Montag, 6. Juli 2009
Im Schatten junger Mädchenblüte
Zwischen den aufgeweichten Sachen aus dem Keller, die meine Frau zum Wegwerfen aussortiert hatte, steckte auch ein mir bis dato nicht bekanntes Fotoalbum. Selbstredend konnte ich es nicht lassen, darin noch ein bisschen zu blättern, bevor ich die Sachen zur Mülltonne brachte. In der Hauptsache enthielt das Album Aufnahmen von Schulfreundinnen und Schulfreunden, die meine Frau seinerzeit wohl selber abgelichtet hat. Ich wollte das Teil schon wieder zurück in die Müllkiste stecken, als mich noch zwei Jugendbilder meiner Frau anschauten, die ich unmöglich der Müllverbrennungsanlage überantworten konnte. Das erste zeigt sie mit 12 oder 13 noch ganz im Hanni-und-Nanni-Modus, das zweite Foto dürfte rund zwei Jahre später datieren und zeigt schon eine junge Dame. Ehrlich gesagt verwirrt und bezaubert mich dieses rechte Bild über alle Maßen, ich muss es immer wieder zur Hand nehmen und draufgucken. Irgendwie ist sie's und irgendwie auch (noch) nicht. Und ich sinniere, was gewesen wäre (oder besser gesagt nicht gewesen wäre), hätte die Erstbegegnung damals stattgefunden. Ich wäre damals als Student in meinen frühen 20ern in ihren Augen allein schon altersmäßig jenseits von gut und böse gewesen. Ich selber wäre wahrscheinlich zu dem Zwischenergebnis gekommen: "Oh, sieh an, welch knuspriger Backfisch, vielleicht sollte ich versuchen, ein Date für heute in 20 Jahren klarzumachen." Obwohl, nein, auf die Idee wäre ich nicht gekommen, denn in meinem Beuteschema gab es noch ziemlich lange nur gleichaltrige oder geringfügig ältere Frauen, nie jüngere. Tja, und das bringt mir die ganze unwahrscheinliche Ereigniskette wieder in Erinnerung, die ganzen Umstände, die nötig waren, um unsere Wege an einem bestimmten Punkt im Raum-Zeit-Kontinuum kreuzen zu lassen. Man kann es drehen und wenden wie man will, rumhirnen und über die Frage nach Zusal oder Schickfall philosophieren. Aber es ist und bleibt ein Wunder.

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Freitag, 3. Juli 2009
Desperate Houseman (19)
Das sind Situationen, wie ich sie liebe. Meine Liebste wünschte, um 18 Uhr mit Abendessen empfangen zu werden. Wer um 18 Uhr nicht da war, als das Grillgut und die Ofenkartoffeln auf dem Punkt waren, kann man sich denken. Um die Zeit ging nämlich hier in der Gegend ein heftiges Unwetter nieder, und ich fürchtete schon, meine Angetraute stecke im überfluteten Rheinknietunnel fest oder schlimmeres. Derweil panikte die Kleine wegen des Gewitters, während ich versuchte, das Essen warmzuhalten ohne es in Graphit umzuwandeln. Und als meine Frau dann um Viertel vor Sieben relativ aufgelöst hier ankam, brachte sie aus dem Treppenhaus auch gleich die breaking news mit, dass der Keller vollgelaufen sei. Na toll, und an die liebe verpeilte Nachbarschaft von dieser Stelle vielen Dank fürs nicht Bescheid sagen. Aber sonst soweit danke der Nachfrage.

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Mittwoch, 1. Juli 2009
Einmal Rigatone Blogonese, per favore!
Meine heutige Radtour führte mich in einem etwas größeren Radius um unsere schöne Verbundgemeinde herum. Unter anderem strampelte ich von Krefeld herüberkommend durch einige der südlichen Vororte von Duisburg. Man glaubt es nicht, welche Entdeckung ich dort machte: Ein geschätztes Mitglied unserer Bloggergemeinde, das ich bislang immer im Freistaat Bayern verortet hatte, betreibt ein paar Kilometer nördlich der Düsseldorfer Stadtgrenze anscheinend eine Pizzeria.* Ich ringe immer noch um meine Fassung.


* Den Bildbeweis bleibe ich einstweilen schuldig - ich reiste mit leichtem Gepäck, und auf dem Handyfoto war das Schild kaum zu entziffern. Ich werde bei Gelegenheit nochmal einen Abstecher dorthin machen und das Beweisfoto schießen.

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