Donnerstag, 16. Januar 2014
Rotz und Qualzeit!
Es blüht so früh, wenn frühe Blüher blühn...

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Sonntag, 12. Januar 2014
Immer diese Sonntagsradler!


Man kennt das ja beim Autofahren, wenn der Vordermann während der Fahrt das Wischwasser auf seine Frontscheibe sprüht und die Gischt dann auch auf die eigene Frontscheibe nieselt. Heute mittag auf der Rheinuferrunde hatte ich erstmals Gelegenheit, einem ähnlichen Schauspiel auf dem Fahrrad beizuwohnen. Vor mir pedalierte ein Rennradler, dahinter ich in 8 bis 10 Metern Abstand (man lutscht ja nicht an fremden Hinterrädern) - plötzlich lautes Gezische, ich fürchtete schon, der Kollege hätte sich einen Platten eingefangen, aber dann war da auch ganz klar Nässe im Spiel - da entlud sich wohl ordentlich Überdruck in seiner Trinkflasche. Das fand ich ziemlich lustig, und so nutzte ich die Gelegenheit, zu ihm aufzuschließen und ins Gespräch zu kommen. Das mäßige Tempo ließ das problemlos zu, es galt nur beim Nebeneinanderherfahren verstärkt auf den Querverkehr von Hunden samit Haltern und Familien mit Kindern zu achten, die das sonnige Wetter für einen Spaziergang am Rhein nutzten.

Ziemlich schnell kamen wir überein, das übervölkerte Rheinufer zu verlassen und einen gemeinsamen Ritt auf die Halde in Angriff zu nehmen. Ein kleiner Umweg zum Unigelände war noch zu absolvieren, dann ging es über die Fleher Brücke in den Neusser Süden und über mir nicht sonderlich vertraute Wege via Nievenheim, Gohr, Ramrath, Oekoven und Allrath auf das schon so oft (unter anderem: gestern) angesteuerte Hochplateau.

Aber Langeweile kam nicht auf, der Smalltalk und das Fachsimpeln sorgte für Kurzweil, und der erfahrene Kollege, der nach eigenem Bekunden gerne mal Strecken von deutlich über 150 Kilometern unter die Räder nimmt, dozierte zum Thema Trainingslehre, was auch der Kreuzbube immer wieder sagt: Es bringe (zumal im Winter) wenig bis gar nichts, groß Tempo zu bolzen, an Anstiegen kraftzumeiern oder sich sonstwie zu schinden. Am besten bewege man sich im Bereich der Grundlagenausdauer. Also in dem Bereich, den man ohne große Anstrengung fahren kann.

Das hielt ihn freilich nicht davon ab, bei der Abfahrt Richtung Frimmersdorf im größten Gang "volle Fahrt voraus" zu pumpen. Aber abgesehen von diesem kleinen Intermezzo blieb es die ganze Zeit wirklich beschaulich. Eigentlich hatten wir im Sinn, noch einen Abstecher zum autofreien Schnellweg zwischen Niederaußem und Elsdorf am Rand des Tagebaus Hambach zu machen. Aber mit Blick auf den schon ziemlich niedrigen Sonnenstand (und mein fehlendes Vorderlicht) zog ich es vor, bei Rath die Kurve Richtung Heimat zu kriegen und den Kollegen mit seiner vollständigen Beleuchtung alleine zum Fahrrad- und Skaterhighway auf der ehemaligen Bandtrasse fahren zu lassen.

Als ich die B 477 erreichte, stand die Sonne wirklich schon ziemlich tief, vor mir lagen noch rund 30 Kilometer Strecke, und der Magen hing mir schon ziemlich in den Kniekehlen. Aber irgendwo anzuhalten und Kalorien nachzutanken hätte bedeutet, einen noch größeren Teil der Strecke im Dunkeln fahren zu müssen. Entsprechend war der gute Vorsatz schnell dahin, nur auf Grundlagenausdauer zu fahren, und so artete die Sonntagsrunde zu guter Letzt doch noch in schweißtreibendem Gebolze aus. Gut zu wissen, dass das noch geht, wenn es muss.

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Mittwoch, 8. Januar 2014
Von kleinen Heldinnen und großen Memmen
Der angezählte Weisheitszahn, dessen Ziehung ich bei der großen Zahn-OP vor zwei Jahren noch verweigert hatte, heischte heute morgen doch recht nachdrücklich meine Aufmerksamkeit. Die von mir selbst entwickelte I²-Therapie (Ignorieren und dann Ibuprofen) schlug leider nicht mehr an, so dass ich mich genötigt sah, bei der Gemeinschaftspraxis meines Vertrauens sehr kurzfristig um einen Termin zu ersuchen. To make a short story not unnecessarily long: Anderthalb Stunden nach meinem Anruf lag ich auf der gefürchteten Liege, die Betäubungsspritze piekte ins Zahnfleisch, und als der Zahnarzt sagte, das wird der größte Schmerz an der Sache gewesen sein, dachte ich mir noch, ja ja, das sagen sie alle. Aber siehe, ich verkünde große Freude, er hat nicht gelogen, das Biest von Zahn ging tatsächlich ohne großes Gewürge und Gemetzel raus. Und auch nach dem Nachlassen der Betäubung kamen keine Beschwerden mehr auf. "Dann war es doch nicht verkehrt, dass Sie den Burschen damals noch drinbehalten wollten", meinte der Mann in weiß, "vielleicht hätten wir den vor zwei Jahren noch mit dem Presslufthammer rausmeißeln müssen - so wie den auf der anderen Seite." Sicher, ich war damals in Vollnarkose, aber irgendein Teil von mir weiß sehr wohl, dass das rechts unten ein ziemlicher Kampf war.

Umso froher bin ich, dass das heute glimpflich abging. In dentalen Dingen geht mir jegliches Heldentum nämlich weiträumig ab. Im Gegensatz zu mademoiselle793 übrigens. Die hatte just gestern abend noch gefragt: "Wann darf ich denn mal wieder zum Zahnarzt?" Ich werde ihr gerne einen Termin ausmachen, wenn ich kommende Woche zum Nachgucken hingehe. Aber wie gesagt, von mir hat sie das sicher nicht.

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