Montag, 31. März 2014
Von Putinverstehern, Friedenswinslern und Russenknechten
Eigentlich wollte ich die kriegstrommelnde Weltpolitik ja aus der Dunkelkammer heraushalten, aber nachdem die ukrainische Hohlhippe mit der Hefezopf-Haartracht grade mal wieder hyperventiliert, kann ich mir einen Hinweis auf die inneren Widersprüche ihrer Gräuelpropaganda nicht verkneifen. Wenn Putin tatsächlich der neue Hitler ist, wie die Dame behauptet, dann dürfte ja auch klar sein, dass auch zeitigere und entschlossenere Wirtschaftssanktionen den Kremlfürsten der Finsternis nicht von seinem Kriegskurs abgebracht hätten.

Davon mal abgesehen, dass sich der Westen damit ins eigene Knie schießen würde, sind Wirtschaftssanktionen nichts, womit man die Russen nachhaltig beeindrucken könnte. Der Iwan, wenn ich mal so sagen darf (und ich darf das, denn ich bin im Grunde ja selber so ein halber Oleg oder Pjotr), steckt notfalls die eigene Hauptstadt an, wenn das einen taktischen Vorteil verspricht, und wenn er von zehn eigenen Soldaten drei selber erschießen muss, damit die sieben restlichen weiter vorrücken und nicht den taktischen Rückzug antreten, dann ist das die ganz normale Härte.

Als ich 1984 in Uniform und mit Knarre samt 100 Schuss Munition ein Atomraketenlager bewachte (im Soldatenkino lief ständig "Red Dawn" und so Sachen) hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich mal solche pazifistischen Anwandlungen kriege, aber als Malte Welding dieser Tage auf Facebook Ich schließe für mich übrigens einen Krieg mit Russland aus. Mein Vater hat da schlechte Erfahrungen gemacht schrieb, da konnte ich nicht umhin, auf "gefällt mir" zu klicken. Nennt mich deswegen meinetwegen einen Friedenswinsler und Russenknecht, aber ich habe meinen kalten Krieg vor 30 Jahren gehabt, ich bin raus.

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Peace for our time!

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Hohlhippe mit Hefezopf Haartracht ★★★★★

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Da kann ich mich nur anschliessen. Als Kind waren die Fronten klar: Amerika = Freund, Russland = Feind. Das hat sich jetzt nachhaltig verschoben. Bei den Amerikanern bin ich mir sicher (verzweifelte, untergehende Weltmacht, haben mit Europa und Deutschland nichts am Hut), bei den Russen weiß ich nicht so genau.

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So komplett schwarz-weiß habe ich das schon zu Abi-Zeiten nicht mehr gesehen, trotz Deutsch-Amerikanischen Volksfesten und den netten amerikanischen Mietern im Haus meiner Eltern am Weihnachtsabend zu Gast bei uns. Für die Argumente der Friedensbewegung in Sachen Nato-Doppelbeschluss war ich nicht völlig taub, und Reagan habe ich zumindest in seiner ersten Amtsperiode durchaus auch als Restrisiko für den Weltfrieden gesehen. Trotzdem galt für mich im Zweifelsfall lieber tot als rot, wenngleich ich es nicht für übermäßig wahrscheinlich hielt, dass die Sowjets uns überrennen (zumindest solange wir nicht so doof wären, einseitig total abzurüsten).

Ich würde auch heute nicht so weit gehen, die Amis als Erzschurken des Planeten zu betrachten und die Russen als friedliebende Unschuldsengel. Es ist alles einbisschen komplizierter (vor allem, wenn man dann noch die aufstrebende Weltmacht China mit einbezieht).

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"... lieber tot als rot"

Echt? So nihilistisch war ja nicht mal ich. ;-) Ansonsten galt es spätestens seit den Nachwehen von '68 als gegeben, den US-Amerikanern nicht allzu sehr über den Weg zu trauen. In der aktuellen Situation vermisse ich auch Hinweise auf vergleichbare "Hinterhofaktivitäten" der USA in Latein- und Südamerika. Warum man übrigens meint, Russland ließe sich ausgerechnet die Krim einfach so abnehmen, finde ich rätselhaft. Es haben doch nicht nur Emo-Blogger Befindlichkeiten, von wirtschaftlichen und geostrategischen Erwägungen ganz abgesehen.

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Nihilistisch?
Nein, bei allem, was es am westlichen System zu kritisieren gab (und mehr denn je gibt) hätte ich dennoch nicht in einer Diktatur des Proletariats leben wollen, zumindest nicht kampflos.

Ansonsten: Was Sie sagen. Wo die Linie im Sand verläuft, war schon vor zehn Jahren klar, als als es die ersten Versuche gab, die Ukraine in die Nato umzusingen. Man stelle sich vor, dir Russen hätten dergleichen in Mexiko oder Kanada versucht.

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ich finde, der Kanada-Vergleich hinkt etwas.
Denn es fänden sich deutlich weniger Kanatider, die dem Warschauer Pakt beitreten wollten, als Ukrainer, die NATO affin sind.

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Damals war ich frivoler und hatte für alle Seiten nur Zynismus übrig. (Heute bin ich immerhin Tierfreund.)

Kubakrise. Ich kenne die Vertragsinhalte nicht, was die Ukraine betrifft. Aber es gibt doch diese Abkommen, die eine Osterweiterung von NATO (und...?) in Richtung ehemaliger SU-Staaten untersagen. Ist auch kein wirkliches Medienthema.

Dafür wird dann alarmistisch, Schirrmacher wies letzte Woche darauf hin, berichtet, Russland habe eine Langstreckenrakete getestet. Dieser Test war aber lange angekündigt und genehmigt, die USA haben zeitgleich ähnliches gemacht. War aber kein Medienthema. Man sieht, wie manipulativ die Situation dargestellt wird. Dazu die kläglichen Versuche, Heldengeschichten um Blondie und den Boxer aufzubauen. Ich bleibe dabei: Trust no one.

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@don ferrando: Das ist nicht von der Hand zu weisen, aber es haben viele nato-affinen Ukrainer auch nicht so recht das Preisschild im Blick, das an dem Markenlogo mit der Windrose für sie dranhängt. Es ist hierzulande (mit gutem Grund) auch gar nicht so genau draufgeguckt worden, was das angebotene EU-Assoziierungsabkommen im Detail für ein Danäergeschenk gewesen wäre. Stattdessen wurde es hier immer so dargestellt, als sei das die Vorstufe gewesen zu einer Vollmitgliedschaft und damit zu einer Erfogsstory, wie sie beispielsweise Polen (wenn auch bei Licht besehen unter ganz anderen Voraussetzungen) nach dem Wegfall des eisernen Vorhangs geschrieben hat.

@kid37: Ich kriege mich wirklich kaum noch ein über die offenkundige Propaganda der hiesigen Medien, ertappe mich neuderdings ungläubig beim Kopfnicken, wenn ich z.B. die Augstein-Kolumne auf Spon lese und zur Abrundung des Weltbilds ab und zu auch mal RT.com und den englischsprachigen Dienst von press.tv sondiere. Wenn man keinem trauen kann, wie Sie so richtig sagen, dann braucht man auch nicht wählerisch sein beim Umdrehen von Steinen und gucken, was da wimmelt.

Oder man macht es sich halt supereinfach und sagt, "ich bin immer auf Seiten der Marktfrau in Odessa"...

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Vom Verstehen als Schimpfwort: Ingo Schulze in der SZ über "Rußlandversteher".

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Lieber tot als rot
Ich dagegen hätte die BRD damals für 30 Silberlinge umgehend an den Iwan verkauft. Ohne mit der Wimper zu zucken. Würde ich ja heute noch. Reagan (Denken wir nur an die Reagan Youth: No Class, Degenerated,
Jesus Was a Communist) steht da durchaus für den Beginn von so etwas wie einer Politisierung.

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@kid37: Als ob verstehen gleichbedeutend wäre mit gutheißen und unreflektiertes Einstimmen in Schlachtgesänge eine höhere Tugend wäre als nüchterne Analyse dessen, was eigentlich abgeht.

Interessant übrigens die Leserresonanz bei der FAZ, die sich nicht gerade als das Zentralorgan der Russlandversteher positioniert und Blondie ständig eine Plattform für ihre Propaganda bietet. Für diesen redaktionellen Kurs gibt es ganz schön Gegenwind aus der Leserschaft.

@cut: Meine Abneigung gegen Reagan (und die unhinterfragte Westbindung der BRD) war nicht so übermäßig stark, dass ich einen Anschluss an die Däderä und den RGW als gangbare Alternative befürwortet hätte. Wenn man mich gefragt hätte, wäre es eher Richtung Blockfreiheit und Neutralität gegangen als unter die Knute des Kreml.

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@Herr Cut
Ich dagegen hätte die BRD damals für 30 Silberlinge umgehend an den Iwan verkauft.

Wie passt das zusammen??


Ab 1949 Im Zuge der Stalinisierung von SED und DDR gerät Kofler mit seinem antibürokratischen Marxismusverständnis ins Kreuzfeuer der Parteiinstanzen. Nach öffentlicher Kritik wird er Anfang 1950 beurlaubt. Im Frühjahr verläßt er demonstrativ die SED und wird zum „ideologischen Schädling”, zum „Trotzkisten” erklärt. Arbeit an Geschichte und Dialektik, einer theoretischen Kritik des bürokratisch-mechanistischen Marxismusverständnisses, die 1955 in Westdeutschland erscheinen wird.

Ende 1950 Nach Berufsverbot und Verhaftungsdrohungen flieht er mit seiner zukünftigen Frau Ursula Wieck über Westberlin nach Köln.

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Wie passt das zusammen?
Gar nicht. Kofler kannte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Ich selber war jung, weitgehend ahnungslos und irgendwie dagegen.

Nehmen Sie es als Blick in meine hässliche Vergangenheit.

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Ah, danke für die Erläuterung.
Hätte ich nur genau gelesen, dann wäre mir auch das damals aufgefallen!

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Eine dunkle Vergangenheit
hat dann wohl so ziemlich jeder von uns hier, der eine als potenzieller Mörder in Uniform, der andere als von Moskau ferngesteuerter vaterlandsloser Geselle. ;-)

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Ha,
und ich war sogar Konfirmand!

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Das kann ich noch toppen. ;-)

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@Kid37
„Aber es gibt doch diese Abkommen, die eine Osterweiterung von NATO (und...?) in Richtung ehemaliger SU-Staaten untersagen.“

Derlei Vertragsinhalte gibt es in offiziellen Papieren selbstverständlich nicht. Ich finde es leicht einzusehen, dass so einen Quatsch ohne Laufzeit selbst das dümmste Schwein nicht unterschreiben würde. Und: Wie könnte Deutschland während der 2+4 Verhandlungen für beispielsweise Estland sprechen, dass Estland nie der Nato beitritt?

Lediglich gibt es die Legende, es sei Gorbatschow Ähnliches in die Hand versprochen worden. Der Erzählstrang dieser Fama geht in etwa so, Genscher habe Gorbatschow im Vertrauen vom Pferd erzählt und ihn letztlich verarscht.

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Ein formales Abkommen wird es wohl nicht gewesen sein, aber eine klare Absprache, soweit ich das verstanden hatte. Und ich denke nicht, dass Genschman derjenige war, der irgendwelche Versprechungen bezüglich der NATO gemacht hat. Entsprechende Signale müssen schon von den Amis gekommen sein, sonst hätten die Sowjets das auch gar nicht erst geschluckt.

Ich mein, dem Saddam Hussein hat die US-Botschafterin ja auch erzählt, die Regelung der Kuweit-Frage im Bagdadschen Sinne würde als interne irakische Angelegenheit betrachtet werden, und wir wissen, wie die Geschichte weiterging...

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Ich bin ja unter Kalten Kriegern mit allerlei Horrogeschichten von Weihnachtssüßigkeiten beschlagnahmenden Grenzsoldaten und gesprengten Kirchen aufgewachsen.
Als ich dann realexistente DDR-ler traf, die mir glaubhaft versicherten, niemand habe ihnen Weihnachten die Geschenke weggenommen und die Kirche im Dorf stünde auch noch, relativierte ich so einiges.
Dann ward ich zur vaterlandslosen Gesellin weil ich im Unterricht die Abürzung BRD benutzte und aus einem Ländervergleich folgerte, es könne zwei Länder geben; mittlerweile bin ich weniger schlußsüchtig.
Wobei ich Gnade/Fluch der späten Geburt genieße: als ich so alt war, daß man sich fragen konnte, ob man da leben wolle, gab es die Realexustente nicht mehr, Bundesrepublik war alternativlos geworden.

Jedenfalls bin ich mal gespannt, ob Putin auf die idee kommt, er könne ja mal die EU boykottieren und die Gaslieferungen einstellen und das Zeug woanders hin verticken oder aufheben und später verhökern, wird ja nicht schlecht.
Was ich damit sagen will: bei den ganzen "wir boykottieren!"-Ideen kommt wie es scheint keiner auf die Idee, daß man den Spieß auch umdrehen kann.

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bei den ganzen "wir boykottieren!"-Ideen kommt wie es scheint keiner auf die Idee, daß man den Spieß auch umdrehen kann.

Ach nein? In dem Teil der Publizistik, den ich so halbwegs überblicke, ist diese Sorge durchaus präsent, um es mal zurückhaltend zu sagen. Und ich für mein Teil würde mich auch nicht darauf verlassen wollen, dass das Marktweiblein vom Maidan mir Feuerholz sammeln geht, wenn ich mit symbolisch-solidarischem Gestus die Gastherme ausschalte. Um uns aus der Abhängigkeit von russischem Gas zu lösen, die uns Schröder und Genossen seinerzeit eingebrockt haben, wären ein paar umfassendere Maßnahmenpakete erforderlich.

Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, als ob man hierzulande allzu willig wäre, das bisschen Stabilität nach der Euro-Krise (die ja alles andere als vorbei ist), das wir grad haben, mit irgendwelcher Kanonenboot-Politik, die vor allem den geostrategischen Interessen der Amis in die Hände spielte, ernsthaft zu gefährden. Wie schrieb wsj.de vor einem Monat:
Die Wahrheit ist, dass Berlin in der Ukraine keine strategischen Interessen sieht, lediglich humanitäre. Aus der deutschen Hauptstadt betrachtet ist die Ukraine ein wirtschaftliches Armenhaus, geplagt von Korruption und ethnischen Spannungen. Es gibt hier keinen Preis zu gewinnen, zumindest lohnt sich dafür kein Kampf gegen Russland.
Gut, das lässt natürlich zweierlei außer Acht. Erstens die Möglichkeit, dass die Amis noch irgendwelche Druckmittel auf Lager haben, um uns in eine Koalition der Willigen zu zwingen - oder zum zweiten ein Eskalieren der Situation, das keinen anderen Ausweg lässt, als den Konfliktkurs vollumfänglich mitzugehen.

Was die DDR angeht, hatte ich ja schon mehrfach erwähnt, dass ich dazu in etwa so viel Bezug hatte wie zu Nordkorea oder der Inneren Mongolei. Mit Verwandtschaft drieben hätte das vielleicht anders ausgesehen, andererseits war mein Vater auch nicht allzu erpicht darauf, irgendwelche Nachforschungen anzustellen, wohin es die Reste seiner karpatho-ruthenischen Sippschaft in den Nachkriegswirren verschlagen hatte...

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Publizisten machen aber keine Politik, oder? Die Abhängigkeit vom russischen Gas ist eigentlich bekannt, aber bei "welchen Boykottolino könnten wir denn tun, ohne das es uns weh tut?"-Fragen scheint mir keiner der Handelnden (nicht der Denkenden) auf dem Notizzettelchen zu haben, daß der Gashahn abgedreht werden könnte wenn man denn zu viele Symbolboykotte verhängt.

Und wie imemr stellt sich die Frage "wer soll das bezahlen"...

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Die Publizistik ist natürlich nicht 1:1 kongruent mit der politischen Sphäre, in der Entscheidungen getroffen werden, aber es gibt da Schnittmengen. Aber nur weil vielleicht in dem uns zugänglichen Teil der Öffentlichkeit nicht groß über das was-wäre-wenn-und-wer-bezahlts gesprochen wird, heißt das nicht, dass das niemand auf dem Zettel hat. Um jetzt mal munter zu spekulieren: Angenommen, die Politik wäre willens, es unter Umständen drauf ankommen zu lassen? Wenn die Leute mal Heizung und Warmwasser rationiert kriegen, schlucken sie vielleicht manche Kröte, die sie vorher nicht runtergekriegt hätten. So, der Iwan dreht den Gashahn zu? Tja, Leute, dann kommen wir ums Fracking leider doch nicht drumherum (oder um einen erneuten Ausstieg aus dem Atomausstieg, was auch immer). Oder eine Auflage, dass auch Gartenhäuschen jetzt Solarpanelchen und Windrädchen montieren müssen zur Kleinenergieerzeugung. Ich mag mir das alles gar nicht ausmalen, auf was für kreative Ideen da mancher kommen könnte.

Und wers bezahlt, ist doch eh nicht die Frage - sondern allenfalls mit welcher Spezialbegründung es uns aus den Taschen geleiert wird. Sonderopfer "Gold gab ich für Gas"...

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Ich bin ja so US-amerikanisch sozialisiert, wie man das überhaupt nur sein kann. Musik, Literatur, Film sowieso, in US-Kasernen bin ich jahrelang ein- und ausgegangen. Als Knirps bin ich in Panzer und Militärflugzeuge geklettert, später etliche Male bei Freunden in den USA zu Gast gewesen. (Letzere meinten damals anlässlich des Irak-Krieges, dieser haben nur zwei Folgen: Ein paar Leute machen sich ordentlich die Taschen voll. Hinterher haben wir viel mehr Leute, die Bomben schmeißen oder sich in die Luft sprengen)

Aber auch dann kann man über die beeindruckende Liste US-amerikanischer Interventionen nicht hinwegsehen, wenn man nicht völlig verblödet ist. Man nenne mir mal einen US-Präsidenten, der ein lupenreiner Demokrat gewesen sei - und dann unterhalten wir uns darüber, wo die USA während seiner Krieg geführt haben.

Anlässlich der Krimkrise war es spannend zu sehen, wie viele Informationen man in Blogs und in Kommentaren zur Zeitungsartikeln enthält, die die Medien selbst entweder gar nicht präsentieren oder allenfalls mit erheblicher Verzögerung, wenn man gar nicht mehr daran vorbei sehen kann. Die auffallend gleichgelagerte Berichterstattung scheint die zivile Variante des embedded journalism zu sein.

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Eine Frage bitte: Wie kann die Berichterstattung gleichgeschaltet werden? Komme da fertige Texte? Oder Bausteine? Werden da Briefings abgehalten im Kanzleramt?

Das frage ich mich schon, naiv wie ich nun mal bin.

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Ohne dem Kreuzbuben in der Sache vorgreifen zu wollen: Da steht "gleichgelagert", nicht "gleichgeschaltet". Das sollte die Frage schon zu ansatzweise beantworten. Eine formelle Gleichschaltung braucht es heutzutage gar nicht, es rennen die meisten schon freiwillig mit in die Richtung, die ein paar Leitwölfe vorgeben. Zur Aufrechterhaltung der Fiktion von Meinungsvielfalt dürfen ein paar Gestalten wie Jakob Augestein oder frühere Bundeskanzler auch abweichende Auffassungen artikulieren, aber das ist mehr so für die Galerie.

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… es rennen die meisten schon freiwillig mit in die Richtung, die ein paar Leitwölfe vorgeben.

Und diese Leitwölfe werden dann gebrieft? Oder sind die von Haus aus „auf Spur“? Und wie kann es sein, das z. B. die taz in die gleiche Kerbe schlägt. Die waren doch schon Amerika-/Nato-Kritisch als Kolumbus seine Niña, Pinta und Santa Maria mit Zwieback belud …

Ehrlich, ich würde das gerne wissen. Gerade im „kritischen“ Medien-Deutschland sollte doch viel mehr hinterfragt und hinterleuchtet werden. Passiert aber alles immer irgendwie erst 10 Jahre später

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