokant gemeint oder huldigt das Jungvolk mit diesem Look irgendeiner Hiphop-Zelebrität? Falls Eltern von jungen Männern oder Co-Autoren der Shell-Jugendstudie hier mitlesen, bitte ich freundlich um Aufklärung. Vielen Dank im voraus.
Wir waren vorges Jahr schon einmal dortgewesen und nicht völlig abgeschreckt. Aber man muss das schon abkönnen, seine Picknickdecke auszubreiten auf schmalstem Raum inmitten von vielen, vielen Leuten, denen man nicht unbedingt vorgestellt werden möchte. Andererseits ist es ja auch nicht so, dass es da nichts zu gucken gäbe. Und damit meine ich jetzt gar nicht in erster Linie das, was den Blicken an Haut vom schönen Geschlecht dargeboten wird, sondern tatsächlich mehr so die textile Zierde, vulgo Bademode bei jungen Männern. Höret und staunet, liebe Leser: Der adoleszente Vollspacko von heute trägt im und am Wasser eine karierte Boxershort-Unterbuxe und darüber eine knielange Badehose mit scheußlichen zweifarbigen floralen Mustern. Wobei es anscheinend unabdingbar ist, dass der Bund der Badehose etwa auf halber Arschhöhe hängt.
Mir entfleuchen ja relativ selten Äußerungen à la "die Jugend von heute...", aber das ist nun einer der Fälle, wo ich ein gewisses ungläubiges Staunen nicht ganz unterdrücken kann. Warum läuft man ohne Not so rum? Ist das provokant gemeint oder huldigt das Jungvolk mit diesem Look irgendeiner Hiphop-Zelebrität? Falls Eltern von jungen Männern oder Co-Autoren der Shell-Jugendstudie hier mitlesen, bitte ich freundlich um Aufklärung. Vielen Dank im voraus.
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