Mittwoch, 29. Januar 2014
Jaja, ich weiß, Herr Kid hatte das Thema vor fast zehn Jahren schon mal. Aber die Welt hat sich weitergedreht, und wo der subkulturell Weiterbildungswillige sich damals durch Textwüsten und kryptische Diagramme kämpfen musste, erklären heute bewegte Bilder ganz anschaulich, wie man sich im post-romanischen Kulturraum stilgerecht zur Spitzbogen-Mucke bewegt:

How to Dance Goth from APBS.

Ach ja, die Düsterhupfdohle links außen erinnert mich an meine Damalige (die inzwischen verbeamtet ist - und deren Schüler wahrscheinlich vom Glauben abfallen würden, wenn sie um die punkig-gotische Hausbesetzer-Vergangenheit von Frau Lehrerin wüssten). Aber das soll kein Vorwurf sein, sind wir nicht alle ein bisschen Neo-Biedermeier geworden? Oder gar Barock?

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Sie wird ihnen soviel Mores lehren, da kommem die niemals drauf.

Ich persönlich bin eher ein bisschen Höhlenmalerei geworden.

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Hehe.
"Ey, Alder, wie nennt sisch Dein Style?"

"Nouvelle Lascaux."

"!"

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Vor zehn Jahren? Hüstel. ;-)

Aber man kann nicht oft genug darauf hinweisen, jetzt, wo wir in diesem ewigen November leben.

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Wie konnte das passieren, dass mir dieser Beitrag entging? An den anderen, älteren, konnte ich mich noch gut erinnern.

Hm, man sagt ja, das Langzeitgedächtnis bliebe im Alter intakter...

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HAHAHA großartig! Ich glaube ja, dass Ihr alle voneinander abbloggt. (*Zwinker Zwinker*)

Und "damals" , es war Mai 2007, glaubte ich noch, ich wäre der Erste, der dies Thema verarbeitete. Mist! Das versteht man dann wohl als Vorrecht der Alten oder der Schnelligkeit der früheren Geburt, oder so. Verdammt.

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Natürlich bloggen wir nicht alle voneinander ab, wir bewegten uns bisweilen nur in ähnlichen morphogenetischen Feldern, wenn Sie wissen, was ich meine ('zwinker zwinker*).

Und da gibt es kein Vertun: Ihr Beitrag dazu schießt den Vogel ab. Man merkt auch an diversen Feinheiten, dass Sie neuere Erfahrungen verarbeitet haben. Ich bin fast sicher, Sandy und Paul haben lange darüber rumdisktutiert, ob das Lied, zu dem Ihre Instruktorin tanzt, genremäßig eher dem Darkelectro oder eher Aggrotech zuzuordnen sei.

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Nö, Herr Mark, weiß ich nicht. Nehmen Sie doch bitte auf die Schlichtheit meiner Person Rücksicht und verwenden Sie bitte weniger Fremdwörter. Ich werde das jetzt auch nicht googeln, halte aber fest: Sie haben ähnliche Neigungen.

PS Ich meinte es nicht ernst, das mit dem Abbloggen.

PPS Was Sandy und Paul angeht, also da mögen Sie Recht haben. Ich aber sortiere immer nur nach: Mag ich/Mag ich nicht, Sie wissen schon, wegen der Einfachheit, passend zum Gemüt.

Und nun, zwecks Vermeidung von Fehlinterpretationen aufgrund des non-verbalen Charakters dieser Form der Kommunikation:

;-)

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Also dieses morpho-dingenskirchen-Sie-wissen-schon ist eigentlich ein recht dankbares Smalltalk-Thema, wenn man Politik, Religion, Homöopathie und andere potenziell kontroverse Topics aussparen möchte.

Ansonsten kann ich Sie in ihrer simplen, aber genialen Selektionsmethode nur bestärken. Ich selber halte es ähnlich und wundere mich beim Lesen von Youtube-Kommentaren zu einschlägigen Musikvideos immer, mit wieviel Inbrunst sich manche Zeitgenossen dem Schubladisierungs-Klugschiss widmen. Als ob es dabei was zu gewinnen gäbe.

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sie lesen youtube-kommentare? omg.
sie haben wirklich abseitige interessen.

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Öhm, ich lese die auch.

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Naja, ich scrolle da schon mal runter. Auf "read more" klicke ich dann zwar eher selten, aber das ist dann halt mein Pendant zum Dschungelcamp-Gucken.

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we're all strange here.

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Ja, strange. Aber die Düsterfraktion ist mir schon immer suspekt gewesen!

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Mir nicht so sehr. In dem Punk-Wave-was-weiß-ich-Schuppen, den ich bis Ende der 80er frequentierte, war ja alles mögliche vertreten, bis hin zu Psychobillies und diversen ****Core-Vertretern. Nicht dass da alle immer mit allen gekonnt hätten, aber wegen Outfit ist da eigentlich keiner schief angeguckt worden, auch nicht die Normalos. Von denen ziemlich viele US-Staatsbürger waren, wie ich später erfuhr. Auf Facebook gibt es eine Gruppe zum Gedenken an diese illustre Lokalität (die anno 90 ihre Pforten schloss), und die aktivsten Mitglieder sind diese Amis, die mir damals gar nicht so groß aufgefallen waren und von denen ich gar nicht sagen könnte, wo die subkulturell zu verorten gewesen wären. Aber paar Düstere waren sicher auch darunter.

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Sehr süß : )

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haha, kannte ich noch nicht. bin sehr amüsiert!!

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Das Video ist ja putzig. Mit Goth hat es aber eigentlich nichts zu tun. Zumal sich die Szene auch nicht so nennt. Solche Leute, wie dort gezeigt, findet man eher am Schwarzen Freitag (jeder 2. im Monat) in Dorfdiscos. "Punk" und "Gothic" geht anders.

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Ob Sie uns da vielleicht ein wenig mehr erhellen mögen? Ich bin da ehrlich gesagt nicht mehr so ganz à jour, aber dass Punk nochmal ein ganz anderer Schnack ist, so viel Allgemeinbildung bringe ich noch mit.

Wie gesagt, manchmal lese ich ja Kommentare zu Musivideos auf Youtube, und da scheint es nachgerade Volkssport zu sein, sich gegenseitig jegliche popkulturelle Peilung abzusprechen und sich dann alle möglichen Genreschubladen auf die Köpfe zu hauen: "Das ist Cyberpunk!" - "Ach was, das ist Darkwave!" - "Nein, EBM!" - "No f*cking way. Industrial!" - "Aggrotech!"

Um nochmal Max Goldt zu bemühen: "Ich aber gähne und sage, ach was." ;-)

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Punk ist kein anderer Schnack, beide Subkulturen sind sehr nahe beieinander. Auch Grunge.
Das alles zu erklären, würde den Rahmen sprengen. Grundsätzlich lässt sich nur in der gebotenen Kürze sagen, dass es keine einheitliche Bewegung ist, mit dieser oder jenen optischen Ausgestaltung.
Das oben sind eher Mode-Gruftis, die seltsam das Tanzbein schwingen.
Jemand, der dieser Sache ernsthaft angehört, kann da nur milde den Kopf schütteln. Leider prägen solche Leute das Bild in der Öffentlichkeit.

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Nahe beieinander - ja, und sich doch so fern. Je nachdem, von wie nahe oder wie weit weg man das betrachtet. Solche Ausdifferenzierungen zwischen Punk, Wave und der Düsterfraktion (die damals m.W. noch kaum einer Goth nannte, das Stichwort war eher Batcave, wenn ich mich recht entsinne) hatte ich vor gut 30 Jahren ziemlich direkt vor der Nase, ohne allerdings selber Teil davon zu sein wohlgemerkt. Mit dem einige Jahre später auftretenden Karohemden-Kult der Kurt-Cobain-Jünger gab es zwar dann auch Schnittmengen, aber die elektronische Schiene hat sich von EBM und Industrial dann zum Teil mehr in die Techno-Ecke verlegt. Ach ja, und an dem Punkt war ich raus, das interessierte mich wenig bis gar nicht. Aber irgendwann nach langer, langer Durststrecke gab es plötzlich wieder gutes, dunkles Zeug. Wo es herkam und wie genau man es jeweils nennt, ist mir mittlerweile ziemlich hurz. "Einer Sache ernsthaft angehören" war popkulturell noch nie mein Ding, in den abgefuckten Schuppen von vor 30 Jahren bin ich gerne mit Anzug, Hemd und Krawatte gegangen, kann sogar sein, dass ich mir in späteren Jahren auch unwissentlich ein paar schwule Dresscodes angeeignet habe. Mein popkulturelles Motto ist da am ehesten "Sworn to fun, loyal to none".

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