Dienstag, 1. September 2015
Es geschah am hellichten Tage - beinahe
Es gab hier dieser Tage einen Vorfall mit einem Mitschnacker, der eine Siebenjährige auf dem Heimweg von der Schule ansprach und versuchte, sie zu seinem Fahrzeug zu bugsieren. Gottseidank war eine Passantin, die das Mädchen vom Sehen kannte, alert genug, um einzugreifen und das Kind vor ich-weiß-nicht-was zu bewahren. Aber der Typ läuft noch frei herum, und entsprechend groß ist die Sorge bei Eltern und Lehrern. Töchterlein ist von der Geschichte auch ziemlich verunsichert, und so habe ich mich heute erstmals (nicht zuletzt auch wegen des strömenden Regens) in den elterlichen Shuttledienst eingereiht, damit die Kleine nicht nach Hause laufen muss.

Das soll jetzt nicht unbedingt eine Dauereinrichtung werden, aber nachdem neulich eine 17jährige entführt und getötet wurde, sagte meine Frau, sie sehe eher nicht, dass unsere Tochter in absehbarer Zeit alleine mit dem Fahrrad in die Musikschule im Nachbarstadtteil fahren sollte, da ist ein Stück Wald und Feldweg dazwischen und da könne wer-weiß-was passieren.

Das ist zweifellos richtig, und ich bin da bestimmt auch alles andere als völlig sorglos, aber irgendwie bin ich auch nicht restlos überzeugt davon, dass Shuttledienste bis zur Volljährigkeit oder gar darüber hinaus selbst für solche Kurzstrecken von unter fünf Kilometern wirklich eine erstrebenswerte Dauerlösung für dieses Dilemma darstellen. Vielleicht kommen wir in ein paar Jahren ja doch dahin, dass sich mademoiselle793 per App ein selbstfahrendes Googlemobil bestellt, für das sie keinen Führerschein braucht und das sie sicher zur Musikschule und danach wieder nach Hause bringt.

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