Dienstag, 6. September 2005
SpOn-taner Zwiebelfisch
Gerade eben bei Spiegel Online gelesen:

(...) Kanzler Gerhard Schröder hat im TV-Duell mit Merkel die Einmischung in den Wahlkampf seiner Frau begrüßt und erklärt, er sei stolz auf ihr politisches Engagement. (...)

Ach, es ist der Wahlkampf von Doris - und Spiegel Online hat's exklusiv. Aber ich weiß nicht, warum sich die Opposition so darüber erregt, dass Schröder im TV-Duell seiner Frau eine Liebeserklärung gemacht hat. Vermutlich aus Ärger darüber, dass es den Merkel-Beratern nicht eingefallen ist, ihre Duellantin dahingehend zu briefen. Ich fands jedenfalls ne schöne Geste. Und deswegen sage ich das hier auch in aller Deutlichkeit: Meine Frau liest dieses Blog jeden Tag, hält auch mit Anregungen, Lob und Kritik nicht hinterm Berg - und dafür (aber bestimmt n i c h t n u r dafür) liebe ich sie.

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Montag, 5. September 2005
Post its (lose Blätter)
Die gestrigen Koalitionsverhandlungen Das gestrige Fernsehduell entbehrte nicht eines gewissen Unterhaltungswerts. Interessant, da ich ja sonst nie Sat-1-Nachrichten gucke, fand ich Thomas Kausch. Ich habe den Eindruck, dass der seit er nicht mehr in ZDF-Diensten ist das gleiche Haargel verwendet Haim Saban, Roger Schawinski und Michel Friedman. Dass die Sendergruppe beim Hersteller Mengenrabatt kriegt, hat wohl mit economies of scale zu tun. Richtig überrascht hat mich, dass er Frau Merkel richtige Fragen gestellt hat. Frühere Sat-1-Mikrofonhalter waren angesichts von Unionspolitikern ja stets von ziemlicher Beißhemmung geplagt.

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Die Hysterie um selbsternannte prowestliche oder fremdgeschimpfte Neocon-Blogger wird allmählich albern. Geht es im Endeffekt doch nur darum, wer mehr Klickzahlen mobilisiert oder was? Da würde ich mir doch eine substanzvollere politische Auseinandersetzung wünschen. Gerne auch mehr darüber, wer welche Pädophilen-Netzwerke unterstützt oder den Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung verlässt. Oder eben unterhaltsames Parteitagsgeblogge à la Mr. ix. Das erweist sich nach einigen Anlaufschwierigkeiten doch als publizistische Bereicherung.

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Mein Töchterlein (fast neun Monate alt) redet neuerdings wie ein Wasserfall. Nur eben in einer Sprache, die wir nicht verstehen. Manchmal meint man Wort-Brocken herauszuhören. So klang es dieser Tage ganz eindeutig nach "oh my dear". Beim Stichwort "Schaschliktapete" muss ich mich aber verhört haben, meint meine Frau. Naja, ok, es könnte auch "verf***ter Teddy" gewesen sein...

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Freitag, 2. September 2005
Nur geträumt
Letzte Nacht vor dem inneren Auge: In Heidelberg ist Hochwasser, ein paar Gassen der Altstadt stehen unter Wasser. Vollgelaufene Keller, Menschen, die versuchen, die braune Brühe mit Sandsäcken aufzuhalten. Ich guck mir das von der Neckarbrücke aus ne Weile an und beschließe dann, zum Hauptbahnhof weiterzuradeln. Dort herrscht ziemlich hektisches Treiben, vorm Ticketschalter eine lange Schlange von Menschen, die alle raus w0llen aus der Stadt. Ich kann den Aufruhr nicht so recht nachvollziehen und frage einen älteren Herrn in der Schlange, wo er denn jetzt so dringend hinwolle. "Nach Hamburg natürlich", sagt er - in einem Ton, als ob diese Antwort keine weitere Fragen aufwerfen könnte. Tut sie aber doch - und ich hake nach, wieso ausgerechnet Hamburg, da isses mit dem Hochwasser doch bestimmt noch schlimmer als hier? "Ach was Hochwasser", sagt der Alte, "wir müssen nach Hause wegen der Wahl. Verstehen Sie denn nicht? Wir müssen auf alle Fälle verhindern, dass die HEW-Fraktion in den Senat gewählt wird."

P.S. Ernstgemeinte Deutungsversuche sind durchaus willkommen.

P.P.S. Ach ja, HEW steht für Hamburgische Elektrizitätswerke, oder wie der dortige kommunale Energieversorger offiziell heißt...

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