Sonntag, 15. Oktober 2017
Trainingstagebuch


Eine der Herausforderungen beim Radfahren in der heimatlichen Umgebung besteht darin, die schon hunderte Male gefahrenen Straßen rund um die Raketenstation, Schloss Dyck, Liedberg und das Neandertal in immer wieder neuem Licht zu sehen. Gut, bei strahlendem Herbstwetter und Temperaturen um die 20 Grad fällt das auch nicht sonderlich schwer. Aber um ehrlich zu sein, 30 statt der üblichen 10 Milligramm Prednisolon helfen auch ganz enorm, ordentlich Kilometer zu machen. Samstag ging es auf die Halde, wo ich mich über den Hochbetrieb wunderte, bis ich am Ende der Abfahrt einen Streckenposten vom VfR Büttgen sah und das Schild "Streckenteilung". Ah, die Herbst-RTF der Gelb-Schwarzen, die ich in früheren Jahren auch schon paar Mal mitgefahren bin.

Heute dann Neandertal, Eulental und Museumsweg. Es geht, wenn auch mit kleiner Übersetzung (sprich vorne 33 und hinten 25-28). Kürzere Anstiege kann ich mich noch auf dem großen Blatt hochdrücken. Wenn ich es schaffe, diese Form einigermßen über den Winter zu retten, könnte Montalcino im Mai tatsächlich in greifbare Nähe rücken. Aber den Fehler, im Winter nichts zu tun, darf ich nicht nochmal machen. Ach ja, für alle Fälle hab ich auch noch ein Rezept für EPO übrig. Ich krieg das jetzt zwar direkt mit der Dialyse verabreicht, aber an der Dosis könnte man ja noch bisschen was drehen. ;-)

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Sonntag, 1. Oktober 2017
Unter Kastanien...
...fährt man derzeit besser mit Helm.

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Dienstag, 19. September 2017
Rabattz-Aktion
Eben an der Kasse im Rossmann, nur ein Pärchen vor mir, doch da machte der Mann meine Hoffnungen, hier schnell wieder rauszukommen, mit einem Schlag zunichte: Er zog ein Blatt Papier aus der Tasche, auf dem sowas wie ein Barcode oder ähnliches aufgedruckt war und gab ihn mit der Ansage "Rabattaktion" der Kassiererin. Die wusste damit nichts anzufangen, geschweige denn, wo und wie sie da was einscannen sollte, der Mann erklärte in holprigem Deutsch, das wäre von einer Sonderaktion auf der Rossman-Website, war aber nicht in der Lage, die Seite zum Beweis auf seinem Smartphone aufzurufen. Die Verkäuferin meinte, da könne ja jeder kommen und irgendwas aus dem Internet ausdrucken, es ging hin und her, der Kunde wurde immer genervter, und ich überlegte fieberhaft, was die Frau Novemberregen in dieser Situation für einen lebensklugen Spruch auf Lager haben würde, doch mir fiel nur die Nummer von Herrn S. ein, nach der Öffnung einer weiteren Kasse zu rufen - was aber gegenstandslos gewesen wäre, weil alle beide Kassen bereits besetzt waren. Es endete damit, dass das Paar wutschnaubend aus der Filiale dampfte und die drei Flaschen Spüli auf dem Warenband zurückließ.

Ich aber wickelte schweigend und leicht genervt meine Transaktion ab und dachte mir, das ist ja wieder mal ein schönes Beispiel, wie der Kapitalismus an seiner selbsterzeugten Komplexität zu ersticken droht. Wir sind längst an dem Punkt, wo sich die ganze Kundenbindungs- und Rabattitis-Seuche derart ausgebreitet hat, dass sie das Eigentliche - ich möchte etwas und gebe dem Anbieter Geld dafür - immer mehr überlagert. Wie ich mit Erstaunen zur Kenntnis nehme, gibt es hier in der Nachbarschaft sogar Bloggerinnen, die irgendwelche Gutschein-Aktionen mit Excel-Tabellen verwalten und die Prozente-Schinderei auch in diversen anderen Lebensbereichen zu einer wahren Meisterschaft entwickelt haben und daran auch noch Spaß haben.

Ich bewundere das aufrichtig, doch leider sind mir die dafür nötigen Gene nicht vererbt worden. Nicht dass mir Sparsamkeit fremd wäre - aber ich setze da andere Prioritäten. Ich frage nicht, wieviele Prozent kann ich sparen, wenn ich das dort und bis zum soundsovielten kaufe, sondern, brauche ich das überhaupt? Und öfters als man denkt, lautet die Antwort: nein.

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