Donnerstag, 4. August 2011
Die spinnen, die Superhelden
Soso, unter der Maske des Superhelden Spiderman steckt also neuerdings ein, ähm, wie übersetzt man half black, half Latino teen möglichst unoffensiv? Ich versuchs mal: eine adoleszente person of colour mit hispano-amerikanischem Einschlag. Und damit nicht genug: Die Macher von Marvel Comics wollen dem Vernehmen nach nicht einmal ausschließen, dass sich Miles Morales, so der bürgerliche Name des kletterfreudigen Spinnenmannes, im weiteren Verlauf der Comic-Geschichte als homosexuell entpuppt. Hinter dem selbstgesteckten Anspruch, die reale Welt mit all ihrer Diversität abzubilden, bleibt der traditionsreiche Comicverlag damit aber doch ein gutes Stück zurück. Schwarz hin, schwul her, es wäre ein Zeichen von Sensibilität in der Genderfrage gewesen, den machismo-krachenden Titel "Spiderman" in "Spiderperson" zu ändern. Das hätte dann auch Raum gelassen für eine weibliche oder Transgender-Titelfigur jenseits von Geschlechter-Stereotypen. Aber was nicht ist, kann noch werden, vielleicht macht ja "Superperson" den Anfang, falls Clark Kent mal in den ewigen Ruhestand geht oder ihm was zustößt an seinem, äh, Klavichord, Sie wissen schon.

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