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Samstag, 23. Dezember 2006
Null Julbock
mark793, 15:11h
Wenn ich vor diesen besinnlichen Tagen mal ganz aufmerksam ich mich hineinhorche, muss ich leider konstatieren: Meinen Frieden mit dieser bevorstehenden Festivität habe ich noch nicht wirklich gemacht. Das sogenannte Fest der Liebe mit seinen ganzen Auswüchsen und Umtrieben spült in mir manchmal immer noch eine ordentliche Portion Hass und Ekel empor. Aus welchen Quellen sich dieser weihnachtliche Widerwille letztlich speist, kann ich selber gar nicht so genau sagen. Der Krampf, den dieses Fest damals im Hause meiner Eltern meist mit sich brachte, vermag das nicht alleine zu erklären. Zumal es später, als wir schon etwas älter waren, dann meistens doch noch ganz nett wurde zuhause an Heiligabend.
Zwischenzeitlich bin ich zu der ganzen Chose auf Abstand gegangen, habe mehr als einmal den Abend alleine in eine stille, aber nicht sonderlich heilige Nacht ausklingen lassen. Da konnte man am ehesten noch von friedlicher Koexistenz mit dem Fest reden. So, wie ich auch mit der unter mir wohnenden türkischen Familie Yildiz friedlich koexistierte. Die feierte mehr oder weniger zeitgleich mit der Adventszeit ihren Fastenmonat. Hab ich zwar nie verstanden, wozu eine Fasterei gut sein soll, wenn man sich nach Einbruch der Dunkelheit wieder den Wanst vollschlagen kann wie man lustig ist. Aber das störte mich auch nicht, selbst wenn da nachts mal bisschen länger Highlife war. Diesen verqueren Fastenbrauch muss ich schließlich genausowenig verstehen wie die Tatsache, dass es in unserem Kulturkreis nicht wenige Mitmenschen gibt, die sich gewaltsam umgekommene Nadelbaumleichen in Wohnzimmer stellen und mit buntem Flitter behängen.
Doch diese friedliche Koexistenz setzt Distanz voraus. Eine Distanz, die ich als Ehemann und Vater nicht mehr so einfach aufbauen kann, zumalmeene Fru, de Ilsebill meine Frau, die bei ihren atheistischen Eltern eine harte Kindheit durchlitten hatte ohne "richtiges" Weihnachten, sehr viel Wert auf dieses Brauchtum legt. Wenn ich also schon ab morgen das Wohnzimmer mit einer kerzenbehängten Krüppelkonifere teilen muss, dann möchte ich wenigstens hier in der Dunkelkammer heute noch ein musikalisches Adventskerzlein mit leicht schwefliger Duftnote anzünden. Ihnen allen ein frohes Fest!
Zwischenzeitlich bin ich zu der ganzen Chose auf Abstand gegangen, habe mehr als einmal den Abend alleine in eine stille, aber nicht sonderlich heilige Nacht ausklingen lassen. Da konnte man am ehesten noch von friedlicher Koexistenz mit dem Fest reden. So, wie ich auch mit der unter mir wohnenden türkischen Familie Yildiz friedlich koexistierte. Die feierte mehr oder weniger zeitgleich mit der Adventszeit ihren Fastenmonat. Hab ich zwar nie verstanden, wozu eine Fasterei gut sein soll, wenn man sich nach Einbruch der Dunkelheit wieder den Wanst vollschlagen kann wie man lustig ist. Aber das störte mich auch nicht, selbst wenn da nachts mal bisschen länger Highlife war. Diesen verqueren Fastenbrauch muss ich schließlich genausowenig verstehen wie die Tatsache, dass es in unserem Kulturkreis nicht wenige Mitmenschen gibt, die sich gewaltsam umgekommene Nadelbaumleichen in Wohnzimmer stellen und mit buntem Flitter behängen.
Doch diese friedliche Koexistenz setzt Distanz voraus. Eine Distanz, die ich als Ehemann und Vater nicht mehr so einfach aufbauen kann, zumal
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