Sonntag, 12. Oktober 2008
Kindermund tut Wahrheit kund (9)
Die Kleine: "Papa, warum antwortest Du immer 'warum nicht'?"

Ich: "Warum nicht?"

Die Kleine: "Hmpf."

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Donnerstag, 9. Oktober 2008
Nur geträumt?
Habe mir vorhin ausnahmsweise mal eine Mütze Mittagsschlaf gegönnt. Geträumt, ich müsste zur Post, ein Paket abholen. Nach kurzer Wartezeit (allein schon das - wie unrealistisch ist denn bitteschön eine kurze Wartezeit in der Post?) komme ich dran. Und zu meiner nicht geringen Überraschung werde ich am Schalter von Charlotte Roche* bedient. Die ist irgendwie ziemlich hibbelig und lustig drauf. Ich will die 9,80 Euro Abholgebühr oder Nachnahme für das Paket zahlen, werde von Frau Roche aber darauf hingewiesen, das Paket koste nicht 9,80 €, sondern 98,00. Ich stelle fest, dass ich soviel nicht in bar dabei habe und zahle mit Karte - und frage mich derweil mit Blick auf das sperrige Paket, was meine Frau dann da schon wieder bestellt hat. Noch kurzes Smalltalk-Geplänkel mit Frau Roche, dann stehe ich auch schon draußen vorn Eingang am Geldautomat und ziehe ein paar Scheinchen aus der Wand. Auf einer Bank ein paar Schritt weiter sitzt ein alter Mann und zeigt mit fragendem Blick auf einen am Boden liegenden Schlüsselbund. Ich fasse an meine Hosentasche, stelle fest, meiner ist noch da und sage dem alten Mann im Weggehen, er möge doch den Schlüssel am Schalter abgeben oder gegenüber an der Polizeiwache. Schnellen Schrittes mache ich mich auf den Heimweg. Gerade noch rechtzeitig schaffe ich es im Traum nach Hause, als mich die Haustürklingel aus dem Mittagschlaf weckt.

Und wer ist es, der mich so unsanft aus dem Traum bimmelt?

Der Paketbote.

Tss.

* Ich weiß gar nicht, ob Sie's wussten, aber von der Dame bin ich ja im richtigen Leben nicht soo der Fan. Aber im Traum war es wirklich lustig mit ihr am Postschalter.

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Dienstag, 7. Oktober 2008
Fragen zur Finanzkrise


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Alle Welt redet von der Finanzkrise. Und ich kann nicht so tun, als wäre die Dunkelkammer eine Insel der Seligen in diesen Tagen. Die Mails des Vermögensberaters klingen beschwichtigend, warnen vor Panikmache, aber als Berufsparanoiker frage ich mich natürlich, ob mich das nicht viel mehr beunruhigen sollte als wenn er uns jetzt raten würde, Knall auf Fall alle kurzfristig liquidierbaren Vermögenswerte in spanische Gold-Pinunse zu konvertieren oder panamesische Schiffsfonds zu zeichnen. Man weiß es wirklich nicht, manche geben ganz dezidierte Vorhersagen ab. Andere, wie zum Beispiel der Vermögensberater entwickeln ein ganzes Set von Szenarien, wie das Durchbrennen aller Sicherungen verhindert werden könnte. Aber mir als Laien ist das doch paar Nummern zu komplex. Wenn ich jetzt einfach mal in mein Wertpapierdepot schaue, dann notiert die dunkle Seite an der Technorati-Linkbörse seit dem zweiten Quartal relativ unverändert bei einem Kurs von 11.800 Dollar und paar Zerquetschten. Das ist zwar immer noch meilenweit unter dem Höchststand, aber in diesem schwierigen und volatilen Marktumfeld ist ein stabiler Kursverlauf bei geringfügigem Handel schon mehr als ein Achtungserfolg. Ich frage mich allerdings nach wie vor, wie ich mit meinem Postsparbuch verfahren soll. Vielleicht können die mir mein Restguthaben ja als Päckchen zuschicken. Dann müsste ich wenns hart auf hart kommt nicht Schlange stehen wie die, die bei der Dresdner, Commerzbank oder bei der Sparkasse versuchen, ihre Konten leerzuräumen. Und was machen die Kunden der einst so hippen und zukunftsweisenden Online-Banken wie Comdirect und wie die alle heißen - müssen die sich ihr Bargeld zuhause selber ausdrucken, wenn die ihr Konto kündigen? Fragen über Fragen...

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