Samstag, 30. November 2013
In Gewerbe-Gebieten
Dass unsere schöne Verbundgemeinde allmählich zu einem Sündenbabel wird, hatte ich zwar im Lokalblättchen gelesen. Aber das lesen ist eins - und mit dem Rad beinahe in ein "Anbahnungsgespräch" hineinzurauschen doch noch mal was anderes. Von weiter weg dachte ich noch, was steht die junge Dame denn dahinten rum wie bestellt und nicht abgeholt, die Bushaltestelle ist doch gut 50 Meter weiter ortseinwärts. Kurz bevor ich auf Höhe des Geschehens war, hielt ein Auto an, und erst in dem Moment fiel bei mir der Groschen.

Auf der anderen Rheinseite nahe der HKM-Hüttenwerke fuhr ich dann noch an ein paar weiteren Bordsteinschwalben vorbei, wo ich bis dato noch keine gesichtet hatte. Vielleicht suchen die Menschen besonders jetzt in der Vorweihnachtszeit verstärkt den Wärmeaustausch. Aber mir war auch so warm genug, und auf dem letzten Stück Weg zum Rheinportal Angerort kam ich sogar noch richtig ins Schwitzen, da hatte ich nämlich mal wieder einen unangeleinten Köter an den Hacken. Flucht war keine Option, ich fuhr ja in eine Sackgasse hinein. Frauchens Gekreische "Nein, Aus, hierher, sofort!" blieb völlig wirkunglos, das Mistvieh schnappte tatsächlich nach meinem Bein, bekam die Zähne aber nur an den Schuh - und mit einer schnellen Bewegung nach hinten (mit Klickpedalen hätte ich jetzt wirklich gelitten gehabt) verpasste ich der Töle einen Tritt auf die Nase und schrie etwas, das ich aus Gründen der Schicklichkeit hier nicht schriftlich wiedergeben möchte. Aber was soll ich sagen, anscheinend war das genau die Sprache, in der man mit dem Köter reden musste - er trollte sich zu meiner großen Erleichterung. Ich hatte uns schon ineinander verbissen die Böschung runterpurzeln sehen, wo ich dann (mangels einer besseren Idee) wahrscheinlich versucht hätte, das Vieh im Angerbach zu ersäufen.

Frauchen hat sich dann entschuldigt, aber Mühe gehabt, das Vieh an der Leine zu halten, als ich auf dem Rückweg nochmal an den beiden vorbei musste. Ich hatte meinen Kraftwort-Vorrat ja schon für den Köter aufgebraucht und daher keine Neigung, die Halterin auch noch zu beschimpfen. Ich sagte nur, "ist ja nichts passiert.", fuhr meiner Wege und dachte mir mein Teil.

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Schwalben
Na da werden ja bald die Ornithologen aus Frankreich ins Gewerbegebiet kommen!

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Sooo lohnend
sah die zu beobachtende Population (für mich zumindest) auch wieder nicht aus, dass man dafür hunderte oder gar tausende Kilometer runterbrettert.

Im Moment hat das kommunale Verkehrsressort aber andere Sorgen in jener Ecke, nämlich den Schwerlastverkehr aus dem Krefelder Hafen, der in der Ortseinfahrt eigentlich nichts zu suchen hat und die Verbotsschilder ignoriert. Da sehe ich auch den größeren Handlungsbedarf (und von französischen/schwedischen Modellen der Rechtsrahmensetzung für das älteste Gewerbe der Welt halte ich im Übrigen wenig bis gar nichts).

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ein conaisseur. wer weiß hier schon, dass AB Volvo seit über zehn jahren alleiniger besitzer von RenaultTrucks ist...

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und mit dem Rad beinahe in ein "Anbahnungsgespräch" hineinzurauschen doch noch mal was anderes

Fahrrad versus Stöckelschuhe, damit kompensieren Sie doch locker den altersbedingten Nachteil!

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So besonders typisch aufgebrezelt war die Dienstleisterin eigentlich nicht, daher auch zunächst meine Fehldeutung der Situation (nanu, eine Anhalterin? Warum hebt die dann nicht den Daumen, wenn sich ein Fahrzeug nähert?). Die Kollisionsgefahr ergab sich, als sie sich vorbeugte Richtung Beifahrerfenster, so dass ihr Hintern mehr in den Radweg (und damit in meine Route) reinragte. Ohne einen kleinen Schwenker hätte ich ihr Hinterteil womöglich "rasiert". Aber man will in so einer wichtigen Phase des Geschäfts natürlich nicht stören, und so habe ich auch nicht geklingelt.

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Ach so, die stand auf dem Radweg :-)

Hier die jugendfreie Assoziation dazu:

Radwege sind Verkehrswege 2. Wahl, weil (...)

- alle sie nicht ernst nehmen

Hundebesitzer lassen Hundeleinen kreuzen, Kinder spielen darauf (Lasst sie spielen!), Anlieger stellen Mülltonnen, Veranstalter Toilettencontainer, Geschäftsleute Verkaufsständer, Wahlhelfer Wahlplakate, ... auf Radwege, Straßenreiniger lagern dort Laubhaufen, Landwirte verschmutzen sie oder verbarrikadieren sie mit ihren Fahrzeugen, Lastkraftfahrer wenden auf ihnen, Weihnachtsbaumverkäufer machen dort ihre besten Geschäfte ...


http://bernd.sluka.de/Radfahren/Prinzip.html

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Ja, so ist das, und "Bordsteinschwalben führen auf ihnen Anbahnungsgespräche" passt da völlig nahtlos ins Gesamtbild.

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Sie hätten den Hundehalter zunächst fragen müssen, ob das Tier eventuell nur spielen wollte. So ist es mir ja mal mit so einem Caravan-Rentner ergangen. Lästig.

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Zunächst mal
war ich ja - Unschuldsvermutung und so - durchaus willens, diese Hypothese wohlwollend zu prüfen. Aber spätestens wenn geschnappt wird, sind Spaß und Spiel für mich beendet, dann beginnt der Ernst. Wobei das (wie auch meine Gegenwehr) womöglich schon außerhalb der Sichtweite von Frauchen stattfand, der Weg macht da eine kleine Biegung.

Die Halterin hat sich für ihren Hund auch entschuldigt und nicht groß rausgeredet, das regelt mich dann doch schnell wieder runter, zumal ich ja wie gesagt meinen Verbal-Kübel schon über den Köter ausgekippt hatte.

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Korrigiere also: die Hundehalterin. Mal wieder aufmerksamer lesen, tss.

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Zwischen Strümp und Lank-Latum: unfassbar! (frühere Joggingstrecke) Sodom und Gomorra...

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Da sehen Sie mal: Seit Sie weg sind, geht es abwärts mit Ihrem frühen Wohnort. ;-)

Meine vorgestrige Bordsteinschwalben-Begegnung hatte ich allerdings am anderen Ortsende von Lank Richtung Krefeld. Wobei aus der Nachbarstadt ja schon länger die Kunde drang, dass sich die einschlägigen Gewerbe-Gebiete immer weiter in die Nähe der Wohngebiete ausdehnen.

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Ja. dann haben es die Kunden nicht so weit !

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Meerbuschs Politiker werden sich in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses mit dem neuen Straßenstrich zwischen Strümp und Lank-Latum befassen.

meerbusch politiker werden sich in der nächsten sitzung mit dem neuen straßenstrich zwischen strümpfen, lack und latex befassen.

lesefluss, you made my day.

kann man da eigentlich auch themenvorchläge einreichen? sowas wie "weniger busch in meerbusch: kurbelt intimrasur den umsatz an?"

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Versuchen Sie's mal unter
redaktion.meerbusch (ät) rheinische-post.de ;-)

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