Montag, 12. Oktober 2009
Licht aus, Spot an!
Die langjährigen Leser meines kleinen Online-Journals werden mir bestätigen, dass ich als bloggender Papi kaum ein heißes Eisen ausgelassen habe: Babyschwimmen, Pekip, Kindergarten-Eingewöhnung, altkluge Sprüche der Lütten - das und noch mehr findet sich hier in der Dunkelkammer genauestens dokumentiert.

Aber das war alles, nun ja, Kinderteller, um es mit dem schönen Wort zu sagen, das ein geschätzter Kollege neulich in anderem Zusammenhang auf den Tisch brachte. Denn nun ist es an der Zeit, ein ernsteres Thema anzuschneiden, mit dem wir erstmals im Urlaub konfrontiert wurden und auf das uns keine altklugen Elternratgeber oder kinderheilkundlichen Merkblätter vorbereitet haben. Das Phänomen nennt sich "Minidisco", und wikipedia vermerkt dazu:

Mini Disco oder auch "Happy Disco" werden oft die Kinder-Animationsprogramme in den Club-Hotels, Ferienanlagen und Campingplätzen rund ums Mittelmeer, vor allem in Spanien und Italien genannt. Die dort gespielten Musiktitel sollen die Kinder in einem Alter von drei bis ca. 12 Jahren zum Mittanzen animieren. Dabei stehen die Veranstalter vor der Aufgabe, die Kinder trotz ihrer unterschiedlichen Muttersprachen und fehlender Fremdsprachenkenntnis anzusprechen. Das geschieht zum einen durch einfache, aktionsorientierte und vielfach wiederholte Texte in der Art moderner Singspiele, zum anderen durch mehrsprachige Strophen.

Diese dürren Worte vermögen nicht annähend zu beschreiben, welcher erwachsenenhirnzersetzende Wahnsinn sich dahinter verbirgt. Hier ein paar Beispiele mit Bewegtbild, die wirklich nur Hartgesottene (oder Eltern mit jüngeren Kindern, ich denke da an die Damen Herzbruch und Ährenwort sowie Herrn der_papa) anklicken sollten:











Ich übertreibe nur mäßig, wenn ich sage, dass für die Kleine die abendliche Minidisco die noch größere Urlaubsattraktion war als Sandburgenbauen am Strand oder rumpaddeln im Kinderbecken. Am letzten Abend habe ich dann den DJ/Animateur nach einer Playlist dieser Kinderhits gefragt, und statt dessen drückte er mir gleich die CD in die Hand. Von Bezahlung wollte er nichts wissen, letztes Exemplar, Saison vorbei, kein Problem, viel Spaß damit. Und so sehr es mich einerseits freute, diesen Fang für die Kleine gemacht zu haben, ahnte ich es zu diesem Zeitpunkt schon, dass ich diese ganzen 24 Tracks in nicht allzu ferner Zukunft hassen lernen würde. Und dieser Zeitpunkt ist nun nach dem Wochenende mit totaler Heavy Rotation dieser Scheibe definitiv erreicht. Aber hey, wie heißt es so schön, der Köder muss bekantlich dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.

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Donnerstag, 8. Oktober 2009
Stairway to Heaven

Höher hinauf bitte hier entlang.

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Mittwoch, 7. Oktober 2009
Druckausgleich
Seit dem Landeanflug gestern abend habe ich immer noch Druck oder Unterdruck im rechten Ohr. Und als es beim Warten am Gepäckband mal wieder gefühlte Ewigkeiten dauerte, wußte ich wieder, warum das Fliegen (zumindest in der touristisch oder businessüblichen Form dieser Fortbewegung) nicht so meins ist. Ich habe keine nennenswerte Flugangst, ich saß sogar mal in einem Bundeswehrhubschrauber an der offenen Seitentür, wie man das aus den Vietnam-Filmen kennt. Aber ich hasse es, in einer Herde durch irgendwelche Korridore von Flughäfen hasten zu müssen, nur um mich dann immer wieder wartenderweise von irgendwelchen kafkaesken Prozeduren aufhalten zu lassen - weil man mich einerseits unter terroristischen Generalverdacht stellt und anderseits hofft, dass ich - nur um die elende Zeittotschlägerei etwas abzumildern - steuerlich nur mäßig begünstigte Duftwässerchen oder Tabakwaren im Duty-Free-Shop kaufe. Also nach Freiheit und Abenteuer riechen Flughäfen nun wirklich nicht für mich.

Aber genug gestänkert, ich bin ja schon froh, dass uns in Düsseldorf kein Bodenfrost erwartet hat, nachdem ich gestern um die Mittagszeit noch ein letztes Mal ins wohtemperierte Salzwasser gestiegen bin, dort, wo die Adria in die Ägäis übergeht. Wahrlich, ich sage Euch: Es war eine nahezu perfekte Urlaubswoche, die nicht mal von anderthalb Tagen mit heftigen Gewittern merklich getrübt wurde. Bericht mit Bildern folgt, sobald ich mich hier wieder etwas sortiert habe. Bei naturnäheren Völkerschaften existiert ja die Vorstellung, dass die Seele wesentlich länger braucht für einen Ortswechsel als der Körper, der an Bord von Hochgeschwindigkeitszügen oder Ferienfliegern innerhalb weniger Stunden viele hunderte Kilometer zurücklegen kann. Wollen Sie also bitte entschuldigen, dass meine Seele noch versucht, ein bisschen auf der sensationell grünen Insel des Pan zu verweilen.

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