Sonntag, 23. Oktober 2011
M'r losse de Dom in Kölle Altenberg
Früher sind besonders bußfertige Wallfahrer das letzte Stück bis zur Wallfahrtskirche auf den Knien gerutscht. Ich hingegen bin auf meiner heutigen Radtour zum Altenberger Dom mehr oder weniger auf dem Zahnfleisch bei der Kirche angekommen. Dabei habe ich nicht mal die schwierigere bergische Route über Leichlingen, Burscheid und Blecher gewählt, sondern den topographisch einfacheren Weg über Leverkusen und Odenthal. Aber das gesamte Stück zwischen Dü-Dorf und Leverkusen frontal gegen den steifen Wind aus Südost anzustrampeln war schon Bußübung genug. Der Blick in das sehenwerte Kirchlein versöhnte indes ein wenig mit der Plackerei (nein, keinen Fotoapparat dabeigehabt), zumal es als Dreingabe auch noch Orgelgebraus gab. So gestärkt beschloss ich, einen etwas anderen Rückweg zu fahren und gleich den knackigen Anstieg nach Blecher in Angriff zu nehmen. Aber von dort oben kam ich dann doch nicht wie gedacht nach Boddenberg und Lützenkirchen hinunter, sondern wieder mehr Richtung Leverkusen. Wahrscheinlich wäre es in dem Fall das geschicktete gewesen, gleich weiter auf die andere Rheinseite zu fahren und der B 9 nordwärts zu folgen. Aber nein, es lockte mal wieder das Unbekannte, und so hangelte ich mich relativ planlos von Ortschaft zu Ortschaft mit dem Sonnenstand als einziger Groborientierung. Tatächlich bin ich ohne allzugroße Um- oder Irrwege wieder in bekanntere Gefilde gekommen, aber der bescheuerten Beschilderung in Leverkusen und nördlich davon habe ich das nicht zu verdanken, sondern eher meinem Bauchgefühl. Wieviele Kilometer das heute waren, vermag ich mangels Kilometerzähler an Sir Walter nicht genau zu sagen, dreistellig auf alle Fälle, und fünf Stunden war ich gut und gerne unterwegs. Dafür, dass ich mich bei solch niedrigen Temperaturen sonst nur für deutlich kürzere Strecken motivieren kann, war das heute so übel nicht. Aber ehrlich gesagt bin ich auch ziemlich geschafft. Morgen dann also radfreier Sonntag und Kinderbespaßung im Schwimmbad. Kann man ja mal machen, um es mit den Worten einer Bloggerin aus der Nachbarschaft zu sagen.

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