Mittwoch, 8. Januar 2014
Von kleinen Heldinnen und großen Memmen
Der angezählte Weisheitszahn, dessen Ziehung ich bei der großen Zahn-OP vor zwei Jahren noch verweigert hatte, heischte heute morgen doch recht nachdrücklich meine Aufmerksamkeit. Die von mir selbst entwickelte I²-Therapie (Ignorieren und dann Ibuprofen) schlug leider nicht mehr an, so dass ich mich genötigt sah, bei der Gemeinschaftspraxis meines Vertrauens sehr kurzfristig um einen Termin zu ersuchen. To make a short story not unnecessarily long: Anderthalb Stunden nach meinem Anruf lag ich auf der gefürchteten Liege, die Betäubungsspritze piekte ins Zahnfleisch, und als der Zahnarzt sagte, das wird der größte Schmerz an der Sache gewesen sein, dachte ich mir noch, ja ja, das sagen sie alle. Aber siehe, ich verkünde große Freude, er hat nicht gelogen, das Biest von Zahn ging tatsächlich ohne großes Gewürge und Gemetzel raus. Und auch nach dem Nachlassen der Betäubung kamen keine Beschwerden mehr auf. "Dann war es doch nicht verkehrt, dass Sie den Burschen damals noch drinbehalten wollten", meinte der Mann in weiß, "vielleicht hätten wir den vor zwei Jahren noch mit dem Presslufthammer rausmeißeln müssen - so wie den auf der anderen Seite." Sicher, ich war damals in Vollnarkose, aber irgendein Teil von mir weiß sehr wohl, dass das rechts unten ein ziemlicher Kampf war.

Umso froher bin ich, dass das heute glimpflich abging. In dentalen Dingen geht mir jegliches Heldentum nämlich weiträumig ab. Im Gegensatz zu mademoiselle793 übrigens. Die hatte just gestern abend noch gefragt: "Wann darf ich denn mal wieder zum Zahnarzt?" Ich werde ihr gerne einen Termin ausmachen, wenn ich kommende Woche zum Nachgucken hingehe. Aber wie gesagt, von mir hat sie das sicher nicht.

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