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Freitag, 30. Dezember 2005
Viel Nichts um Rauch
mark793, 22:54h
Heute vor einem Jahr habe ich das Rauchen aufgegeben. Einen Tag früher als eigentlich geplant. Die Schachtel war halt alle, und da war es mir zu dumm, mitten in der Nacht noch mal Nachschub zu besorgen. Manchmal, wenn ich in einer Kneipe Rauch rieche, dann spüre ich durchaus noch Verlangen, aber im großen und ganzen ist es vorbei, glaube ich. Mein Bruder und seine Freundin, die auch gleichzeitig mit mir aufgehört hatten, sind indes wieder am Qualmen. Von daher bin ich schon ein wenig stolz, dass ich bisher nicht rückfällig geworden bin. Immerhin war ich ein Vierteljahrhundert lang dabei in der Raucherecke. Aber um die Frage vorwegzunehmen: Nein, zum militanten Nichtraucher bin nicht mutiert. Bislang zumindest.
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Donnerstag, 29. Dezember 2005
Nachbetrachtung zum Fest
mark793, 15:53h
Es begab sich zu der Zeit, nachdem Angela Merkel in Berlin Volkstribunin geworden war, dass ich nach rund 20 Jahren mal wieder einen Weihnachtsgottesdienst besuchte. Mit meinem angetrauten Weibe und unserem Kindelein verschlug es mich in eine evangelische Kinder-Mette - zelebriert von einer Pastorin. OK, sowas soll's geben, ich bin da ja völlig unvoreingenommen. Dass dann aber auch der Josef im Krippenspiel von einem Mädchen dargestellt wurde, fand ich ein wenig, nun ja, seltsam. Zumal es bei den Hirten auf dem Felde ja nicht an Jungs fehlte. Hat nun die matriarchalische Weltverschwörung das protestantische Christentum schon so weit unterwandert, dass im weihnachtlichen Krippenspiel unverhohlen lesbische ehe-ähnliche Lebensgemeinschaften promotet werden? Hatte mir eigentlich vorgenommen, die Pastorin darauf bei Gelegenheit mal anzusprechen. Dann überlegte ich aber weiter und erforschte mein eigenes Herz, ob ich selber als Junge gern den Josef gespielt hätte. Und diese Frage muss ich ja nun ganz klar verneinen. König Herodes, klar, immer gerne - garstiger Herbergsvater, kein Problem, die Rolle war mir gewissermaßen wie auf den Leib geschneidert. Aber Josef? No way. Genausowenig übrigens wie Balthasar - das war nämlich derjenige der drei heiligen Könige, dessen ethnische Zugehörigkeit mittels schwarzer Erdal-Schuhcreme im Gesicht signalisiert wurde, wenn die Sternsinger am Dreikönigstag in meiner Heimatgemeinde auf Tour gingen. Ich weiß gar nicht, ob dieser Brauch noch gepflegt wird. Bei den heiligen drei Königen, die im Weihnachtsgottesdienst auftraten, war jedenfalls kein Schwarzer (darf man das so sagen?) dabei. Ist vielleicht nicht mehr politisch korrekt. Wie ja auch Weihnachten streng genommen nicht pc ist. In dieser Frage war man in der DDR eigentlich schon deutlich weiter. Da sprach man ja auch nicht von Weihnachtsengel, sondern von Jahresendfigur. Wobei - wenn ich weiter darüber nachdenke, dann ist Silvester, das ja nach einem christlichen Heiligen benannt ist, auch nicht pc. Und dass wir Neujahr feiern, ist ja ein Schlag ins Gesicht unserer jüdischen und islamischen Mitbürger, die ja mit ganz anderen Kalendern und Zeitrechnungen operieren. Also verzichte ich schweren Herzens darauf, meinen Leserinnen und Lesern am 31.12. ein schönes neues neues Jahr zu wünschen. Ich tue es stattdessen jetzt schon und hoffe, damit niemanden diskriminiert zu haben.
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Samstag, 24. Dezember 2005
Weihnachtlicher Waffenstillstand
mark793, 14:27h
Natürlich hatte ich längst geahnt, was hinter dem letzten Türchen des Adventskalenders wartet. Keine große Überraschung, sondern alle Jahre wieder die Einsicht: Weihnachten, das ist jenseits des ganzen Kommerz- und Klerikal-Klimbims ja auch das, was man selber daraus macht. Und so habe ich mich wieder dazu durchgerungen, wenigstens auf den letzten entscheidenden Metern meinen Frieden mit dem Fest zu schließen. Oder zumindest Waffenstillstand.
Ich wünsche allen Bloggern, Kommentatoren, Lesern (und selbstverständlich auch den Damen unter ihnen) sowie der restlichen Bevölkerung der Stadt und des Erdkreises (nebst etwaigen Bewohnern benachbarter Planeten und erdähnlicher Trabanten in anderen Galaxien) frohe und friedvolle Festtage.
Ich wünsche allen Bloggern, Kommentatoren, Lesern (und selbstverständlich auch den Damen unter ihnen) sowie der restlichen Bevölkerung der Stadt und des Erdkreises (nebst etwaigen Bewohnern benachbarter Planeten und erdähnlicher Trabanten in anderen Galaxien) frohe und friedvolle Festtage.
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