Donnerstag, 22. Oktober 2009
Mein kleines Garzweiler
Wieviele Jahre ich nicht beim Zahnarzt gewesen bin, verrate ich hier mit Rücksicht auf zartfühlende Gemüter lieber nicht. Jetzt habe ich dem sanften Drängen meiner Frau endlich nachgegeben und mich gestern trotz meiner tiefsitzenden Angst vor der Folter erstmals seit langem wieder in eine Praxis gewagt. Heute stand sozusagen der Pilotfilm einer einer wahrscheinlich länger laufenden Behandlungsserie auf dem Drehplan - und zwar in Form einer professionellen Reinigung der Beißerchen inklusive Zahnsteinentfernung. Zur Frage, wie es denn war, möchte ich nicht viele Worte machen.

Ich sage nur: so in etwa.

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immerhin noch tagebau.

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Ja,
wobei die Betonung wirklich auf "noch" liegt. Mit Schacht- und Brückenarbeiten ist in kommenden Folgen durchaus zu rechnen.

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hinterher fluten.

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Land unter
war da auch zwischenzeitlich, nicht erst bei der abschließenden Flutung. Der Sauger wollte nicht mehr so richtig, wer wills ihm verdenken...

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ich dachte da eher an hochprozentiges.
aber ich wünsche gutes gelingen ohne allzu viel elend.
wenn ich nicht einen _wirklich_ guten dentisten hätte, wäre ich viel unentspannter und würde jetzt wahrscheinlich still mitleiden...

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Hochprozentiges
(oder zumindest abendlicher Party-Alk) in Verbindung mit Zahnschmerz-Medikament, oje, damit habe ich in meiner Jugend einst meinen ersten (und hoffentlich auch letzten) Filmriss produziert. Muss ich wirklich nicht nochmal haben.

Mir hat es jetzt die Sache mit der Praxisauswahl zumindest etwas erleichtert, dass sich meine Frau in dieser Gemeinschaftspraxis sehr gut aufgehoben fühlt. Ich glaube, sie hat den Teamleiter-Doc auch schon gebrieft, dass da ein Spezialfall auf das Team zukommt.

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:-))

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Sie fangen schon bei einer Zahnsteinentfernung an zu flennen? Na dann "Prost Mahlzeit" für die nächste Wurzelbehandlung.

;)

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Naja,
waren ja schon paar Kubikmeter abzutragen nach all den Jahren. Aber Wurzelbehandlung ist nochmal ne andere Hausnummer, das werde ich mir nicht ohne Betäubung (oder gar Narkose) antun.

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Natürlich nicht.

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Auch Wurzelbehandlung muss aber so dramatischc gar nicht sein - ich hatte allen Ernstes neulich eine und habs gar nicht gemerkt, hab mich nur gewundert, was die da alles Komisches machen (man kann ja eh so schlecht nachfragen beim Zahnarzt - ich schließe deshalb immer die Augen und entziehe mich dem Geschehen, bis es vorbei ist). Mit Betäubung, aber trotzdem - die ließ schon auf dem Rückweg nach und ich brauchte keinerlei Schmerzmittel.

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Kann so sein,
muss aber nicht. Meine Erfahrung ist eher die, dass ich auf Betäubungsmittel und dergleichen nicht so gut anspreche (was natürlich mit dem Adrenalinspiegel zusammenhängen mag). Ich erinnere mich an eine Sitzung, bei der ich auch auch nach drei Spritzen noch hüpfte, als es in den Wurzelkanal ging. Nach jeder Spritze meinte der Zahnarzt, jetzt könne ich aber wirklich nichts mehr merken und AUAAA! Andermal gings auch einigermaßen undramatisch über die Bühne. Vielleicht sollte ich versuchen, die Termine nach dem Mondkalender zu timen. ;-)

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"Gar nichts gemerkt"? Sie sind ja gut. Dieses Gepopel mit den Stecknadeln im Wurzelkanal? Dieses Gepiepse von dem Teil, das unten aus der Wurzel rausbohrt? In einem meiner Kanäle habe ich sogar noch eine abgebrochene Spitze von so einem Popeldings hängen. Nichts merken ginge wohl nur mit Vollnarkose bei mir....

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Gerade kürzlich habe ich einen Artikel gelesen, nachdem es Menschen mit einer Genmutation gibt. Diese sorgt dafür, dass Narkosemittel kaum wirken. Betroffen davon seien wohl vor allem rothaarige (zwei Drittel von denen), von allen anderen aber immerhin noch rund 20 %!!!
Ich glaube, 90 % der Zahnarztpatienten gehört dazu.

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Normalerweise hab ich auch so meine Probleme mit der Betäubung, was der Zahnarzt dann tatsächlich immer auf Adrenalin oder beginnende Erkältung schiebt. Und klar, Herr kristof, hab ich schon Geprokele bemerkt - dass da mehr als nur Bohren und Füllen abläuft, kam bei mir an, aber es tat halt nicht weh und das ist ja die Hauptsache.

Vermutlich war es einfach nur Glück - kann man aber ja auch mal haben. Ich wünsche Ihnen also auch Glück für die Bauarbeiten.

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Gegen Ende meiner Studizeit
musste ich mich mal einer Wurzelspitzenresektion unterziehen. das war vielleicht ein Gerumpel und Gezerre, aber zumindest ließ die Betäubung nichts zu wünschen übrig.

@conma: Das würde einiges erklären. Ich hätte alternativ dazu auch die Hypothese anzubieten, dass manche Dentisten vielleicht erst mal billige Placebo-Lösung injizieren und erst nach mehrmaligem Nachhaken des Patienten das richtige Zeug raustun. Man weiß es nicht.

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Jetzt weiß ich endlich, was mit mir nicht stimmt... unter drei Spritzen gehe ich nämlich nie beim Zahnarzt raus. Schön zu wissen, daß ich nicht alleine bin, meine Familie lacht mich immer aus.

Herr Mark: keine Ahnung, ob Vollnarkose bei Ihrem Zahnarzt oder Kieferchirurgen im Angebot ist, aber ich habe mit Dormicum gute Erfahrungen gemacht - braucht nur einen Chauffeur nachher. Im übrigen wünsche ich Ihnen Mut und Standhaftigkeit, mein ausgesprochenes Beileid haben Sie schon.

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Merci bien!
Man drückt sich da etwas schwammig aus, und ich habe auch nicht nicht genauer nachgehakt. Um klassische Vollnarkose handle es sich dabei nicht, hieß es, aber es sei ein Anesthäsist involviert und man könne sich "schlafen legen lassen". Also wahrscheinlich läuft das dann auf Dormicum oder ähnliches hinaus. Es war auch die Rede davon, man dürfe eine gewisse Zeit nach dem Aufwachen nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen.

Wahrscheinlich ist es mit dem unterschiedlichen Ansprechen auf Mittelchen tatsächlich Veranlagungssache. Als Heranwachsender bekam ich für eine Bänderriss-OP mal eine Vollnarkose verpasst. Das dauerte auch ewig, bis die Wirkung einsetzte. Da bin ich, weil es mit dem Zählen (ich war schon im vierstelligen Bereich) irgendwann langweilig wurde, zum Entsetzen des OP-Teams noch selber auf einem Bein aus dem Krankenhausbett rüber zum OP-Tisch gehüpft. Die haben dann laut drüber nachgedacht, ob sie's mal mit dem Holzhammer probieren sollen, mich in die Waagrechte zu kriegen. ;-)

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Da reicht aber teilweise schon ne lokale Betäubung, um danach nicht mehr verkehrstauglich zu sein. Nach meiner Weisheitszahn-OP (20 Minuten hats gedauert) war ich jedenfalls sehr benebelt. Allerdings ist mir anfangs auch mal kurz der Kreislauf weggesackt.

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Lästige Prozedur...
Ich habe gerade zum wiederholten Male Spaß mit einem Problemzahn - da musste eine teure Krone runtergeflext werden und jetzt gab's schon zwei Mal die Wurzelkanalbehandlung, weitere werden folgen, wenn das Ding keine Ruhe geben sollte...
Prinzipiell halte ich es da wie Frau Novemberregen, aber hier gibt es irgendwie noch lebende Nervenenden, die laut Arzt gar nicht da sein dürften... Und später darf man dann wieder ordentlich in die Tasche greifen.

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Sie sind ein Held!
Diese unsensiblen Naturen, die da so lässig über Wurzelbehandlungen dozieren....
Angst, Folter, Verderben, Apokalypse - dein Beruf ist Zahnarzt.
Sie berichten hoffentlich weiter.

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Mal sehen,
es gilt natürlich Grenzen der Appetitlichkeit zu respektieren. Dem Trend, blutige Implantat-Schraublöcher im Blog abzubilden, wie das vor ein paar Jahren mal in Mode war bei einigen geschätzen Herrschaften in der Nachbarschaft, will ich auch nicht unbedingt hinterherhecheln. Zumal es womöglich eh darauf hinausläuft, dass ich mich für die tiefergehenden Schürf- und Schachtarbeiten in künstliches Koma in Tiefschlaf versetzen lasse.

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Seit etlichen Jahren lasse ich ja Operationen dieser Art von meinem großen Bruder erledigen. Inzwischen bin ich sicher, dass er das Zahnarzt-Patientin-Machtgefälle nicht zur Klärung eventueller geschwisterlicher Streitigkeiten missbraucht ;-)

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Habe vor drei Jahren eine knapp dreißigjährige Zahnarztphobie beendet. Die Behandlung dauerte 8 Monate und war deutlich schmerzfreier als a) angenommen, und b) alle Zahnschmerzen durch unbearbeitet Baustellen vorher. Jetzt ist Ruhe. Hätte ich schon viel früher machen sollen. Trotzdem muss man jedem Respekt zollen, der diesen Schritt geht …

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knapp 30 Jahre?
Wow, und schon ist mein vermeintlicher Rekord noch mal ein ganzes Stück überboten. Wie auch immer, bei zwischenzeitlichen Schmerzen hätte ich mich mit Sicherheit schon vorher bewegt und nicht so lange zugewartet. Von daher kommt es praktisch wie gerufen, dass es jetzt, wo der Zahnstein runter ist, an allen Ecken und Enden im Gebiss zu zwicken beginnt. Vielleicht soll das dazu beitragen, die Vorfreude auf die folgenden Sitzungen steigern.

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Zahnreinigung und Zahnsteinentfernung ca. alle 3/4 Jahre verbunden mit regelmässigem Zähneputzen mit elektr. Zahnbürste und man hat keine Probleme mehr. Das tut nicht weh, nur man muss (wie früher im Lateinunterricht) immer am Ball bleiben.
@ H. Mark: kenne da im übrigen einen sehr guten Zahnarzt an meinem ehemal. Wohnort in Schlank (Ortsname verfremdet). Direkt am Wahrzeichen und nicht allzuweit von Ihnen weg. Könnte ich empfehlen.

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Oh, danke für das Angebot.
Habe mich jetzt aber schon in die Hände der innenstädtischen Großpraxis begeben, bei der sich meine Frau sehr gut aufgehoben fühlt. Allein schon, dass es da bei Bedarf einen Anästhesisten gibt, ist ja schon ein Knaller-Argument für eine Dental-Mimose wie mich. ;-)

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Mich wundert ehrlich gesagt ein bisschen, dass Ihre Frau Sie noch küssen mochte, wenn Sie wie oben beschrieben mit jahrealtem Zahnstein herumgelaufen sind. Das klingt ja schon fies - und ist übrigens auch nicht gerade gut fürs Herz (weshalb Koronarpatienten ja mehrmals im Jahr zur professionellen Zahnreinigung gehen sollen). Die Schacht- und Tagebauarbeiten hätten Sie sich vielleicht auch ersparen können, wenn Sie immer rechtzeitig zur Kontrolle gegangen wären - Angst vor dem Zahnarzt ist doch das beste Argument dafür, zweimal jährlich zu gehen, finde ich jedenfalls.

Der Stress mit der Zahnsteinentfernung lässt sich übrigens reduzieren, indem man Zwischenraumbürstchen benutzt (die von Tepe sind gut). Das Gefummel mit der Zahnseide ist ja doch etwas mühsam und führt meistens dazu, dass man es auf Dauer doch nicht konsequent macht.

In meinem nächsten Leben hätte ich übrigens auch gerne supergute Zähne.

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Nun, die Liebe erträgt vieles,
aber klar, ein gewisses Handicap wars schon (wie früher auch die Raucherei, nebenbei bemerkt). Ansonsten haben Sie natürlich recht mit Ihrem "hätten Sie..." und "dann wäre nicht...". Aber Sie kennen ja sicher den schönen Satz von Eugen Roth: "Das Bild der Welt ist immer schief, betrachtet durch den Konjunktiv." Und auch wenn ich natürlich weiß, dass bei zeitigerem Wiedereinstieg ins Dentalpatientendasein jetzt sehr wahrscheinlich weniger zu tun wäre, schicke ich mich in mein Los und sage ganz ehrlich, es war auch schön, soundsolange Ruhe an der Front gehabt zu haben.

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Ich kann Ihre Angst vorm Zahnarzt durchaus nachvollziehen, ich habe die auch, deshalb gehe ich ja zweimal im Jahr zur Kontrolle. Da in den vergangenen Jahren kaum etwas zu machen war, gehe ich inzwischen auch etwas gelassener hin. Zu meinem Glück habe ich seit 1994 auch einen wirklich guten und netten Zahnarzt - ein Überbleibsel einer Beziehung mit einem Herrn mit phantastischen Zähnen. Er hatte eine einzige Plombe, seine jüngere Schwester gar keine (Neid!).

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Ich hab das schonmal geschrieben. Bei mir war nach 12 Jahren gar nichts, außer Zahnstein. Ist eigentlich auch logisch, regelmäßiger Zahnarztbesuch hat ja keine heilende Wirkung.

Schlimmer war etwas anderes: seit dieser Erstentfernung des Zahnbelags verfärben sich die Zähne, vorher waren die dauerhaft weiß. Jetzt kann ich alle halbe Jahre zum Bleichen gehen...

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@ilnonno:
regelmäßiger Zahnarztbesuch hat ja keine heilende Wirkung Meine Rede, man kennt ja auch Zeitgenossen, die brav zweimal per annum zum Dentisten gehen und denen nichtsdestotrotz zwischenzeitlich Füllungen rausbröseln oder gar Zacken aus der Krone brechen.

Das mit dem Verfärben kann ich nicht so recht beurteilen, diesbezüglich blieb meine jahrelange Raucherei ja auch nicht ganz folgenlos. Aber könnte es nicht sein, dass ansonsten das Verfärben schlicht altersbedingt ist und nicht mit der Zahnsteinentfernung ursächlich zusammenhängt?

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@mark:
Achja, und mit der Zahnsteinentfernung werd ich schlagartig alt.

Witzig war auch: mit 18 hatte ich eine Krone aus Gold bekommen, warum auch immer. Die war irgendwann locker, so dass ich sie je nach Tagesform im Zahn oder in der Hosentasche hatte. Als der Zahnarzt die erneuerte (da hatte ich das Ding dummerweise im Gebiss), bekam ich eine dicke Rechnung. Antwort: erst will ich eine Gutschrift für das dagelassene Gold. Nie mehr was gehört...

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