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Mittwoch, 11. Juli 2007
Pädagogisches, allzu Pädagogisches
mark793, 11:02h
Den Ausdruck Trotzphase benutzt anscheinend kaum noch jemand. Heutzutage heißt es ja eher: Sie entdeckt jetzt ihre Persönlichkeit. Da schau her. Das hätten wir uns damals nicht getraut. Unsere Persönlichkeit zu entdecken. Jawoll. Und wer es doch probierte, erwarb sich bei Erziehungsberechtigten und Betreuungspersonen schnell den zweifelhaften Ruf, "bockig", "renitent" oder zumindest "schwierig" zu sein.
Schwamm drüber, so ändern sich halt die Zeiten. Und sollen es die Kurzen nicht mal besser haben als wir? Ja, schon. Sollte ich mir aber vor lauter kindlicher Persönlichkeitsentwicklung einmal nicht mehr anders zu helfen wissen als die Kleine ohne Abendessen ins Bett zu schicken und darob Vorhaltungen pädagogisch wohlmeinender Zeitgenossen zu hören bekommen, dann werde ich keck entgegnen: "Nein, natürlich ist das keine Strafe - sondern eine Herausforderung, die ihre Frustrationstoleranz stärkt." Oder wahlweise auch: "Das gibt ihr Gelegenheit, die innere Mitte wieder mehr in sich selber zu finden."
Gut, natürlich habe ich begründete Hoffnung, dass es auch anders geht, ohne eine Supernanny hinzuzuziehen oder in die Mottenkiste der verstaubten Zuckerbrot-und-Peitsche-Methodik zu greifen. Und dabei macht man halt so seine Erfahrungen. Das hier beispielsweise hatten wir neulich auch schon mal. Es blieb bislang ein einmaliger Ausreißer, aber wir sind gewarnt.
Schwamm drüber, so ändern sich halt die Zeiten. Und sollen es die Kurzen nicht mal besser haben als wir? Ja, schon. Sollte ich mir aber vor lauter kindlicher Persönlichkeitsentwicklung einmal nicht mehr anders zu helfen wissen als die Kleine ohne Abendessen ins Bett zu schicken und darob Vorhaltungen pädagogisch wohlmeinender Zeitgenossen zu hören bekommen, dann werde ich keck entgegnen: "Nein, natürlich ist das keine Strafe - sondern eine Herausforderung, die ihre Frustrationstoleranz stärkt." Oder wahlweise auch: "Das gibt ihr Gelegenheit, die innere Mitte wieder mehr in sich selber zu finden."
Gut, natürlich habe ich begründete Hoffnung, dass es auch anders geht, ohne eine Supernanny hinzuzuziehen oder in die Mottenkiste der verstaubten Zuckerbrot-und-Peitsche-Methodik zu greifen. Und dabei macht man halt so seine Erfahrungen. Das hier beispielsweise hatten wir neulich auch schon mal. Es blieb bislang ein einmaliger Ausreißer, aber wir sind gewarnt.
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Samstag, 7. Juli 2007
Der Doktor und das liebe Vieh
mark793, 20:53h

Dass mein Hochleistungs-Rechner nicht mit einer Maus arbeitet, sondern mit einer skandinavischen Wanderratte, hatte ich wohl schon einmal erwähnt. Aber allmählich ist auch dieser leistungsstarke und robuste Nager an seine Grenzen gestoßen. Den Zeiger bewegte das Tierchen nach wie vor ganz flott über den Bildschirm. Allein beim sogenannten "scrollen" quälte sich das Vieh, dass Gott erbarm. Und so entschloss ich mich heute schweren Herzens zu einer Not-Operation. Als erstes nahm ich den Deckel ab und entfernte diverse Ansammlungen von Gewölle (die ich aus reiner Rücksichtnahme auf zartere Gemüter unter den Lesern nicht bildlich dokumentiert habe). Ich tupfte die Röllchen mit einem Wattestäbchen ab und nahm mir dann das Rädchen vor, hinter dem ich die Ursache des lahmenden Scroll-Betriebs vermutete. Hier galt es zunächst verschiedene Ablagerungen unbestimmter Zusammensetzung mittels eines Spatels sorgsam abzutragen, bevor ich mich dann mit einer Pinzette dem heiklen Feder-Mechanismus näherte, der für das Intervall-Klack-Klack verantwortlich ist. Wie ich diesen Mechanismus dann letztendlich ausgehebelt habe, weiß ich gar nicht so genau. Aber dieses Klack-Klack-Intervall ist jetzt weg, ich kann jetzt ohne den geringsten Widerstand stufenlos scrollen. Kurzum: Die Ratte geht jetzt ab wie Schmidts Katze. Vielleicht sollte ich mir diesen Eingriff patentieren lassen und auf PC-Nagerdoktor umsatteln.
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Dienstag, 3. Juli 2007
Cave canem!
mark793, 12:01h
Ich bin ja nun schon ein paar Jährchen mit Hund unterwegs. Aber die von anderen Hundehaltern immer wieder gestellte Frage "Junge oder Mädchen?" wirft mich nach wie vor total aus dem Gleis - vor allem, wenn ich ohne Kind unterwegs bin. Nur meine Perplexität und meine gute Erziehung halten mich davon ab, zurückzufragen: "Schwachkopf oder Vollidiot Welches Kind meinen Sie?"
Überhaupt würde ich mal gerne wissen, welchen informationellen Mehrwert sich der Frager von meiner Antwort erhofft. Würde er oder sie samt Köter die Straßenseite wechseln, wenn meine Antwort anders ausfällt als erhofft? Oder geht es nur darum, mir aus Mangel an sonstiger sozialer Interaktion ein Gespräch aufzunötigen? Vielleicht sollte ich einfach mal zurückfragen: "Wozu wollen Sie das wissen?" Wenn ich da etwas klarer sehe, kann ich immer noch überlegen, die Auskunft, ob ich ein Männchen oder Weibchen mit mit herumführe, kostenpflichtig anzubieten. Vielleicht bekäme ich auf die Art und Weise wenigstens die Hundesteuer wieder herein.
Überhaupt würde ich mal gerne wissen, welchen informationellen Mehrwert sich der Frager von meiner Antwort erhofft. Würde er oder sie samt Köter die Straßenseite wechseln, wenn meine Antwort anders ausfällt als erhofft? Oder geht es nur darum, mir aus Mangel an sonstiger sozialer Interaktion ein Gespräch aufzunötigen? Vielleicht sollte ich einfach mal zurückfragen: "Wozu wollen Sie das wissen?" Wenn ich da etwas klarer sehe, kann ich immer noch überlegen, die Auskunft, ob ich ein Männchen oder Weibchen mit mit herumführe, kostenpflichtig anzubieten. Vielleicht bekäme ich auf die Art und Weise wenigstens die Hundesteuer wieder herein.
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