Donnerstag, 3. November 2016
Der neueste Social-Media-Scheiß


Darauf hat die Welt auch gerade noch gewartet. Nennt mich gerne einen verbiesterten alten Sack, der das Internet nicht verstanden hat, aber ich glaube, ich kann ganz gut ohne diesen Dienst leben.

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"Du registrierst dich" für "anonyme Nachrichten". Gute Idee.

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Da bin ich auch drüber gestolpert. Wem das wirklich ein Anliegen ist, der findet dafür sicherlich diskretere Lösungen.

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tja das gibts aber nen bischen besser bei mail: posteo.de
und sms end to end verschlüsselt bei threema

hab ich beides instaliert bei sensiblen nachrichten beruflicher art

in diesem fall mit tellonym is glauben denn mehr als wissen und glauben sollte man in der kirche

viele geheimnisträger scheuen sich aber davor den umständlichen weg von real smartphone auf smartphone sich zu legitimieren
geht da über son code den sie abpicsen müssen
und machen das dann so wie frau clinton
mit diesem betrüblichen ergebnis das der trump schon wieder in den umfragen aufgeschlossen hat

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Ah, dachte ich mir, dass Du da fortschrittlichere Lösungen nutzt. Mindestens ein Schweizer Nummern-Emailkonto. :)

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nene die sind auch in berlin und threema is in der schweiz
war nicht für mich selber da isses unwichtich
aber stimmt posteo is natürlich ein bezahldienst da kannst auch anonym bezahlen

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ich hab ma nachgefragt threema wird nich benutzt weil es abstürzt auf ios
ich verstehs nich
bei heise stürzt es nich ab

dafür wird posteo.de immer benutzt
naja immahin

ich guck dann ma bei gelegenheit warum das abstürzt

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Ja, posteo ist super. Dafür zahl ich gerne.

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ich finde mein nachruf war irgendwie schöner:
hatte ja auch promoviert

http://blat.antville.org/stories/2024007/

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Oh ja, das rührte an die großen Fragen der digitalen Menschheit, wie sie ja grad im Zuge der Diskussion um Hatespeech und dem Umgang damit wieder ventiliert werden. Der Anwalt hat da auch im weiteren Verlauf der Debatte ein paar Sätze geschrieben, die als Grundsatzurteil Bestand haben sollten. Und sei froh, dass Du hier unterhalb des Radars der Antonio-Amadeo-Stiftung fliegst und Deine schlimmeren Entgleisungen nach all den Jahren nicht mehr auffindbar sind. Wenn die verpeilte Julia Schramm Dir den nächsten Nachruf schreiben müsste, boah, das wäre eine grauenhafte Vorstellung...

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Gut dass jemand diese neue Erfindung mit der Welt geteilt hat :o)

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ja gut die entgleisungen eines donald trump belaufen sich mittlerweile auf 300 von deutschen gazetten genüsslich mitgezählt
aber trotzdem steht es fast 50 zu 50 bei der bevölkerung

und der donald is unterirdisch intelligent
ein zitterwolf der 4. oder 5. reihe
ein mann der dämlichkeit mit der muttermilch aufgesogen und seinen schwanz in jede stahlpresse gesteckt hat um zu sehn ob er hält

und dieses primitive individuum is die hoffnung amerikas

was mäkelst du an mich rumm?

die amerikaner würden mich auf händen tragen

unverschämtheit

(im übrigen wird ja nie mitgezählt wie donald trump entgleisungen abkönnen musste
das is für diese klientel völlich selbstverständlich
niemals eine sogenannte entgleisung
niemals eine beleidigung
niemals eine herabwürdigung
und niemals eine diffamierung
so is eben die welt

das is eben die selbstgewissheit des establishments der hillary die ihre kinder verkaufen würde für macht geld und ruhm ohne jedes herz
ein eiskaltes schwein)

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Gut geknurrt. Killary ist letztlich genausowenig wählbar wie dieser Trampel. Wie kaputt muss ein System sein, wenn ein solches Schießbudenfiguren-Duo zur Auswahl um das höchste Amt steht. Andererseits: Obama ist im Vergleich ne relativ coole Socke, aber wirklich geliefert hat der in den letzten acht Jahren ja reichlich wenig (was zum Teil an einer nie dagewesenen Komplettblockade im Senat lag).

So gesehen würde ich - wenn ich wählen müsste - vielleicht dann doch Trump wählen, im Vertrauen darauf, dass die Spielräume für eine wirklich idiotische und destruktive Politik letztlich gar nicht so groß sind. Auch ein Reagan entpuppte sich im Amt nicht als die Vollkatastrophe, die hierzulande von den, öhm, Friedenswinslern und Russenknechten an die Wand gemalt wurde.

Was im Übrigen für Trump spricht, ist dass die Demokraten bisher noch nie mehr als acht Jahre am Stück regiert haben. Sowas könnte sich zwar auch mal ändern, irgendwann ist ja immer das erste Mal, aber nicht unbedingt mit einer Hillary, die nicht nur politisch angezählt ist, sondern auch gesundheitlich.

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Vor allem müsste Obama nach seiner Amtszeit echt mal auf Besuch in Deutschland vorbeischauen, vielleicht Loreley etc., um nebenher unauffällig aus dem ganzen deutschen Blog- und Blätterwald und von Demo-Resten an der Siegessäule in Berlin die ganzen nassen Slips von 2008 endlich mal abzuholen.

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Die riechen nach all der Zeit vielleicht nicht mehr ganz so aprilfrisch...

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Nicht ganz so witzig finde ich, dass - sollte Trump wirklich gewinnen - wir dermaßen undiplomatische Politiker haben, dass sie sich ihn jetzt schon zum Feind gemacht haben. Als ob sie mit ihrem Statement den amerikanischen Bürger in die eine oder andere Richtung bewegen könnten... Wobei ein leichter Größenwahn wahrscheinlich unabdingbar für den Politikerberuf ist.

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Das wird alles nicht so heiß gegessen wie gekocht. Es ist nicht damit zu rechnen, dass sich ein Präsident Trump allzuviele Gedanken über die Einstellung irgendwelcher deutscher Hinterbänkler macht. Bush Junior war damals im Übrigen auch nicht gerade Wunschkandidat der rot-grünen Bunzrergierung, von daher sehe ich das eigentlich recht entspannt.

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Ich weiß nicht, The Donald sieht für mich eher nicht wie ein sensibler, auf Versöhnung stehender Typ aus... :-) Aber vielleicht haben Sie Recht, und es ist für ihn einfach eine Nummer zu klein, damit er sich damit überhaupt beschäftigt.

Wo ich Ihnen absolut Recht gebe: es ist kein gutes Zeugnis für die USA, wenn zwei so schwache Gegner anscheinend die besten waren, die beide Parteien anzubieten hatten.

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Gibt's noch Leute mit Farbfernsehgerät?
Mr. Smith geht nach Washington, Satire von 1939 mit James Stewart. Jetzt. (Sender bitte selber suchen, wir sind doch hier nicht zur Kur.)

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@fritz_ Gerät vorhanden, staubt aber unbenutzt vor sich hin. Wer braucht in diesen bekloppten Zeiten noch Satire aus der Vorkriegszeit?

@aus-sicht-einer-frau: Wenn meine Timeline was zu melden hätte in der Sache, wäre Sanders wohl der Wunschkandidat gewesen. Aber für den US-Mainstream ist der Mann wohl zu links. Auf alle Fälle ist Amiland immer wieder mal für eine Überraschung gut. Ich hatte Hillary eigentlich vor acht Jahren auf dem Zettel, bis überraschenderweise Obama (der für mich mehr oder weniger aus dem Nichts kam) die Nominierung für sich entschied. Und diesmal hat mich die grand old party mit Trump überrascht - und vor allem auch damit, wie schnell und gründlich Jeb Bush seine Kandidatur versiebt hat.

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Vorkriegszeit als Ausdruck hat was. Wann war schon mal keine? Jetzt? Na ja, kommt drauf an, wen man fragt. Um dem Film die Ehre zu geben, er hat James Stewart und vermittelt freundlich einige Einsichten zur Presse, zur Politik und zum ganzen Rest, und hatte in der Tat erst Premiere, als sich Hitler bereits auf Polen gestürzt hatte wie Hitler auf Polen.

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Die USA waren zu der Zeit noch nicht (offiziell) im Krieg, das meinte ich. Davon abgesehen habe ich den Film vor Urzeiten schon mal gesehen. Wiederholungen im Fernsehen waren früher mal mein medienjournalistisches Dauerthema. ;-)

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outing
Na dann oute ich mich auch mal, was die US Präferenz betrifft, nachdem soviele Sanders Fans hier aufsprechen:
Ted Cruz währe meine erste Wahl gewesen.

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Echt?
Mir wäre der zu fundamentalistisch gewesen, da hätte ich sogar einen Jeb Bush als das kleinere Übel gesehen.

Aber ich muss auch gestehen, dass ich mich mit den Kandidaten und Nominierungsprozessen diesmal recht wenig beschäftigt habe.

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Politischen Unterhaltungswert für mich hätten unter allen Kaspern nur die, die mit dem Eingemachten (us-intern) zu kollidieren sich anschickten. Sanders, Trump.

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was sachte eine jungtusse von jungjournalist am strand befracht:
trump is eine bedrohung darum wähl ich clinton
frage: was is für dich clinton?
antwort: die totale scheisse

(durch die zensur gegangen beim spartensender von ard)
dann gibt es die anderen aus dem mittelstand der nach dem finanzcrash teilweise in armut ist teilweise sie vor augen hat
wählen wir trump bei clinton landen wir im abwasserkanal
so is die lage freunde und kupferstecher und darum geht es

was das burkatv der öffentlich rechtlichen so berichtet oder der kgb-spiegel
is für amerika wenig relevant

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Ich verstehe das durchaus, aber glaubst Du ernsthaft, Trump holt die verlorenen Jobs aus Mexiko und China zurück?

Dass Hillary für die kleinen Leute nix reißt, ist ja klar, aber wäre ausgerechnet Trump der erste Republikaner seit Ewigkeiten, der etwas anderes macht als von unten nach oben umzuverteilen? Ich würds gern glauben, aber ich kann nicht.

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du verstehst das zitterwölfische an diesem trump nich
der is kein republikaner

und damit kann ich auch etwas hoffnung verströmen:
ein trump hätte im kongress der ja auch gewählt wird nich unbedingt viele stimmen

ne es geht nich um die kleinen leute
die hillary das establishment hat den mittelstand in die armut gerissen
das is eine ganz andere feldpostnummer

das steht uns auch noch bevor

don alphonso sitzt doch jezz schon am screen in panic um seine us-aktien loszuwerden
was soll ich dazu sagen
wer zuhoch zockt muss sich nich beklagen
da wa ja der china-chrash für seine fammily noch ne lappallie

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Dass der Trampel ein begnadeter Troll ist, hab ich schon verstanden. Irgendwas muss der ja richtig machen, wenn den alle so hassen. ;-)

Aber kann damit auch Politik gestalten? Amerika wieder groß machen? Das sehe ich irgendwie nicht. Man kann nur hoffen, dass er sich dann doch nicht als die Vollkatastrophe entpuppt, wenn er drankommt. Bei Reagan hat ja auch jeder gedacht, der bombt die Welt zurück in die Steinzeit.

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der erste Gratulant
Das ist mal geil.
Interview von 2008 (Video).

Trump redet als Freund der Familie, als Hillarys bester Kumpel. Zeitpunkt, kurz nach der Präsidentschaftswahl November 2008, als bekanntlich Obama der Kandidat der Demokraten war, Präsident wurde, und Hillary die Vorwahlen gegen Obama verloren hatte.

"I think, her history is far from beeing over. I’d like to answer this question in another fifteen years from now. I think she’s got to go down at a minimum as a great senator. I think she is a great wife to a president, and I think Bill Clinton was a great president. Look at the country then. The economy was doing great. Look at what happened during the Clinton years, I mean, we had no war, the economy was doing great, everybody was happy, … Bill Clinton was a great president, Hillary Clinton is a great woman and a good woman.

Frage: You said of Hillary Clinton that she was, quote, pretty badly abused during her presidential campain [2008]. Why you say that?

Trump: I thought, that they roughed her up pretty good. I think, she’s a wonderful woman. I think that she’s a little bit misunderstood. You know Hillary is a very smart woman, a very tough woman, that’s fine. She’s also a very nice person. And I know Hillary and I know her husband very well. They’re fine people. I thought, and, you know, part of that is a rough political battle, I thought she was roughed up, I thought she, and I’m not knocking the other side, you know, you wanna win a battle, so it gets a little bit nasty, it is politics and politics is a tough game. But I thought she was perhaps unnecessarily roughed up. She took some pretty hard hits."
Nicht mal der Hass ist echt. So macht mir Politik keinen Spaß.

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Einen besseren eye-opener dafür, wie gigantisch hoch der Show-Anteil in der US-Politik ist, hätten Sie gar nicht finden können. Natürlich ist der Hass nicht echt, wo denken Sie hin? Man muss das mehr wie ein Wrestling-Match sehen, bei dem sich die Kandidaten theatralisch gegenseitig auf die Bretter knallen, aber letztlich eine durchchoreographierte Show abliefern.

Man macht sich hierzulande auch von den beiden Parteien völlig falsche Vorstellungen. Natürlich sind die Republikaner etwas konservativer positioniert, und die Demokraten geben sich mehr progressiv, aber im Grunde sind das beides Präsidentenwahlvereine ohne nennenswerten programmatischen Überbau, die ihre Kandidaten meist aus dem gleichen Milieu rekrutieren (siehe die Bonesmen Bush und Kerry). Trump fällt da etwas aus dem Rahmen, womit es ihm kurioserweise gelungen ist, sich als Anti-Establishment-Vertreter zu positionieren, aus Sicht eines echten Republikaners ist der Mann eigentlich ein Betriebsunfall.

Und wenn ihn etwas ins Amt gebracht haben sollte (wonach es derzeit aussieht), dann genau das.

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Ich hatte nur wenig gezögert, von Hass zu schreiben, weil das Wort seiner Bedeutung, die es im Zivilleben hat, weitgehend verlustig gegangen ist in Richtung einer Worthülse, die durch die sozialen Medien geprügelt wird als Deckname von "jemand ist nicht meiner Meinung, so ein Schwein", und ich genau das meinte, und Qualitätsleser der Dunkelkammer das selbstredend erkennen ("das versteht sich ja wohl von selber", in welcher alten Ami-Serie war das Running Gag?).
Der Duden kann für meinen Geschmack einen zweiten Unterpunkt bei Hass. Wortbedeutung vorbereiten.

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der totale sieg über die merkels und clintons wie vorhergesagt
ich hab mir gerade seine rede bei euronews angehört
beim burka-tv wird mir übel

die stones werden gespielt
arbeitsplätze zu schaffen wär die höchste priorität
die infrastruktur wird massiv verändert
aufbauprogramm

auf die hass-clinton isser weichgespült zugegangen
sie wird sich nicht fürchen müssen

der wahlkampf is vorbei
jezz issa staatsmann
er will keine spaltung des landes wie es vorher war
er reicht jedem die hand

tja tut mir leid
das ich die hetzpropaganda der deutschen mainstream-medien nicht unterfüttern kann

amerika wär mit clinton in die völlige armut abgedriftet und das wird sich jezz ändern

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Ja, die Stones. Unmittelbar nachdem er über Hillary gesprochen hatte und sie mit netten Worten bedacht hatte, ging er aus der Halle und es lief der Song "You can't always get what you want babe", aber niemand traut sich zu lachen. Ich hör' noch mal hin, ja. "You can't always get what you want babe". Kann man nur als Seitenhieb auslegen?

Text: I saw her today at the reception
A glass of wine in her hand
I knew she would meet her connection
At her feet was a footloose man
No, you can't always get what you want

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So gesehen würde ich - wenn ich wählen müsste - vielleicht dann doch Trump wählen

Und was hätte die Marquise793 und später auch Mademoiselle793 zu so einer Wahlentscheidung gesagt?

Auch ein Reagan entpuppte sich im Amt nicht als die Vollkatastrophe

Ich kann mich allerdings auch nicht daran erinnern, dass der seinen politischen Gegnern in der Wahlnacht damit gedroht hat, dass sie sich nun warm anziehen müssten.

von daher sehe ich das eigentlich recht entspannt.

Trumps Wahlsieg ist natürlich Wasser auf die Mühlen aller Rechtspopulisten in Europa. Von daher sehe ich das nicht so entspannt.

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Man mag mich naiv nennen, aber ich vertraue ein Stück weit darauf, dass nicht alles, was in der Hitze des Wahlkampfs geblubbert und gepoltert wurde, tatsächlich 1:1 in Politik umgesetzt wird.

Da ich im Konjunktiv davon gesprochen habe, vielleicht Trump gewählt zu haben, wenn ich denn unbedingt hätte wählen müssen, sehe ich mich meiner Familie (und sonstwem) gegenüber nicht unter Rechtfertigungsdruck für rein theoretische Überlegungen. Töchterlein fürchtet nichts geringeres als Weltuntergang und Chaos nach dem Wahlsieg von Trump, und ich sehe mich in der Verantwortung, sie diesbezüglich ein bisschen zu beruhigen und dafür zu sorgen, dass sie in die Schule geht ohne Angst, es könnten ihr Atombomben auf den Kopf fallen.

Das Erzeugen von Rechtspopulismus kriegen wir hier schon selber ganz gut hin. Wer in diese Richtrung tendiert, würde sich auch von einer Präsidentin Hillary nicht davon abbringen lassen, vielleicht ganz im Gegenteil, die wäre der ultimative Beweis, dass der weiße Mann bald zu Tode gegendert wird. ;-))

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Da ich im Konjunktiv davon gesprochen habe,

Deshalb habe ich meine Frage ja auch im Konjunktiv gestellt. Das ist ja auch eine theoretische Überlegung, die man mal anstellen kann.

Das Erzeugen von Rechtspopulismus kriegen wir hier schon selber ganz gut hin.

Ja, eben drum. Die fühlen sich doch jetzt nach dem Brexit-Votum und der Tatsache, dass ein Rechtspopulist es sogar ins Weiße Haus geschafft hat, erst recht bestätigt und wittern Morgenluft.

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Okay, mit Töchterlein mag ich im jetzigen Panik-Modus nicht in die Details gehen, später, wenn sich der Staub etwas gelegt hat, gerne. Mit meiner Frau habe ich das Thema lang und breit besprochen, und wir standen beide relativ ratlos vor der Frage, wen man bei dieser konkreten Auswahl mit gutem Gewissen als das kleinere Übel wählen könnte. Dass da eine Restchance bei mir bestanden hätte, dass ich vielleicht eher Trump als Clinton gewählt hätte, daraus habe ich keinen Hehl gemacht.

Was die Abstrahlwirkung auf hier angeht, bin ich nicht so sicher, dass ein Trump groß als Steigbügelhalter für AfD & Co. taugt. Es ist zuvörderst die Flüchtlingskrise, deren Management und der vermeintliche hier im Land, was die Leute der AfD in die Arme treibt und nicht der Erfolg von FN in Frankreich oder die Politik von Orban von Ungarn.

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ich finde es unglaublich den demokratisch gewählten präsidenten der usa als rechtspopulisten zu titulieren
weil man das wort nazi verbrämen will

wenn man meint seinen antiamerikanismus zu zelebrieren und sich in hasskultur zu suhlen sollte man das ehrlich aufzeigen und diese widerliche verlogenheit bitte sein lassen

in trumps team war mike huckabee
der mann für den bibelgürtel
moralisch über jeden zweifel erhaben
auch wenn ich nicht mit ihm einer meinung bin

aber dann von rechtspopulismus zu sprechen is dreist

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Ich bezog mich auf den psychologischen Effekt, den solche 'Erfolgsmeldungen' bei deren Anhängern und vor allem bei deren Strategen bewirken. So etwas beflügelt. Für mich stellt sich die Frage, wie treten wir dem - auch in unserem Alltag - entgegen? Sich entspannt zurückzulehnen, könnte sich am Ende als zu wenig erweisen.

Apropos Strategen: Bekanntlich war Farage in den vergangenen Wochen in den USA, um Trump zu beraten. Erstgenannter hat es ja auch geschafft, sich als Anti-Establishment zu inszenieren, dabei ist er von Beruf Hedgefondsmanager. Laut Independent würde er ein berufliches Angebot von Trump akzeptieren:

“If he did offer me a job I would quite like to be his ambassador to the European Union. I think I would do that job very well.”

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Verdammte Axt, so macht man ein Wahlvideo. Fuck ist das gut gemacht. Und überhaupt. "Ich muss das hier nicht machen, ich könnt mich längst zur Ruhe setzen und die Enkel auf den Knien schaukeln. Ich mach das hier nur für euch, die das Establisment vergessen hat, um dem System in die Eier zu treten!"
Paart sich sodomistisch mit dem Video, was ich weiter oben unter 9. November 2016, 01:39, erwähnt hab.

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in Mr.-Spock-Haltung dastehend: "faszinierend"
Dieses Video noch, dann is gut. MSNBC Morning Joe

Sollte man ansehen, "wenn man sich auch nur ansatzweise für das Thema Presse interessiert", Zitat eines Informatikers Ende.
"And there is some self-reflection .. a fascinating article …where the New York Times Editor and others basically come to terms with the fact that they stopped beeing journalists over the past month and began beeing cheerleaders."

Das Beispiel ist nur deshalb interessant, weil das seit Anfang dieser Woche faschistischste Land der Weltgeschichte ("USA") sich dennoch episodenhaft fähig zeigt, keiffrei eine ernsthafte Reflexion auf Leitmedienebene zu führen, wie es erwachsener Menschen gebührt.
Das derzeit am wenigsten faschistische Land der Weltgeschichte™, BRD, bekommt ernsthafte Reflexion Stand 2016 eher nicht gebacken. Oder haben Sie andere Informationen?

Es gibt eine Aufnahme der gleichen Sendung Morning Joe von kurz vor der Wahl, in der Michael Moore mit herumsitzt und genau dasselbe sagt. Blöder Fascho.

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Also ansatzweise haben wir diese Diskussion hier auch. Allerdings begreifen sich die hiesigen Medien ja nicht so sehr als Akteure im US-Geschehen, von daher beschränkt sich der Selbstvorwurf zumeist darauf, nicht genau genug hingeguckt zu haben, wie die Stimmung da draußen im Lande wirklich ist und nicht nah genug dran gewesen zu sein, um zu sehen, was da kommt.

Es ist auch nicht so, dass drüben nun alle den Schuss gehört hätten. Jeff Jarvis zum Beispiel konzediert zwar ein weitrechendes Versagen der Journalisten, sagt unterm Strich aber, die Medien hätten nicht genug getan für Hillary. Nun muss man wirklich kiloweise Crack geraucht haben, um nicht zu sehen, dass die US-Medien mit ganz wenigen Ausnahmen sich als verlängertes Wahlkampfteam für Hillary gerierten. Wie kann man da ernsthaft glauben, dass noch mehr Getrommel und noch mehr Dämonisierung und Lächerlichmachung von Trump der Sache der demokratischen Kandidatin genützt hätten? Ich bin fast sicher, dass das Trump noch mehr Zulauf beschert hätte.

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Wer die Vorgeschichte nicht so parat hat (wer verfolgt schon das Gerangel der Innenpolitik und das politische Showbiz der USA), der wird den heutigen Artikel "Wie alles begann" in der NZZ hilfreich finden.

Die Vorgeschichte seit 2000, als die Clintons nach New York zogen. Außenseiter in der Stadt wie Trump auch. Clinton Foundation wird gegründet, Trump spendet, wird Mitglied bei den Demokraten. Podesta zieht die Stiftung auf, Soros gibt Geld. 2007/08 will Clinton Präsidentin werden. Trump wirbt für sie. Sie kann sich gegen Obama nicht durchsetzen, Obama wird Präsident. Finanzkrise, Gegenwind. 2010 die Tea Party. Die republikanische Partei steht davor wie die Kuh vorm neuen Tor. Trump wechselt zu den Republikanern, arbeitet gegen Obama mit eher schlichten Argumenten. Obama nutzt einen Empfang April 2011, um Trump vom Rednerpult aus zu demütigen (kann man sich auf Youtube ansehen). Einige halten das für den Moment, als Trump Blut leckte. 2012, Trump lässt sich MAGA als Marke schützen. Clinton, kurz bevor sie sich als Obamas Außenministerin zurückziehen will, um auf 2016 hinzuarbeiten, vergeigt Libyen. Mai 2015, Bill Clinton ruft bei Donald Trump an und lockt ihn, "bei den Republikanern eine aktivere Rolle zu spielen". Hintergedanke: gegen den werden wir es leicht haben. 2016, der Wahlkampf auf vollen Touren, macht die demokratische Partei den Fehler, der Clinton allen Rückhalt bei wirklich linken Wählern kostet: sie sabotiert Bernie Sanders und lässt sich dabei erwischen.
Dann kam der Wahltag.

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