Sonntag, 28. August 2005
Sonntagsfragen
Es hätte mich ehrlich gesagt auch gewundert, wenn der Wahl-o-mat Abhilfe für meine derzeitige politische Orientierungslosigkeit parat gehabt hätte. Demnach wäre die FDP meine erste Wahl, dicht gefolgt von den Grünen. Hmpf. Gelb-grüne-Koalition - sehr realistisch. Aber das ist nicht mein einziges Problem mit dieser Wahl-o-mat-Empfehlung. Personalien sind mir nämlich nicht minder wichtig wie Programme. Politik wird ja nun mal von Menschen gemacht. Und so schafft es ein Guido Westerwelle, mir einige gute programmatische Ansätze seiner Partei nachhaltig zu verleiden. Ebenso wie es einem Außenminister Josef Fischer gelingt, so manchen Schwachpunkt der rot-grünen Regierungspolitik in milderem Licht erscheinen zu lassen. Wenn also am heutigen Sonntag Bundestagswahl wäre, keine Ahnung, was ich im Wahlkabuff dann täte. Schröder zu wählen, nur weil er in Gummistiefeln besser aussieht, ich weiß nicht, das hat doch schon beim letzten Mal nicht wirklich was gebracht - sieht man mal von der Irakkrieg-Abstinenz ab. Angie zu küren nur weil sie eine Frau ist und wir zudem auch noch keine Ostgotin im Kanzleramt hatten, macht mich irgendwie auch nicht an. Den Gefallen, FDP-Vorsitzender zu werden, wird mir Joschka Fischer vermutlich nicht tun. Und da stehe ich vor einem ähnlichen Dilemma wie mein Vater in den 70ern und frühen 80ern. Helmut Schmidt war für ihn der richtige Kanzler - aber halt in der falschen Partei. Eine FDP, in der Leute wie Genscher oder Hildegard Hamm-Brücher das sagen hätten, wäre wählbar. Wie vielleicht auch eine Linkspartei ohne Luxus-Lafo und Leninisten. Politik ist die Kunst des Machbaren, hat Max Weber mal gesagt.
Hm, schwierig...

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Donnerstag, 25. August 2005
Meteorologischer Existenzialismus
Die Rollkragen-Saison ist eröffnet.

War das jetzt kryptisch?

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Mittwoch, 24. August 2005
Kinder-Content
Die Zeiten, wo Papi die Kleine ablegen und ungestört bloggen sich ungeteilt dem Haushalt oder dem Home-Office widmen konnte, sind definitiv vorbei. Die Kleine erkundet neuerdings auf eigene Faust die Wohnung. Und natürlich sind die Dinge am interessantesten, von denen sie besser die Finger lassen würde. Messer, Gabel, Scher' und Lampe - findt' sie gut, die kleine Schl**pe, möchte man spontan reimen, verkneift sich' s dann aber und ruft einfach: "Neeeeiiiiinnnn." Andererseits möchten wir es auch nicht übertreiben mit Warnungen und Verboten. Man kennt ja so Fälle, wo Kinder auf die Frage nach ihrem Namen antworten: "Nein, lass das." Nachdem der abgebildete Laufstall als Krabbelrevier zu eng geworden ist, denke ich über alternative Einsatzmöglichkeiten nach. Um 90 Grad gekippt und drehbar gelagert an die Wand gedübelt wär das Teil doch ein gutes Laufrad für die Kleine. Komisch, dass da noch keiner vor mir drauf gekommen ist.

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