Sonntag, 29. November 2015
Boah, voll die Armgeige, ey!


Vielleicht war der Umstieg von Töchterlein von der Violine auf die Bratsche ja doch keine so falsche Entscheidung. Wie wir hier sehen, kann die Viola, richtig gespielt, doch ganz schön rocken. Perfekt wäre die Performance gewesen, wenn die junge Dame ihre Matte stilecht hätte kreisen lassen, aber ich bin auch so schon entzückt (nicht zuletzt auch von der Hello-Kitty-Stratocaster im Hintergrund).

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Mittwoch, 25. November 2015
Abschüssige Bildauswahl


Eigentlich halte ich mich aus der Weltpolitik ja weiträumig heraus, aber nachdem dieses spektakuläre Foto dieser Tage in vielen Medien (u.a. auch bei Spiegel Online) zu sehen war, drängt es mich dann doch, der geneigten Öffentlichkeit mitzuteilen, dass es sich bei dem hier gezeigten Flieger keineswegs um den abgeschossenen Jagdbomber vom Typ SU-24 (Nato-Codename "Fencer") handelt - sondern um ein Jagdflugzeug vom Typ SU-27 "Flanker", das soweit ich sehe auch nicht abgeschossen ist, sondern im Rahmen eines extremen Flugmanövers, wie es gerne auf Flugschauen gezeigt wird, eine Salve von Hitzetäuschkörpern (sogenannte "flares") ablässt, die feindliche Raketen mit Infrarot-Suchkopf ablenken soll.

Nichts zu danken.

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Freitag, 20. November 2015
Anschwellender Nullbocksgesang
Ein Geständnis vorneweg: Mit dem "Grand Prix Eurovision de la Chanson", der sich neuerdings "European Song Contest" nennt, konnte ich noch nie viel anfangen. Zum einen sprechen mich die musikalischen Darbietungen so gut wie nie an (okay, Lordi fand ich damals gar nicht soo schlecht), zum anderen bin ich womöglich zu cis-männlich-heterosexuell, um angesichts des ganzen aufgerüschten Schlager-Trallalas in Verzückung zu geraten. Ich war vor Jahren mal auf einer Geburtstagsfeier einer früheren Kollegin in Hamburg eingeladen, und nachdem die Mehrzahl der Gäste (ich könnte jetzt nicht mehr mit Sicherheit sagen, ob Stefan Niggemeier auch dabei war) dafür plädierte, Grand Prix zu gucken, blieb mir nur die Wahl, entweder mitzugucken oder mich auf den Balkon zurückzuziehen und den sechsspurigen Verkehr auf der Schäferkampsallee und den Abendhimmel über Hamburg zu beglotzen. Ich versuchte es tatsächlich erst mit dem Schlagerwettbewerb, aber nach der ersten oder zweiten Rauchpause blieb ich dann doch lieber draußen auf dem Balkon. Rauchkringel in die Luft blasen und meinen Gedanken nachzuhängen war nicht halb so langweilig wie das Geträller in der Glotze und das Gequatsche der Geburtstagsgäste darüber.

Vor diesem Hintergrund kann es mir völlig hurz sein, was für einen Sangeskasper (weibliche, genderdiffuse oder transsexuelle Protagonisten ausdrücklich mitgemeint) die ARD ins Rennen schickt. Mindestens genauso gleichgültig ist es mir, ob der/die/das betreffende Individuum vom gebührenzahlenden Publikum, von der Rundfunk-Kommission der Bundesländer oder vom amtierenden ARD-Vorsitzenden in einsamer Entscheidung gekürt wird. Es spielt wirklich keine Rolle.

Und nun bitte anschnallen und Rauchen einstellen, denn jetzt kommt's, worauf ich hinaus will: ln diesem Fall möchte ich die ARD (die für die Entsendung von Xavier Naidoo zum ESC grad viel Empörung erntet) für ihre umstrittene Entscheidung ausdrücklich loben und preisen! Und zwar nicht etwa, weil ich das gottesduselige Gewimmer dieses Gesangskünstlers als besonders genial bewerten würde oder seine bekifft-verpeilten Einlassungen zu diversen gesellschaftspolitischen Themen gutheißen möchte. Nein, der Punkt ist vielmehr der: Es wird ja von rechts der politischen Mitte immer wieder beklagt (ja, auch hier in der Blognachbarschaft), es herrsche hierzulande eine politisch korrekte Meinungsdiktatur, man dürfe ja nichts sagen, was der Linie des linksgrünversifften Medien-Mainstreams widerspreche. Ich denke, mit der Kür von Xavier Naidoo zum ESC-Vertreter Deutschlands hat die ARD einen eindrucksvollen Beleg daür geliefert, dass es mit dieser vermeintlichen Meinungsdiktatur nicht sonderlich weit gediehen ist. Man darf sich (im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung) nach wie vor mit sehr eigenwilligen Auffassungen straflos zum Deppen machen.

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