Montag, 3. März 2008
Annäherung an eine arschrasierte Asselstrippe
Es fängt schon beim Namen an. Irgendwie will ich immer Charlotte Roach schreiben statt Roche. Erstens wegen der Phonetik. Roche spreche ich, der ich am Oberrhein aufgewachsen bin, normalerweise eher so aus wie in Hoffmann-La Roche, also tendenziell französisch. Und zweitens, weil die gute Charlotte nach meinem unmaßgeblichen Gefühl schon immer so was asselig-kerbtierhaftes hatte.

Ja, aber, höre ich schon die Apologeten des gepflegten Minderheitenmusikfernsehens wimmern, was ist mit "Fast Forward"? Ich aber sage: "Fuck Fast Forward", da lief doch immer nur chronisch keimdrüsenschwaches Geknödel von pickligen und schlecht frisierten Indie-Britpop-Heulern. Geschenkt, diese ganzen unterf*ckten Combos wie Coldhead, Radioplay und all die The-Sowienochs und The-who-the-phuques waren natürlich nicht ganz so scheiße wie Shooter, DJ Dodo und der ganze andere Akustik-Müll zwischen den Klingelton-Spots. Aber einen Sachzwang, die Clips auf "FF" und ihre ach so unkonventionell und gewollt erfrischend anders moderierende Präsentatorin gut zu finden, habe ich trotzdem nie verspürt.

Nun tingelt also diese TV-Trulla zwecks Verkaufsförderung ihres Roman-Debuts "Feuchtgebiete" durch die Talkshows. Das geht auch völlig in Ordnung, da ich solche Darbietungen ohnehin weiträumig meide. Dass diese Promotion-Tour ihren Niederschlag auch in zahlreichen Blogs findet, die ich nicht ganz so weiträumig meide, das ist als Kollateralschaden auch noch im Rahmen. Aber wenn ich ständig irgendwelche zitierten Absonderungen von Frau Roach Roche lesen muss in der Art, "Mädchen, die sich untenrum rasieren, wollen damit ihre Persönlichkeit auslöschen" - dann frage ich mich schon, ob die gute Frau Arschhaare geraucht hat.

Wie auch immer. Nichtsdestotrotz könnte ein Roman, der sich mit Popo und Mumu nebst anderen Körperöffnungen und deren spezifischen Ausscheidungen beschäftigt, vielleicht ja doch ganz interessant und unterhaltsam sein. Aber spätestens, als ich das hier lese, ist mir klar, dass ich "Feuchtgebiete" weder kaufen, leihen noch sonstwie erwerben oder gar lesen muss. Und bevor mir deswegen jetzt jemand eine Gender-Debatte vom Zaun bricht oder gar mit der Judith-Butler-Keule kommt: Ich bin glücklich verheiratet und überdies zu alt für solche wohlfeilen Hirnf*ckereien. Vielen Dank.
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