Die dunkle Seite

Seit Tagen bleibt die Straßenbeleuchtung hier im Ortsteil nächtens aus, der Druck auf der Wasserleitung ist mittlerweile auf das Niveau von Altmännerpipi abgesackt, die Spülmaschine gab deswegen gestern schon eine Fehlermeldung ab, und in der Gastherme verschwindet irgendwo Wasser aus dem Heizkreislauf, so dass ich spätetens alle zwei Wochen nachfüllen muss. Ist das der Beginn der Infrastruktur-Apokalypse in unserer sonst so intakten Verbundgemeinde?

Jetzt macht die transatlantische Gräuelpropaganda, die uns ums Verrecken den Iwan als neues/altes Feindbild einhämmern will, nicht mal mehr vor dem Wetterbericht halt. Da passt es ins Gesamtbild, dass in der "Welt" und in mehreren Regionalzeitungen das passende Stichwort "Nato-Ostfront" penertriert wird. Als ob "wir" uns im Baltikum schon in Kampfhandlungen befänden. Die verbale Mobilmachung läuft jedenfalls schon auf Hochtouren.

Per Mail erreichen mich schon besorgte Anfragen, ob ich das Radfahren aufgegeben hätte, man lese dazu in letzter Zeit so wenig. Richtig ist, dass da durchaus bisschen was stattgefunden hat - aber es waren jetzt auch keine Heldentaten, die ich episch breit abfeiern müsste: hier ein Ritt zur Halde, da eine Süd-Runde über die Fleher Brücke, Kleinkram halt. Aber immerhin, ein Anfang ist gemacht.