Dienstag, 29. April 2008
Streckenweise stark bewölkt
Gestern mittag spulten sich die nassgrauen Bindfäden endlos vom Himmel herunter. Heute bleiben (zumindest bisher) Niederschläge aus. Trotzdem stehen die tristen Backsteinmauern der Nachbarhäuser im wolkigem Lichtgrau und frischen Grün in der Landschaft rum wie verrostet. Hatte ich es nur geträumt, oder war am Wochenende hier tatsächlich auch mal ein Hauch von Frühling zu spüren? Ich versuche noch davon zu zehren, dass wir uns vorgestern im schönen Stadtteil Kaiserswerth die Sonne auf die Nase scheinen ließen, während wir am Clemensplatz saßen und lecker Eis löffelten. Aber irgendwie scheint der Sonntagsausflug schon so weit weg wie der Kroatien-Urlaub vom vor-vorigen Jahr. Und das Grau da draußen schlägt gerade enorm auf die Stimmung. Letztes Jahr um diese Zeit herrschte schon sommerliche Backofenhitze, und als die abklang, wars das dann mit dem Sommer. Das soll heuer anders (sprich: besser) werden, versprechen die Wetterfrösche und Kenner der Bauernregeln - und ich möchte ihnen so gerne glauben.

Andernfalls müsste ich mal langsam überlegen, ob meine Bemühungen um eine einigermaßen klimaneutrale Lebensgestaltung wirklich noch zielführend sind. Vielleicht als erstes dieser Tage mal einen zünftigen Zwiebelrostbraten zubereiten. Wenn der gegessen ist, kann sich die Ozonschicht schon mal warm anziehen. Dann mal öfters die leckeren Bohnen aus Kenia auf den Tisch bringen. Mit denen geht ja auch so einiges. Also, lieber Petrus, ich will jetzt endlich besseres Wetter, sonst kündige ich das Kyoto-Protokoll, und dann ist Schluss mit dem klimapolitischen Kuschelkurs.

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Donnerstag, 24. April 2008
Pixelige Pendler-Pauschale
Soeben setzt mich Kollege Kristof in Kenntnis über ein interessantes Foto-Projekt: Im Rahmen von "my way to work" sind alle aufgerufen, ihren täglichen Weg zur Arbeit in zehn Fotos zu dokumentieren. Und Kristof hat auch schon eine schöne Serie vorgelegt.

Nun bin ich ja für Spielchen à la "Zeigt her Euren Schreibtisch" immer gern zu haben. Aber mein Weg an den Arbeitsplatz führt nun mal lediglich vom Schlafzimmer ins Bad, dann zur Küche und ins Esszimmer und von da aus (mit Umweg über den Kindergarten) ins Arbeitszimmer. Und das alles im Bild zu dokumentieren, ist mir dann doch ein bisschen zu intim. Nun überlege ich, ob ich nicht doch irgendwas beisteuern könnte, was mit dem Weg zur Arbeit zu tun hat. Nein, mit Bildern kann ich nicht dienen. Nur mit einem älteren Text. Die Bilder darf sich der Leser gerne im Stil einer Bravo-Foto-Love-Story dazudenken.

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Dienstag, 22. April 2008
Gestatten: Hatschi Halef
Klar, musste ja so kommen: Es wird ein bisschen wärmer, man macht das Innenfutter aus der Jacke, und schon hat man den Salat. Oder zumindest das Dressing. Mit Blick auf ein paar Symptome frage ich mich allerdings: Wie nun, wenn es gar kein erkältungsbedingter Schnupfen wäre? Normalerweise fängt der doch nicht an, indem die Augen tränen. Und irgendwie bitzelt es auch anders als sonst im Nasen- und Rachenraum. Sollte ich auf meine alten Tage doch noch anfällig geworden sein für Heuschnupfen? Sowas soll ja angeblich vorkommen. Und ich erinnere mich, schon im vorigen Frühjahr entsprechende Verdachtsmomente verspürt zu haben. Gewissheit würde wahrscheinlich nur ein aufwendiger Allergietest beim Arzt bringen, aber darauf habe ich nun wirklich keine Lust. Eine frühere Freundin von mir hat sich dieser Prozedur einst unterzogen. Sie bekam den Rücken vollgeklebt mit Pflasterchen, auf denen diverse gängige Allergene aufgetragen waren. Das sollte dann auch mehrfach wiederholt werden mit diversen Allergenen, von denen die Welt ja ziemlich voll ist. Aber schon der erste Schwung Pflaster förderte einen beachtlichen Befund zutage: Sie war allergisch gegen den Klebstoff der Pflaster, und entsprechend war ihr Rücken übersät mit lauter roten und gereizten Hautstellen. Auf den zweiten und dritten Durchlauf mit anderen Allergenen hatte sie dann keine Lust mehr. Was ich absolut verstehen kann.

Wenn ich die Pollenmeldungen der letzten Tage Revue passieren lasse, dann waren es womöglich Hasel- und Birkenpollen, die mir die Tränen in die Augen und den Rotz aus der Nase trieben. Aber warum mich das erst jetzt juckt und früher so gar nicht, will mir nicht so recht einleuchten. Vielleicht hatte ich als Raucher da ja einen guten Rundumschutz gegen sowas. Und jetzt, wo seit Jahren nicht mehr nachgeteert wird, lässt der Schutz nach. Schnüff!

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