Sonntag, 29. Juli 2012
Bitte um freundliche Beachtung

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Ich bin ja nicht böse, dass ich eine mittelberühmte Namensvetterin hab.
Wenn mich da jemand googelt, komme ich ohnehin so weit unten in der Trefferliste, dass ich mir zwecks Onlineprofilierung durch Arbeitgeber nicht so wahnsinnige Sorgen machen muss. Allerdings habe ich sowieso nicht den Eindruck, dass sich jemand in meinem Betätigungsfeld für Online-Profile interessiert. Ich bin mir auch nicht immer sicher, ob die Leute, die solchen Mist wie mit "nicht bei Facebook = sozial gestört" verlauten lassen, das Internet überhaupt richtig verstanden haben. Letztenendes ist das Internet für Teile meiner Generation (es gibt auch Leute in ihren Zwanzigern, die noch nie von "Ziel speichern unter" gehört haben!) im wahrsten Sinne des Wortes ein virtueller Raum. Leute, die im meat space Tratschtanten sind und andere Leute mit trivialen Details aus ihrem Leben behelligen, tun das auch im Internet, und Leute, die das nicht tun, tun das im Internet ebenfalls nicht.

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und Leute, die das nicht tun, tun das im Internet ebenfalls nicht

Weiß nicht, so pauschal würde ich das für mein Umfeld nicht unterschreiben. Ich habe bei Sascha Lobos Lob der Okayheit sehr über den Satz schmunzeln müssen: Die erste Überraschung ist, dass die eigenen Freunde, die man doch irgendwie zu kennen glaubte, im Detail absonderliches Zeug von sich geben. Unter der Prämisse, dass "Freunde" hier wohl Facebook-Freunde meint (was in meinem Fall auch Kollegen, Ex-Kollegen undsoweiter umfasst), kann ich nur sagen: Bingo! Was für krude Obsessionen da mancher offenbart, die im normalen Leben gar nicht so sehr auffielen.

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„…das Internet überhaupt richtig verstanden haben.“

Man kann das Internet verstehen?

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Der Satz
"der (oder die) hat das Internet nicht verstanden" gilt hier in diesem Haushalt längst als No-go-Phrase, die man lieber irgendwelchen selbsternannten Netztopcheckern überlässt. ;-)

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Hmm, mal überlegen. Das Internet ist ein menschliche Kommunikationskanal. Will man das Internet verstehen, muss man die Menschen verstehen. Das wiederum ist zur Zeit nicht möglich, da zur Menschheit (entgegen einzelner, sehr lauter Stimmen) Frauen gehören.

Nun kann man einen Kommunikationskanal tatsächlich allenfalls technisch verstehen, da ja nicht der Kanal sendet, sondern der Mensch (bzw. vereinzelte Hunde (Im Internet weiß niemand, dass Du ein Hund bist), und manchmal Katzen (aber die posten nur Bilder)).

Weil aber der technische Teil des Internets gut dokumentiert ist, muss die Aufgabe, das Internet zu verstehen, eindeutig als Unlösbar bewertet werden. Zumindest bis das Verständnisproblem mit diesen Frauen geklärt ist …

Ich glaube, ich habe mich nun ausreichend unbeliebt gemacht. Habt noch einen schönen Tag …

;-)

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Haha, stell ich mir grad vor, wie die datensammelsüchtigen Amis nun das auch neben der Größe meiner Schuhsammlung, Socken- auswahl und Essiggurkerlvorliebe abspeichern.
Wobei - was und wie genau definiert sich als "social-media"?


Aber als latenter Vegetarier bin ich ja sowieso schon verdächtig (hab ich mal letztens wo gelesen).
Hab ich ein Glück, daß die Post falsche Adressendatensätze ankauft und somit falsch adressierte Eigenwerbung verschickt. Nun kann ich mich immer auf die Nachbarin rausreden.

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wo ist der
gefällt mir - Button?


:)

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Danke für die Hintergründe zu der erwähnten psychologischen Studie. Ein super Anschauungsbeispiel für die Statistik-Lehre.

In meinem Umfeld (im Schnitt rund 10 Jahre älter als der Attentäter von Aurora; keine Ahnung, ob das ausschlaggebend ist) ist eine Nichtteilnahme an diesen "Netzdiensten" die absolute Regel, nicht die Ausnahme.

Man ist sogar eher darauf bedacht, nicht "ergooglebar" zu sein.

Deshalb verstehe ich die Verwunderung im Fall Holmes auch nicht so recht.

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Ich denke mal,
das hat zum einen schon auch mit dem Altersunterschied zu tun, U 30 dürfte der Druck der peer group, bei FB & Co. präsent zu sein, nochmal deutlich höher sein. Das zweite ist der transatlantische Graben in Netzdingen. Ich habe jetzt auf die Schnelle keine Vergleichzahlen parat, aber ich behaupte mal, die Marktdurchdringung in Amiland dürfte um einiges höher sein als bei uns, von daher wundert die Verwunderung dann schon nicht mehr ganz so sehr.

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Ja, ich erinnere mich an Aussagen von Schülern, ohne FB bekäme man ja "nichts mehr mit". Meine Kleinen sind auch die einzigen, die fragen, ob ich dort vertreten bin und bedauern, dass dem nicht so ist. (Allerdings noch mal eine andere Generation als der Aurora-Mann.)

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die haltung der u30er (zu denen ich nicht mehr gehöre, auch wenn ich nah dran bin) geht dahin, dass man statt telefonnummern nur noch den fb-nick tauscht. kein fb-profil zu haben wäre demnach so, wie kein telefon oder internet zu haben.

ich wundere mich auch über meine freunde, die so frank und frei vor- und zunamen angeben und sogar die schulen, auf die sie gegangen sind. das käme mir ja nicht in den sinn.

ich versuche so den mittelweg: ich hab zwar ein telefon, aber ich steh nicht im telefonbuch.

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So in etwa
ist das auch die policy793. Ich wundere mich in der Fratzenfibel vor allem über den enormen Mitteilungsdrang von Leuten, die vormals nicht nachvollziehen konnten, dass man was ohne Auftrag und Honorar ins Internet schreiben kann. Ganz schlimm aber auch die Leute, die nur Links von karrierebibel.de und ähnlichen Adressen posten.

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Wie gesagt, Sie kennen da nur einen Ausschnitt der U-30-Generation.
Meinen Beobachtungen zufolge ist Facebook überwiegend unter den Leuten verbreitet, die Computer schon recht oft, aber nicht ganz intensiv nutzen. Die Leute, die sich mit Computern gar nicht auskennen - und derer gibt es auch U 30 mehr, als man denkt -, haben sowieso kein Facebook (weil zu kompliziert) und diejenigen, die ständig mit dem Computer arbeiten (müssen) meist eher nicht (weil sich der Problematik eher bewusst). Es kommt auch immer sehr auf den Freundeskreis an - manche Leute hassen Facebook, haben es aber trotzdem, weil sich ihre Bekannten sonst nicht anders kontaktieren lassen (bzw einfach davon ausgehen, dass sowieso jeder bei Facebook oder StudiVZ ist), während andere Freundeskreise geschlossene Facebook-Verweigerer sind, weils ja schon genug andere Wege gibt, sich zu kontaktieren und Facebook daher keinen Mehrwert bringt. Die Facebook-Seuche ist also lange nicht so epidemisch, wie sie immer scheint.

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