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Sonntag, 2. März 2008
Nach dem Sturm
mark793, 13:33h
Hier bei uns hat sich das Sturmtief Emma anscheinend eher gemäßigt präsentiert. Die Bäume vorm Haus haben allenfalls Zweige, aber keine Äste eingebüßt. Von daher hielten wir es gestern nachmittag auch für vertretbar, mit der Kleinen zur Geburtsfeier von ihrem Kindergartenfreund Elias zu fahren. Der hatte einige Kids aus der Bärengruppe in einen der hier in der Gegend zahlreichen Indoor-Spielplätze geladen. Und diesen Spaß wollten wir der Kleinen nicht nehmen, nur weils draußen bisschen mehr zieht als sonst.
Klar, auf bisschen Klatsch und Klönschnack mit den anderen Eltern haben wir uns auch gefreut. Und was soll ich sagen: Wir wurden nicht enttäuscht. Die Mami von Gian-Carlo ist Elternbeiratsvorsitzende, und als solche hat sie natürlich auch tiefere Einblicke hinter manche Fassade. Da erfahre ich, dass dem Papi von Hannah vor zwei Jahren ein Selbstmörder vor die U-Bahn gesprungen ist, seitdem ist er in Therapie wegen posttraumatischer Belastungsstörung. Seinen Beruf kann er immer noch nicht wieder ausüben, und man muss seine zierliche Frau bewundern, wie sie den Laden mit den drei Kindern schmeißt.
Dann sind da die Eltern von Naomi. Das kleine hellblonde Engelchen darf seinen Geburtstag nicht feiern wie die anderen Kinder, da die Eltern Zeugen Jehovas sind. Was genau an Kindergeburtstag Teufelswerk sein soll, versteht zwar keiner so genau. Selbst die türkischen Zwillinge, deren Mutter ihr Kopftuch immer sehr festgezurrt trägt, feiern ihr Wiegenfest, ohne dass der Dorfmufti deswegen irgendwelche Fatwas aussprechen muss oder mit ewigem Höllenfeuer droht.
Dann erfahre ich hinterher von meiner Frau, dass der Mutter von Elias zwischenzeitlich die Hand ausrutschte, als das Geburtskind sie zu sehr nervte. Gut, ich habe die Vorgeschichte nicht mitbekommen, weil ich grad mit der Kleinen auf der großen Rutsche war, von daher will ich mir da kein Urteil anmaßen. Aber ich sag mal so: Unser Stil ist das nicht.
Und dennoch: Irgendwie finde ich es ganz ok, dass die Kleine im städtischen Kindergarten auch mit anderen sozialen Realitäten als der unseren konfrontiert wird. Andere Lebensentwürfe und Wertvorstellungen zu respektieren, das lernt man schließlich nicht aus Büchern.
Klar, auf bisschen Klatsch und Klönschnack mit den anderen Eltern haben wir uns auch gefreut. Und was soll ich sagen: Wir wurden nicht enttäuscht. Die Mami von Gian-Carlo ist Elternbeiratsvorsitzende, und als solche hat sie natürlich auch tiefere Einblicke hinter manche Fassade. Da erfahre ich, dass dem Papi von Hannah vor zwei Jahren ein Selbstmörder vor die U-Bahn gesprungen ist, seitdem ist er in Therapie wegen posttraumatischer Belastungsstörung. Seinen Beruf kann er immer noch nicht wieder ausüben, und man muss seine zierliche Frau bewundern, wie sie den Laden mit den drei Kindern schmeißt.
Dann sind da die Eltern von Naomi. Das kleine hellblonde Engelchen darf seinen Geburtstag nicht feiern wie die anderen Kinder, da die Eltern Zeugen Jehovas sind. Was genau an Kindergeburtstag Teufelswerk sein soll, versteht zwar keiner so genau. Selbst die türkischen Zwillinge, deren Mutter ihr Kopftuch immer sehr festgezurrt trägt, feiern ihr Wiegenfest, ohne dass der Dorfmufti deswegen irgendwelche Fatwas aussprechen muss oder mit ewigem Höllenfeuer droht.
Dann erfahre ich hinterher von meiner Frau, dass der Mutter von Elias zwischenzeitlich die Hand ausrutschte, als das Geburtskind sie zu sehr nervte. Gut, ich habe die Vorgeschichte nicht mitbekommen, weil ich grad mit der Kleinen auf der großen Rutsche war, von daher will ich mir da kein Urteil anmaßen. Aber ich sag mal so: Unser Stil ist das nicht.
Und dennoch: Irgendwie finde ich es ganz ok, dass die Kleine im städtischen Kindergarten auch mit anderen sozialen Realitäten als der unseren konfrontiert wird. Andere Lebensentwürfe und Wertvorstellungen zu respektieren, das lernt man schließlich nicht aus Büchern.
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