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Dienstag, 30. März 2010
Liebling, ich habe den Kleiderschrank geschrumpft
mark793, 11:28h
Seit ich zwei Halbtagsstellen als Hausmann und Heimarbeiter (die ersten Jahre in dieser Daseinsform war auch noch Hundehalter dabei) ausfülle, bin ich in der Kleiderfrage auf einem geradezu zenbuddhistischen Level von Schmerzfreiheit angelangt, das ich mir vor sechs oder sieben Jahren nicht im Traum hätte vorstellen können. Jeans und sportliche Schuhe gehörten vormals ebenso wenig zu meinem Erscheinungsbild wie Funktionsjacken mit Tatze drauf, geschweige denn Langarm-T-Shirts und Sommerhosen, die Stachelbeerwaden sehen lassen. Aber all das geht mittlerweile problemlos. Selbst eine schwarze Jacke mit dem Magenta-T der pandämonischen Telegrafengesellschaft drauf ziehe ich manchmal an ohne mit der Wimper zu zucken (obwohl oder vielleicht gerade weil ich nie in deren Diensten stand).
Aber: Wenn ich einen Mittvierziger in einer beigen Windjacke à la Opa Karsuppke sehe, in der sich wahrscheinlich selbst Herbert Knebel oder Heinz Becker ziemlich alt und underdressed fühlen würden, dann zucke ich innerlich schon ein wenig zusammen. Und zwar gar nicht mal wegen "wie kann man nur", sondern weil mir schlagartig klar wird, wie weit mein Weg zu echter Gleichgültigkeit in der Garderobenfrage doch noch ist.
Aber: Wenn ich einen Mittvierziger in einer beigen Windjacke à la Opa Karsuppke sehe, in der sich wahrscheinlich selbst Herbert Knebel oder Heinz Becker ziemlich alt und underdressed fühlen würden, dann zucke ich innerlich schon ein wenig zusammen. Und zwar gar nicht mal wegen "wie kann man nur", sondern weil mir schlagartig klar wird, wie weit mein Weg zu echter Gleichgültigkeit in der Garderobenfrage doch noch ist.
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Donnerstag, 25. März 2010
Leute gibts, die gibts gar nicht - oder doch?
mark793, 18:51h
Die Debatte über Datenschutz, Identitätspolitik und netzbedingte Kontrollverluste im FAZ-Blog von Michael Seemann nimmt völlig ungeahnte Wendungen und eröffnet Sichtweisen und Perspektiven, auf die ich selber nie gekommen wäre. Ein Kommentator namens Lothar Pawliczak identifiziert beispielsweise den vielen Datenmüll im Internet als das vordringlichste Problem, das der Datenschutz angehen müsste:
Vielleicht wäre es hilfreich, wenn alle Internet-Seiten und blogs, auf denen man nur mit seinem wirklichen Namen Zugang hat, sich also die Verfasser zu dem, was sie so schreiben, auch wirklich bekennen, deutlich sichtbar kenntlich machen würde. Dann könnte man sich als Internet-Nutzer selbst etwas mehr vor dem Datzenmüll schützen. Datebschutz ist nicht nur etwas, was andere leisten müssen!
Jawoll, Datenschutz sollte eigentlich erste Bürgerpflicht sein. Aber wie jetzt genau? Für alle, die es nicht verstanden haben, hier nochmal zur Präzisierung:
Ich meine, ein Anfang besseren Datenschutzes im Internet wäre z.B., daß grundsätzlich nur Beiträge mit dem echten Namen und Wohnort des Verfassers (mehr nicht, also keine Adresse oder Telephonnummer) veröffentlicht werden.
Okaaaay. Schön, dann gehen wir doch mal rüber und gucken, was der Namensautor denn für aktive Beiträge zu gelebtem Datenschutz leistet mit seinem guten Namen.
Klicken Sie hier.
Öha, da will ich jetzt nicht vorschnell werten, gebe die Frage aber weiter an die Leserschaft:
Halten Sie Lothar Pawliczak für echt?
Vielleicht wäre es hilfreich, wenn alle Internet-Seiten und blogs, auf denen man nur mit seinem wirklichen Namen Zugang hat, sich also die Verfasser zu dem, was sie so schreiben, auch wirklich bekennen, deutlich sichtbar kenntlich machen würde. Dann könnte man sich als Internet-Nutzer selbst etwas mehr vor dem Datzenmüll schützen. Datebschutz ist nicht nur etwas, was andere leisten müssen!
Jawoll, Datenschutz sollte eigentlich erste Bürgerpflicht sein. Aber wie jetzt genau? Für alle, die es nicht verstanden haben, hier nochmal zur Präzisierung:
Ich meine, ein Anfang besseren Datenschutzes im Internet wäre z.B., daß grundsätzlich nur Beiträge mit dem echten Namen und Wohnort des Verfassers (mehr nicht, also keine Adresse oder Telephonnummer) veröffentlicht werden.
Okaaaay. Schön, dann gehen wir doch mal rüber und gucken, was der Namensautor denn für aktive Beiträge zu gelebtem Datenschutz leistet mit seinem guten Namen.
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Öha, da will ich jetzt nicht vorschnell werten, gebe die Frage aber weiter an die Leserschaft:
Halten Sie Lothar Pawliczak für echt?
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Mittwoch, 24. März 2010
Wie aus dem Gesichtsbuch geschnitten (4)
mark793, 10:19h
Bei Facebook hat sich eine Gruppe formiert "Wir beobachten den CTRL-Verlust".
Sachen gibt's. Das ist bestimmt ein total metaironischer Insiderjoke. Denn mit Blick auf das verwaiste FAZ-Blog und die irgendwann abgewürgte Diskussion des letzten Beitrags möchte man eigentlich sagen: "Bitte gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen." Ich stelle das im Übrigen ohne jede Häme fest. Zwar habe ich mich hier neulich mit einem Beitrag von Michael Seeman alias mspro sehr kritisch auseinandergesetzt, aber als Reibungsfläche zur Schärfung eigener Gedanken und Positionen finde ich das FAZ-Blog nach wie vor nicht uninteressant.
Es ist ja auch nicht so, dass ich beim Stichwort "Netzkultur" gleich meinen Revolver entsichere. Aber wenn ich beispielsweise sehe, wie viele Leute sich in den vergangenen Tagen pflichtschuldigst ihr Öl der Entrüstung über Nestlé von der Palme gewedelt haben, kommt dann irgendwann doch mal der Wunsch auf: "Give me a break..."
Update +++ Eilmeldung +++ Es hat sich gestern, während ich an diesem Beitrag schrieb, doch noch ein neuer Beitrag von mspro auf faz.net eingefunden. Notiz an mich: Nichts ist so alt wie der Stehsatz von gestern...
Sachen gibt's. Das ist bestimmt ein total metaironischer Insiderjoke. Denn mit Blick auf das verwaiste FAZ-Blog und die irgendwann abgewürgte Diskussion des letzten Beitrags möchte man eigentlich sagen: "Bitte gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen." Ich stelle das im Übrigen ohne jede Häme fest. Zwar habe ich mich hier neulich mit einem Beitrag von Michael Seeman alias mspro sehr kritisch auseinandergesetzt, aber als Reibungsfläche zur Schärfung eigener Gedanken und Positionen finde ich das FAZ-Blog nach wie vor nicht uninteressant.
Es ist ja auch nicht so, dass ich beim Stichwort "Netzkultur" gleich meinen Revolver entsichere. Aber wenn ich beispielsweise sehe, wie viele Leute sich in den vergangenen Tagen pflichtschuldigst ihr Öl der Entrüstung über Nestlé von der Palme gewedelt haben, kommt dann irgendwann doch mal der Wunsch auf: "Give me a break..."
Update +++ Eilmeldung +++ Es hat sich gestern, während ich an diesem Beitrag schrieb, doch noch ein neuer Beitrag von mspro auf faz.net eingefunden. Notiz an mich: Nichts ist so alt wie der Stehsatz von gestern...
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