Die dunkle Seite

Ja, in einem Kurort mit derart hoher Rollatorendichte braucht es sich seiner Dreifachkurbel nicht zu schämen. ;-)

Ihre farbenfrohe Neuerwerbung hätte sich auf der Uferpromenade aber auch gut gemacht.

Ansonsten fürs Trainingsprotokoll: Die Montabaurer Höhe trägt Ihren Namen zu Recht, und die gepflasterte Zufahrt zum Schloss könnte als gute Übungseinheit dienen, falls man mal die Wand von Meerane bezwingen will.

Solche Schlosszufahrten kenne ich. Einer der Gründe, keine Rennradschuhe zu tragen.

Einen (wie ich finde noch triftigeren) Grund lieferten die anhaltend niedrigen Temperaturen. So viele Lagen Socken wie es bräuchte, kriege ich in den Rennradschuhen nicht unter, und Überzieher, die ich neulich testete und die man mir als den ultimativen Kälteschutz gepriesen hatte, lösen das Problem auch nicht wirklich. Selbst mit einer isolierenden Einlage im Schuh hatte ich das Gefühl, ich hätte mir genausogut ein Stofftaschentuch um die Schuhe wickeln können, um etwas gegen Wärmeverluste zu unternehmen.

Bis es also richtig warm ist, fahre ich weiterhin mit den alten Walkingschuhen und den Körbchenpedalen. Da ist auch alles mit allem kompatibel, ohne dass ich noch Mountainbikeschuhe oder gar ein anderes Klicksystem brauche.

Hatte ich die Empfehlung für die Überschuhe geliefert? Die funktionierten bei mir auch winters ganz prima, trotz dünner Turnschuhe darunter. Tut mir leid, daß Ihnen das nicht taugt.

Jein, Sie hatten das zwar auch empfohlen, aber die eigentliche Anpreisung und das Angebot zum Testen kam vom Schrauber meines Vertrauens. Ich könnte mir vorstellen, dass das Ergebnis mit anderen Schuhen drunter nicht ganz so vernichtend ausfiele, aber diese meine Rennradtreter von Shimano sind schon sehr optimiert für Betrieb in warmen Breitengraden. Die Einlage, die ich auf Empfehlung von Frau carodame gegen die schleichende Kälte von unten her anschaffte, hat ihre Verdienste - minimiert aber auch den Platz für dicke Socken.

Da mir die Klickerei aber eh nicht so wichtig ist, passt es schon so. Auch wenn es für die richtigen MAMILs da draußen kaum noch vorstellbar zu sein scheint, dass man ohne Klickies überhaupt pedalieren kann und es nicht als knochenbrechende Zumutung empfindet, mit Körbchen zu fahren.

Am Mädchenrad, das weder Klick noch Körbchen bietet, habe ich sogar nach anfänglichem Fremdeln die Biopace-Kurbel schätzen gelernt. Würde ich aber nie in ein einschlägiges Forum schreiben, man will ja keine Flamewars provozieren.

Ich komme mit Mountainbikeschuhen und einem Paar warmer Socken aus dem Wanderbereich sowie Schuhüberziehern recht gut durch den Winter. Letztere dienen bei mir nur dazu, den Fahrtwind fernzuhalten und etwaige Nässe, das ist schon die halbe Miete.

Aber was kalte Füße betrifft, bestehen wohl unter Radfahrern enorme Unterschiede.

Nicht nur unter Radfahrern, ist man versucht zu sagen. Ich meine auch, dass ich früher, als ich noch rauchte, wesentlich öfter kalte Füße hatte als heute. Aber selbst mit der als komfortabel empfundenen Schuh- und Socken-Kombination kommt beim Radfahren in der Kälte nach etwa anderthalb oder allerspätestens zwei Stunden der Punkt, ab dem die Füße frieren. Und das ist der Freude am Fahren dann doch abträglich.

Ansonsten schwankt das auch nach Tagesform und Uhrzeit. Manchmal sitze ich am frühen Abend am Rechner und denke, herrjemine, haben die Nachbarn in der Wohnung unter uns das Kinderzimmer nicht geheizt? Nach dem Abendessen und anschließenden Küchendienst ist es im Zimmer kein Grad wärmer - und trotzdem fühlt sich alles mollig an.

Soll ich das übernehmen? Ich bin eh schon verbrannt...haha

Oh, haben Sie einschlägige Links, wo man noch Ihre Aschespuren findet?

Nee, das hab ich vergessen.
Ich wollte dann auch nicht weiter stören...

"In echt" bekomme ich auch manchmal was zu hören, weil, das eine Rad, das hat ja Komponenten, die sind eben nicht von übermorgen.
Da graben sich die einzelnen Gesellschaftssegmente aber nicht gegenseitig das Wasser ab. Was bei dem einen der alleinseeligmachende Bekleidungshersteller, ist der anderen Gruppe der Bowdenzuglötnippel und der anderen der Kurbelwellenhersteller und so weiter und so fort.
Im Grunde ist das natürlich alles spießig, aber wer damit glücklich wird, dem gönne ich es von Herzen.

Als Alleinfahrer bin ich in einschlägigen Fachsimpeleien im meatspace nicht so direkt involviert, aber ich weiß so manchen Blick auf mein älteres Gelöt durchaus zu deuten. Machen wir uns nichts vor: Sir Walter ist ein Konstrukt aus verschrammtem Standard-Wasserrohr, dessen Reynolds-Aufkleber ich mühsam abgeknibbelt habe, da ist auch kein Topgruppen-Zeugs verbaut und auch keine rot eloxierten Kettenblatt-Schrauben, irgendwie ist mir meine Lebenszeit zu kostbar, um mich da allzusehr in Details zu verlieren.

Aber wem das was gibt, der soll seinen Spaß dabei haben.

Als Azubi hatte ich einen Opel Olympia Rekord, im derrangierten Zusatnd. War mir aber Schnuppe, das Auto war einfach nur g... toll!
Auf dem hiesigen Supermarktparkplatz meinte ein Mann zu seiner Frau, daß es doch eine Schande sei, ein Auto so verkommen zu lassen.
Ich rief ihm dann zu:
"Warum? Ist doch nur ein Gebrauchtwagen..."
Das Gesicht des Mannes: Unbezahlbar =)

Auto ist hierzulande ja nochmal besonders speziell, wenngleich der Glanz des goldenen Kalbs nicht mehr ganz so hell strahlen mag wie ehedem. Wobei ich es andererseits auch irgendwie bewundernswert finde, wenn Leute es schaffen, ihren betagteren Wagen in gutem Zustand zu erhalten. Aber eben nicht um den Preis, dass der Wagen nur jeden zweiten Samstag mal kurz aus der Garage gefahren wird, um den Staub vom Lack zu pusten. Der Nachbar meiner Mutter ist so ein Spezialist, sein 25 Jahre alter und super erhaltener BMW 525i dürfte seit zehn Jahren nicht mehr aus der Garageneinfahrt rausgekommen sein, da könnte man es konsequenterweise eigentlich auch ganz abhaken.

Hm, bisschen Sonne gabs hier schon auch gestern und heute. Aber die Temperaturen sind immer noch im Keller. Ich fürchte, wenn es von jetzt auf nachher 20 Grad hätte, bekäme ich womöglich ein Kreislaufproblem.