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Dienstag, 19. Februar 2008
Kleine Fluchten
mark793, 23:14h
Es liegt hier mal wieder das gewisse Etwas in der Luft. Ich weiß nicht, ob es Kerosin ist von den Flugzeugen, die hier abends von Westen herkommend die Landebahn auf der anderen Rheinseite anpeilen. Oder was für ein Dreck auch immer. Jedenfalls glotzt der Mond so bleich und trübe durch die atmosphärische Suppe, als würde er sich in einer öligen Pfütze spiegeln. Der Hund winselt grundlos im Körbchen rum, obwohl wir gerade draußen waren. Die Kleine sollte auch längst schlafen, brabbelt aber immer noch irgendwelche Satzfragmente im Bettchen vor sich hin. Und ich selber komme irgendwie auch nicht so recht zur Ruhe, um mich jetzt schon an die wohlgeformte Rückseite meiner Frau im Ehebett zu schmiegen.
Es soll ja Leute geben, die vor dem Fernseher ganz gut entspannen können. Ich gehöre aber eher nicht (mehr) zu dieser Spezies. Da läuft so wenig, was mich wirklich interessiert, und über den ganzen blöden Rest könnte ich mich aufregen - und das nicht zu knapp. Vielleicht sollte ich einfach das Darkmobil anwerfen und noch ein bisschen durch die mondhelle Nacht gondeln. Gar nicht mal rasen, einfach nur fahren ohne groß nachzudenken, bisschen Landstraße über die Dörfer, dann auf die Autobahn nordwärts, wo jetzt nicht viel los sein dürfte. Irgendwo hinter Krefeld gehts dann rechts rüber Richtung Duisburg, da qualmt linkerhand ein großes und hell erleuchtetes Chemiewerk aus unzähligen Schloten und Kaminen, in Fahrtrichung zerstreut ein grün illuminierter Industrieschornstein die letzten Zweifel, dass wir im Ruhrgebiet angekommen sind.
Dass mich dieser Anblick innerlich wärmt, obwohl mich natürlich auch die arme Umwelt dauert, kann ich gar nicht genau begründen. Hängt vielleicht damit zusammen, dass mir Hafengebiete und alteingesessene Schlotbaronate in meiner Heimatgegend rund um Mannheim-Ludwigshafen von klein auf vertraut waren. Von den Tempo-Werken bei Neuss riecht es manchmal ähnlich herüber wie seinerzeit von den Zewa-Werken in Mannheim-Sandhofen. Und irgendwo im Düsseldorfer oder Neusser Hafen muss auch eine Ölmühle sein, den charakteristischen Geruch erkenne ich nämlich auch mühelos wieder.
Aber ich schweife ab und sollte dann besser aufpassen, dass ich in dem Asphaltknäuel vom Kreuz Kaiserberg die richtige Abfahrt erwische. Auf der A 3 Richtung Köln lenken wenig äußere Reize ab, da könnte ich in Versuchung kommen, den Pferdchen mal kurz die Sporen zu geben. Ob ich am Kreuz Breitscheid auf die A 52 wechsle oder den Schwung auf der dreispurigen A 3 bis Ratingen Ost beibehalte, kann ich dann vor Ort entscheiden, im Endeffekt lande ich eh auf der A 44, wo eine weithin sichtbare gelbe Suppe im westlichen Himmel den nahen Flughafen ankündigt. Dort brauche ich mich nicht lange aufhalten, da startet oder landet um diese Zeit eh nichts mehr. Ich muss nur auf den Starenkasten achten und dann den Strom nochmal überqueren - und wenn ich dann noch nicht die nötige Bettschwere habe, dann muss ich mir wirklich was einfallen lassen.
Es soll ja Leute geben, die vor dem Fernseher ganz gut entspannen können. Ich gehöre aber eher nicht (mehr) zu dieser Spezies. Da läuft so wenig, was mich wirklich interessiert, und über den ganzen blöden Rest könnte ich mich aufregen - und das nicht zu knapp. Vielleicht sollte ich einfach das Darkmobil anwerfen und noch ein bisschen durch die mondhelle Nacht gondeln. Gar nicht mal rasen, einfach nur fahren ohne groß nachzudenken, bisschen Landstraße über die Dörfer, dann auf die Autobahn nordwärts, wo jetzt nicht viel los sein dürfte. Irgendwo hinter Krefeld gehts dann rechts rüber Richtung Duisburg, da qualmt linkerhand ein großes und hell erleuchtetes Chemiewerk aus unzähligen Schloten und Kaminen, in Fahrtrichung zerstreut ein grün illuminierter Industrieschornstein die letzten Zweifel, dass wir im Ruhrgebiet angekommen sind.
Dass mich dieser Anblick innerlich wärmt, obwohl mich natürlich auch die arme Umwelt dauert, kann ich gar nicht genau begründen. Hängt vielleicht damit zusammen, dass mir Hafengebiete und alteingesessene Schlotbaronate in meiner Heimatgegend rund um Mannheim-Ludwigshafen von klein auf vertraut waren. Von den Tempo-Werken bei Neuss riecht es manchmal ähnlich herüber wie seinerzeit von den Zewa-Werken in Mannheim-Sandhofen. Und irgendwo im Düsseldorfer oder Neusser Hafen muss auch eine Ölmühle sein, den charakteristischen Geruch erkenne ich nämlich auch mühelos wieder.
Aber ich schweife ab und sollte dann besser aufpassen, dass ich in dem Asphaltknäuel vom Kreuz Kaiserberg die richtige Abfahrt erwische. Auf der A 3 Richtung Köln lenken wenig äußere Reize ab, da könnte ich in Versuchung kommen, den Pferdchen mal kurz die Sporen zu geben. Ob ich am Kreuz Breitscheid auf die A 52 wechsle oder den Schwung auf der dreispurigen A 3 bis Ratingen Ost beibehalte, kann ich dann vor Ort entscheiden, im Endeffekt lande ich eh auf der A 44, wo eine weithin sichtbare gelbe Suppe im westlichen Himmel den nahen Flughafen ankündigt. Dort brauche ich mich nicht lange aufhalten, da startet oder landet um diese Zeit eh nichts mehr. Ich muss nur auf den Starenkasten achten und dann den Strom nochmal überqueren - und wenn ich dann noch nicht die nötige Bettschwere habe, dann muss ich mir wirklich was einfallen lassen.
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