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Sonntag, 14. Februar 2010
Jeck, we can
mark793, 20:11h
Heute gab sich Familie Mark dann doch die Karnevalskante beim Veedelszoch und dem anschließenden Tonnenrennen in Niederkassel. Um das Fazit gleich vorwegzunehmen: eine sehr nette und familienfreundliche Veranstaltung, ein überschaubarer Zug mit ausreichender Kamelle-Ausbeute, soweit also alles danke der Nachfrage. Ich hatte mich in eine Mönchskutte gezwängt und mimte einen Bußprediger, allein mein mahnendes Mantra silete, silete, silentium habete stieß bei den närrischen Jecken überwiegend auf taube Ohren oder Unverständnis. Aber nachdem selbst die vielen japanischen Teilnehmer bützten, schwoften, "Helau" riefen und rumjeckten ohne Ende, gab ich meinen Widerstand auf und lockerte die Spaßbremse.
Und wo bleibt das Negative? Ausnahmsweise waren wir tatsächlich einmal gewillt, das Auto stehen zu lassen und dem ÖPNV eine Chance zu geben. Wie heißt es im Karnevalslied der Straßenbahner doch so schön:
In Düsseldorf da hält uns die Rheinbahn stets mobil
die fährt uns durch de janze Stadt, ejal zu welchem Ziel
met Bus, met U-, met Stroßebahn un met Philosophie:
Bei uns do kriste Anschluss - un dat mit Garantie!
Von wegen. Die Buslinie, die uns ohne Umsteigen von der Haustür bis zum Umzug gebracht hätte, verkehrt sonntags erst deutlich nach 13 Uhr, damit hätten wir es nicht rechtzeitig geschafft. Die andere Buslinie Richtung Neuss hätte einen Riesenumweg und dann noch zweimaliges Umsteigen im Schienenverkehr bedeutet. Und dabei reden wir von einer Strecke von vier oder fünf Kilometer Luftlinie, die mit dem Auto in zehn Minuten zu bewältigen ist.
Aber gut, seien wir realistisch, wahrscheinlich hätte ich auch ein Busticket nicht als Freifahrtschein betrachtet, mir an den Prosecco-Ständen und Altbier-Ausschankstellen die Lichter auszuschießen. Ich kann schließlich auch ohne Alkohol fröhlich sein - ich zeig das halt nicht gleich jedem. In diesem Sinne: Helau!
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Freitag, 12. Februar 2010
Übers morphische Feld galoppiert
mark793, 14:17h
Wo wir an anderer Stelle gerade über Pferdemädchen reden: Auch hier in diesem Haushalt nähert sich das Thema - und zwar nicht etwa auf leisen Sohlen, sondern mit unüberhörbarem Gescharre und Hufgeklapper. Das ganze kulminierte gestern darin, dass die Kleine beim Buchladen schräg gegenüber zielsicher "Conni lernt reiten" aus dem Ständer mit Pixi-Büchern zog. Abends im Bett nach dem Vorlesen dieses illustrierten Büchleins stand ihr Entschluss dann unverrückbar fest: "Ich will Reiten lernen."
Das stürzt mich nun in einen tiefen Zwiespalt. Natürlich will ich ihr einerseits diesen Spaß nicht missgönnen und vorenthalten. Andererseits habe ich aber auch die Horrorvorstellung, es könnte womöglich so ausarten wie bei den beiden Pferdemädchen in meiner Klasse, bei denen die Huftier-Obsession auch über das 14. Lebensjahr hinaus anhielt. Das waren zwei verhuschte Gestalten, die sich völlig in ihrer eigenen Welt der Weiden und Pferdekoppeln abkapselten, im Unterricht ständig gedankenverloren Pferde auf jedes freie Stück Papier zeichneten und an dem sonstigen Geschehen im Klassenzimmer in der Freizeit so gar keinen Anteil hatten. Die eine hat dank eines USA-Aufenthalts in der 11. Klasse die Kurve ins reale Leben noch gekriegt, aber von der anderen weiß man nicht, ob die je erwachsen geworden ist. Seitdem ist der Topos Pferdemädchen bei mir nun mal mit einem ziemlich negativen Stallgeruch behaftet.
Aber gut, es muss ja nicht so ausarten, bei den meisten wächst sich dieser Fimmel ja irgendwann aus. Und ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass Töchterlein Prinzessin-Lilifee-Hello-Kitty-rosa-Glitzerpferd dauerhaft bei jedem Wind und Wetter auch die prosaischen Seiten der Pferdemädchen-Existenz genießen wird, die da heißen Striegeln, Huf-Pflege und Stall-Ausmisten.
Aber das Thema Kaninchen ist ja auch noch nicht vom Tisch. Es bleibt also spannend.
Das stürzt mich nun in einen tiefen Zwiespalt. Natürlich will ich ihr einerseits diesen Spaß nicht missgönnen und vorenthalten. Andererseits habe ich aber auch die Horrorvorstellung, es könnte womöglich so ausarten wie bei den beiden Pferdemädchen in meiner Klasse, bei denen die Huftier-Obsession auch über das 14. Lebensjahr hinaus anhielt. Das waren zwei verhuschte Gestalten, die sich völlig in ihrer eigenen Welt der Weiden und Pferdekoppeln abkapselten, im Unterricht ständig gedankenverloren Pferde auf jedes freie Stück Papier zeichneten und an dem sonstigen Geschehen im Klassenzimmer in der Freizeit so gar keinen Anteil hatten. Die eine hat dank eines USA-Aufenthalts in der 11. Klasse die Kurve ins reale Leben noch gekriegt, aber von der anderen weiß man nicht, ob die je erwachsen geworden ist. Seitdem ist der Topos Pferdemädchen bei mir nun mal mit einem ziemlich negativen Stallgeruch behaftet.
Aber gut, es muss ja nicht so ausarten, bei den meisten wächst sich dieser Fimmel ja irgendwann aus. Und ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass Töchterlein Prinzessin-Lilifee-Hello-Kitty-rosa-Glitzerpferd dauerhaft bei jedem Wind und Wetter auch die prosaischen Seiten der Pferdemädchen-Existenz genießen wird, die da heißen Striegeln, Huf-Pflege und Stall-Ausmisten.
Aber das Thema Kaninchen ist ja auch noch nicht vom Tisch. Es bleibt also spannend.
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Mittwoch, 10. Februar 2010
Da hat das rosa Pferd sich einfach umgedreht...
mark793, 15:10h
Im Bett war es heute morgen besonders kuschlig, entsprechend spät dran waren wir mit Frühstück und Vorbereitungen für den Kindergarten, als der Kleinen auch noch einfiel, dass heute im Kindergarten die Karnevalszeit beginnt. Ich vergewisserte mich nochmal telefonisch, ob dort heute tatsächlich Verkleidungszwang herrscht, was mir die Leiterin der Einrichtung auch mit einem süffisanten Unterton in der Stimme bestätigte. Da war guter Rat teuer, denn in das bewährte Dalmatiner-Kostüm passt das Kind nur noch mit größter Mühe bis überhaupt nicht. Zudem empfindet meine Tochter dieses Hundekostüm nicht mehr als zeit- und altersgemäße Verkleidung. Ihr schwebte eher etwas vor in Richtung "FeePrinzessinElfeBallerina!" Vielleicht war es auch Elfen-Prinzessin-Feen-Ballerina oder Ballerinen-Prinzessin-Feen-Elfe oder was auch immer, das sind so Nuancen, für die meine Männerohren zugegebenermaßen irgendwie taub sind, ich verstehe da immer nur Bahnhof "rosa Glitzerpferd". Wie dem auch sei: Meine Frau tüddelte ihr daraufhin allerlei niedliche Stofffetzen aus der großen Verkleidungskiste an - und siehe da, es war kein einziges Kleidungsstück in rosa dabei. Mal sehen, ob wir diese Augenzucker-Diät bis kommenden Dienstag durchhalten.
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