Sonntag, 23. April 2017
Kommt Zeit, kommt Rad


Die Rad-Begeisterung in der Familie 793 zieht weitere Kreise. Dass sowohl meine Frau als auch meine Tochter gern auf schmalen Reifen unterwegs sind, ließ meinem jüngeren Bruder keine Ruhe. Nach einigem Hin und Her hat er seiner Frau heute auch einen flotteren Drahtesel besorgt (siehe Foto).

Ich wünsche ihm und ihr von Herzen, dass sie Feuer fängt und sich für diese Fortbewegungsart begeistern kann, da ich jeden Kilometer, den ich zusammen mit meiner Frau fahre, sehr genieße. Aber ich weiß auch, gottgegeben ist es nicht, dass die Partnerin dieses Hobby teilt. Ich weiß noch, wie ich meiner Verflossenen einen scharfen Damenrenner von Motobecane verehrte und sie mir bei der ersten gemeinsamen Ausfahrt hinten rein krachte, weil sie es nicht gebacken kriegte, ein Rad ohne Rücktrittbremse rechtzeitig zum Stehen zu kriegen. So kanns halt auch gehen, und deswegen weiß ich das sehr zu schätzen, wenn meine beiden Süßen mit mir strampeln.

Und da schließt sich der Kreis des heutigen Beitrags. Denn angefixt hatte ich meine Liebste ja mit einem Daccordi 50 anni, das ich im Auftrag eines nicht ganz unbekannten radverrückten Bloggerkollegen erworben hatte. Wie das Leben so spielt, habe ich heute erneut eines der limitierten Exemplare in die Finger bekommen. Selbst im ramponierten Zustand ist es immer noch eine Schönheit.

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Schicker Flitzer! : )
Hier gestern auch die Gedanken gewälzt, die alten Esel einzu- tauschen und endlich wieder mal ordentlich zu fahren.
Von der Wunschansicht ist das Bild schon ziemlich nah dran : )

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Kann Sie da nur ausdrücklich ermuntern. Zumal ein gutes Gebrauchtrad keine Riesen-Investition ist. Bei Damenrädern ist die Chance recht hoch, eines für einen schmalen Taler zu erwischen, das nicht viel bewegt wurde.

Inklusive Versand hat Brüderlein 225 Euro angelegt, da wird noch bisschen was dazukommen für bessere Bremsen, eventuell eine bergtauglichere Übersetzung und einen zweiten Laufradsatz mit geländetauglicheren Reifen. Aber im Prinzip kann Schwägerin jetzt gleich losfahren und Spaß haben - einfach, weil es mit so einem flotten Rad viel müheloser geht als mit einem schweren Schleifer.

Die marquise793 hatte sich mit dem alten Rad (das so alt gar nicht war und nicht viele Kilometer gesehen hatte) schon auf der Biergartenrunde von 2x9 Kilometern völlig ausgerpowert. Und schon auf den ersten Runden mit dem flotteren Rad ging es gleich ganz anders zur Sache. Bei etwas besserem Wetter könnte sie jetzt die Venloer Frittenrunde mitfahren (Töchterlein braucht dafür noch ein bisschen mehr Ausdauer-Training).

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Kette rechts!
Die marquise793 hat heute auf dem Rückweg von Liedberg das große Kettenblatt für sich entdeckt und auf der Umgehungsstraße um Büttgen herum konstant 48x13 getreten. Puh, ich musste wirklich ackern, um dranzubleiben (und insgeheim der ungünstigen Ampelschaltung dankbar sein fürs Ausbremsen).



Daran, meine Liebste in Zukunft öfters von hinten zu sehen als von vorn, muss ich mich erst noch gewöhnen. Aber was soll ich sagen, ich kann den Anblick durchaus genießen.

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: ))

ad Radtausch
völlig ausgerpowert. Und schon auf den ersten Runden mit dem flotteren Rad ging es gleich ganz anders zur Sache - genau deswegen seit Jahren meine Weigerung für einen Wechsel. Mein Esel schnurrt ja wie ein Katzerl und weil ich einfach die Neuradmisere 2x beim Mamazwerg erlebt hab. Maximal für mich wars unterhaltsam, das Abstrampeln zu sehen. Auf Dauer nimmt das aber den Spaß.

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Mal völlig losgelöst von der Hardware-Frage ist es immer ein potenzieller Spaßkiller, wenn das Leistungs-Niveau der Mitfahrer zu weit auseinander liegt. Als mademoiselle793 sich noch auf dem 18-Zoll-Kinderrad abstrampelte, musste ich aufpassen, nicht im Halbschlaf aus dem Sattel zu kippen. Jetzt, nachdem mich diese leidige Nierengeschichte etwas ausgebremst hat und meine beiden Damen fitnessmäßig aufholen, ist es nicht mehr so schwer, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.

Im Übrigen bin ich der Meinung, man muss sich nicht zwingend auf ein Fahrrad beschränken. Je nach Einsatz kann es durchaus sinnvoll sein, mehrere Optionen zu haben (und sei es nur, einen zweiten Laufradsatz mit anderen Reifen in petto zu zu haben).

Ich weiß aber auch von meimem Bruder, der mir das Koga vermacht hat, wie sehr einen ein Fehlkauf verunsichern kann.

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Die Kondition liegt momentan bei uns beiden im Argen - das kann ich soweit sagen.
Ich steht offiziell noch immer unter Sportverbot.

Radfahren, so als bisserl was tun, kommt den Leuten in den Sinn, nur ist mein Rahmen zu hoch und auf den Schon- knöchel bremsen finde ich nicht allzu intelligent ; )
Und eben diese Höhe ist schon seit Jahren der Über- legungsgrund eines Tausches.
Abgesehen davon hat mein Drahteselchen nun auch schon seeehr viele Jahre auf dem Buckel.
Es ist davon auszugehen, daß irgendwann auch das Material nimmer mitmacht.

Zweit/Dritträder gehen insofern leider nicht, weil kein Platz.
Die Esel stehen aktuell illegal. Die Fahrradkeller sind komplett voll (und werden gerne zur Selbstbedienung genutzt). Es ist irgendwie ein Kreuz.

Sollte sich bei uns was tun, folgt eine Bildstrecke ; )

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@ Frau Faultier: Hierzulande veranstaltet der ADFC regelmäßig Fahrradbörsen. Da derzeit viele ältere Leute sich Pedelecs zulegen, verkaufen sie ihr bisheriges Rad, das oft auch schon eins der besseren Modelle war. Bei Ihnen gibt es auch jeden Monat einen Fahrradflohmarkt. Da kann man sich auch beraten lassen und das Rad gleich ausprobieren. Hilfe zur Selbsthilfe gibt es dort offenbar auch, wenn mal etwas zu reparieren ist.

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Das berichtet der Schrauber meines Vertrauens auch, dass jetzt viele Schätzchen zu heben sind, wenn die Leute auf E-Bikes umsteigen. Er sitzt da ja an der Quelle und hat von älteren Herrschaften so manchen Klassiker günstig abgestaubt.

Zu Börsen und Versteigerungen habe ich mich nie aufraffen können, obwohl man da sicher auch das eine oder andere Schnäppchen machen kann, aber ich lege mich lieber in den Kleinanzeigen-Portalen auf die Lauer. Regelmäßig die F 5-Taste drücken das Telefon in Griffweite haben, das kommt mir eher entgegen als die Bieterei, wo man nicht weiß, bei welchem Preis man letztlich landet.

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@arboretum
Vielen Dank für die Links.
Der Lieblingskollege ist ja ein Radfex.
Der konnte ja dieses Jahr nicht zum Bowling, weil Bike- Festival. Der schreibt ja auch in Magazinen, ist beratend unterwegs usw...
Ich glaub, sein Bruder hat sogar ein Fahrradgeschäft.

Bin also von der Seite theoretisch eh bestens versorgt. Nur mag ich mich halt irgendwie trotz der vielen Jahre nicht so recht trennen...

@mark
Also wir würden das über einen Händler bzw. den Lieblings- kollegen (oder dessen Empfehlung) machen. Damit da gleich gar nix aufkommt.
Der hat auch vor 1-2 Jahren den Mamazwerg beraten und das war gut so.
Lassen wir uns überraschen...

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Nur mag ich mich halt irgendwie trotz der vielen Jahre nicht so recht trennen...

Diese Anhänglichkeit kann ich verstehen. Sir Walter war kein sonderlich hochwertiges Rad und hatte so manche Schramme und Macke, aber eben auch Charakter. Eigentlich bedaure ich im Rückblick nur, dass ich die Aufrüstung mit besseren Bremsen und komfortablerer Schaltung nicht schon viel früher in Angriff genommen habe.

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Mein Esel ist ein Jugendrad. Der Rahmen war damals schon zu hoch, aber alle dachten wohl, daß die Beine noch 10cm länger werden (jaja, weil ich aus einer Riesenfamilie komm *gg*) - leider vom Fahrradmann damals bequatschen lassen...

Rahmen und Auslegung lassen sich leider nicht ändern. Die leise Andeutung, den Esel als Reserverad halten zu wollen, scheitert leider am Platzproblem.

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Wenn die Größe so gar nicht passt, wie bei einem viel zu großen oder viel zu kleinen Paar Schuhe, wozu aufheben?
Ich habe mir eine gewisse Meisterschaft darin angeeignet, Staubfänger loszuwerden, es macht Spaß.

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Einen zu kleinen Rahmen kann man mit langer Sattelstütze und entsprechendem Vorbau noch kompensieren, zumindest ein Stück weit. Aber zu groß macht es wirklich schwierig - wer kurbelt schon gerne in hohen Plateaustiefeln?

Davon abgesehen kann es manchmal auch ganz schön Mühe machen, Dinge wieder loszuwerden. Für das Peugeot-Projekt, das mein Nachbar nach anfänglichem Interesse dann doch nicht wollte, hatten sich einige Interessenten gefunden, aber zu Potte kam bisher doch keiner.

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Und nun ein weiteres daccordi: doch wo steckt es?
Bilder
Bilder
Bilder
bitte

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Es steht unfotogen im dunklen Keller, daher auf die Schnelle nur das Bild aus der Kleinanzeige:



Daraus ist nicht so recht ersichtlich, wie viel der Rahmen und der Lack gelitten hat. Die anderen vier Exemplare, denen es sich zugesellen wird, stehen besser da - wobei das vorige, das hier Zwischenstopp machte, anscheinend auch Gewalteinwirkungen ausgesetzt war.

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Im Keller?
Also wirklich.
Das gehört sich nicht, ein schönes Daccordi im Keller, noch dazu in einem dunklen, stehen zu lassen!

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Ja, eigentlich könnte ich das Licht anlassen. ;-)

Aber das Daccordi ist in guter Gesellschaft da unten, unmittelbar bei einem Levero mit gleichem Reiseziel und dem weitgehenden Rest des Fuhrparks793.

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es wird wohl der italienische lack sein, nicht ungewöhnlich. recht gerade Gabel, auffälliger Sattelrohrüberstand. Mittneunziger vermutlich. Wendig.

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Der Lack tat, was er konnte. Der mechanischen Beanspruchung, die das Unterrohr verbeulte, hätte höchstwahrscheinlich auch kein belgischer oder englischer Lack widerstanden.

Eigentlich stammt es aus der Prä-Ergo-Ära, die erste Fuhre wurde bereits 1987 aufgelegt, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Vor allem die Gabel lässt das Rad moderner wirken, viele Hersteller verbauten damals breitschultrigere Gabeln mit mehr Biegung, während die verchromten Steuerrohr-Muffen damals schon eher ein Retro-Element gewesen sein dürften.

Dieses Exemplar zu fahren hatte ich noch keine Zeit, ich bin nur vor fünf Jahren das Exemplar mit dem breiten MTB-Lenker paarmal probegefahren. Damals war mein Popometer noch nicht fein genug kalibriert, um den Unterschied zwischen Reynolds 501 und Columbus SLX außer beim Hochtragen aus dem Keller wirklich zu merken.

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Fuhrpark 793
Apropos: treten Sie in Montalcino auf bewährtem Material an?

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Ja, der Zenturio erhält seinen Marschbefehl. Es gab zwar ein Angebot, ein Bianchi für mich umzurüsten, aber nicht zuletzt die logistischen Komplikationen legen es mir nahe, den Veteranen nochmal in den Kampf zu schicken.

Und wie steht's diesbezüglich bei Ihnen?

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Der treue Hans Lutz steht in meinem Kaminzimmer bereit und leistet Signor Chesini Gesellschaft.
Der Roockie, den ich mitbringe, startet auf Koga!

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Koga-Pilot Crispinus startet ja leider bei einer anderen Veranstaltung, aber Herr monnemer debütiert mit seinem Koga, und der Kollege Booster hat sich für diesmal auch ein Koga gesichert, das reicht für ein kleines Team Capri-Sonne.

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Ein Geschwader B-52 in B-114 (nein, das ist nicht die Körbchengröße)? Sacrebleu!

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Ich vermute stark, dass booooster damit unterwegs sein wird.

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ad Rahmen
Nun ja, mehr schlecht als recht grad mit den großen Zehen am Boden antipen zu können, mag in jungen Jahren noch lustig sein, aber später nervt es recht.
Jedes Mal bremsen (also anhalten) erfordert eine Schräglage - nachdem das Standbein dann links ist, aktuell eine mehr als unglückliche Kombination.

@don ferrando
Kurze OT-Anfrage zwecks Postkasten.
(Nur zu meiner Beruhigung.)

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Huiii, das habe ich in der Farbgestaltung noch nicht gesehen!
Wobei das ja eine ganz schlimme Möhre sein muss, wenn man sich das durchliest;-)

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Ja, bestimmt voll die Zumutung. ;-)

Man muss dazusagen, dass der Verfasser jener Krtitik sehr stark italienisch sozialisiert ist und entsprechend ganz bestimmte Vorstellungen davon hat, wie sich ein Rad unter seinem Hintern anzufühlen hat. Es sind oft ganz kleine Unterschiede in der Rahmengeometrie, die Auswirkungen auf das haben, was man Temperament nennt, also die Mischung aus Geradeauslauf, Kurvenverhalten und dergleichen. Ich würde das mit dem Nationalcharakter von Fahrrädern auch nicht überbewerten wollen, aber selbst im Vergleich zu Gazelle oder Batavus gelten Kogas als ziemlich leidenschaftslos, warum auch immer.

@sid: So zu fahren, war hier Mode, als mademoiselle793 in der fünften Klasse war. Einige ihrer Klassenkameradinnen wollten unbedingt schon ein 28-Zoll-Hollandrad, obwohl sie dafür noch nicht den nötigen Wuchs hatten, und entsprechend fühlte sich auch Töchterlein zu höherem berufen. Ich konnte gar nicht hingucken, wie unsicher ein paar ihrer Kameradinnen auf den zu großen Rädern unterwegs waren und habe deswegen versucht, Schadensbegrenzung zu betreiben und das neue Rad in RH 50 zu kaufen und lieber das Risiko einzugehen, dass sie in ein paar Jahren rauswächst als jahrelang mit einem zu großen Rad rumzugondeln. Das Rennrad ist sogar nur ein 49er.

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