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Freitag, 19. November 2010
BLOGGER-SKANDAL: Ich habe Don Alfonso gestreetviewt!
mark793, 23:11h
So, das hier ist mehr oder weniger das Bild, das ich damals dann doch nicht machte, weil die Betreiber der Pizzeria einen ziemlichen Aufstand machten, als ich mit dem Fahrrad davor stehenblieb und die Kamera klarmachte. Dabei hatte ich gar nicht unbedingt an Veröffentlichung gedacht. Der Gedanke dahinter war eher, hey, das könntest Du doch dem Don Alphonso schicken. Aber die Leute (übrigens nicht diejenigen, die das Google-Guckmobil hier abgelichtet hat) laberten und radebrechten zu mehreren auf mich ein, dass sie das überhaupt nicht möchten. Und da es mir letztlich zu blöd war, Grundsatzdebatten über Panoramafreiheit anzuzetteln mit Leuten, die der deutschen Sprache nur bedingt mächtig sind, radelte ich unverrichteter Dinge von dannen und vergaß die Angelegenheit mehr oder weniger - bis die Diskussion um Google-Street-View hochkochte, in der ich die Auffassung vertrat, der Wunsch von Betroffenen nach Verpixelung ihrer Hausfassaden sei zu respektieren, egal, wie irrational die Gründe auch sein mögen. Da bin ich im Nachhinein doch froh, dass ich mein Recht aufs Bild nicht durchgesetzt habe (auch nicht, indem ich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal mit dem Auto vorbeifahre und draufhalte mit der Knipse), denn das würde eine Steilvorlage liefern, mich der Heuchelei zu zeihen. Nach dem Motto, Google soll das respektieren, er selber hält aber drauf wie er lustig ist. Nein, das geht natürlich nicht. Was aber auch nicht geht, ist, alle Hausfassaden-Verpixler pauschal als Egoisten zu beschimpfen. Vor allem, wenn man auch erst mal keine besseren Argumente parat hat als MEIN HAUS und MEINE NACHBARSCHAFT und MEINE FREIHEIT, DIESEN DIENST ZU NUTZEN. Ja, nee, is klar: Jeder denkt an sich, nur ich denk an mich...
P.S. Ach ja, falls es jemanden interessiert: Unsere Bleibe liegt ja etwas abseits der Landeshauptstadt und ist deswegen im Moment auch nicht zu sehen in Googles Gassenglotze. Wie wir das handhaben, wenn sich die Frage konkreter stellt, wird man sehen müssen. Aber nach derzeitigem Stand der Überlegungen würde ich keinen Verpixelungsantrag stellen. Im Erdgeschoss befinden sich Ladenlokale, und deren etwaigen Interessen, sich bei Streetview zu präsentieren, würde ich nicht ohne vorherige Absprache zuwiderhandeln.
P.P.S. Man kann die ganze Thematik auch so sehen oder auch ganz anders.
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Dienstag, 16. November 2010
Der Trend zum Drittrad ist ungebrochen
mark793, 10:26h
Ambitionen als Radrennstallbesitzer sind mir eigentlich fremd. Und gestehe ichs offen, dass ich die Sammelleidenschaft des geschätzten Bloggerkollegen Don Alphonso manches Mal ein bisschen beschmunzelt habe. Aber die Frage, womit kann ich auch im Winter bei nicht ganz so idealen Witterungsbedingungen noch Kilometer runterspulen, hat sich mir in den letzten Wochen schon gestellt. Sowohl Sir Walter als auch die rotgraue Rakete sind ausgesprochene Schönwetter-Rennräder. Nach einer Fahrt im Schmuddelwetter müsste man streng genommen fast nochmal genausoviel Zeit für die Säuberung und Pflege einplanen wie für die Fahrt. Der Halbprofi ohne Sponsoren-Deal und auch der ambitionierte Amateur behilft sich da mit einer sogenannten "Winterschlampe" (Beispielbild hier) - einem meist etwas älteren Rad, das mit Schutzblechen, Reflektoren und Beleuchtung für die ungemütlichere Jahreszeit gerüstet ist. Und exakt sowas befindet sich jetzt auch hier im Aufbau.
Ursprünglich war der Plan, Sir Walter mit Bremsschalthebeln und so ein paar Sachen auf den heutigen technischen Stand zu bringen. Die benötigten Einzelteile aus der Ebucht zu angeln, erwies sich aber als mühselig (und nicht eben preiswert). Somit schien es günstiger, ein Komplettrad mit den passenden Teilen als Schlachtplatte zu erwerben. Und die gelbe Gefahr aus dem Hause Peugeot, die mir im Kleinanzeigenteil der Ebucht entgegenstrahlte, hatte für wenig Geld eigentlich alles dran. Bei der Probefahrt haben wir uns aber gleich so angefreundet, dass ich vom ursprünglichen Schlachtplan wieder abgerückt bin und den Entschluss fasste: Das wird meine welsche Winterschlampe.
Aber der Platz im Keller ist begrenzt, und so werde ich mich wohl von einem weniger sportlichen Herrenrad (Peugeot Toulouse) trennen. Im Moment versuche ich es über den Radladen hier am Eck loszuschlagen. Aber einem ernsthaften Interesse auf Leserseite würde ich mich nicht verschließen, auf Anfrage kann ich noch mit Fotos und technischen Angaben dienen.
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Mittwoch, 10. November 2010
Der Mensch in der Revolte
mark793, 11:26h
Die Protestsaison läuft auf vollen Touren, Erinnerungen an den deutschen Herbst werden wach, Veteranen schnuppern wieder den vertrauten Duft von CS-Gas wie in Wackersdorf oder an der Startbahn West. Mit überregional bedeutsamen Unruhen wie in Stuttgart oder im Wendland können wir am beschaulichen Niederrhein zwar nicht aufwarten, aber auch hier formiert sich allmählich Widerstand gegen das Schweinesystem. Für morgen abend sind Großkundgebungen unter dem Motto "St.Martin Preteenage Riot" anberaumt. Da ziehen dann jung und alt mit revolutionärem Liedgut auf den Lippen durch die Straßen der saturierten Verbundgemeinde und erinnern an Subcomandante Martinez, den eigentlichen Erfinder der "share economy" und Vorkämpfer gegen die soziale Kälte in der spätrömischen Gesellschaft. Da schon die kleinsten Teilnehmer mit Stöcken und Leuchtkörpern bewaffnet sind, werden es die staatlichen Repressionsorgane nicht wagen, den Protestmarsch anzugreifen oder aufzuhalten. Und zum Abschluss, soviel steht fest, wird es ein großes Feuer geben, ein weithin sichtbares Fanal - und mit den Laternen wird die Flamme der Revolution in jedes Dorf und in jede Straße getragen werden.
Venceremos!
Venceremos!
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