Freitag, 20. Februar 2009
My Generation Golf
Oje - gerade gestern bei "Spiegel Online" gesehen: Ich fuhr mal das zehnthässlichste Auto aller Zeiten. Silbergraumetallic, GLS-Ausführung, fast exakt so wie abgebildet, nur als Viertürer, das war mein erstes Auto. Gut, aufgrund der Schönheit hatte ich den VW Jetta I nicht ausgesucht, es war ein Familien-Erbstück, geschenkter Gaul sozusagen. Aber geliebt habe ich sie sehr, meine Jette. Und als meine Mutter mir später Jette II vererbte, bekam mein jüngerer Bruder die erste Jette mit immerhin schon fast 190.000 Kilometern auf dem Zähler - was ihn nicht davon abhielt, weitere 70.000 km damit runterzuspulen. Mit Jette II habe ich die Viertelmillion auch locker geschafft, bevor ich sie einem Usbeken (oder wars ein Tadschike?) ohne TÜV für 1500 Emmchen bar auf die Kralle überantwortete. Mit Jette III war meine Mutter allerdings nicht so restlos glücklich. Und als ich nach zwei autolosen Jahren wieder einen fahrbaren Untersatz suchte, vermochten mich die Jetta-Nachfolgemodelle Vento und Bora nicht zu locken. Aber an der Tradition der uncoolen Autos habe ich mit dem Darkmobil dann nahezu nahtlos angeknüpft: Der kompakte 3er-Bayer wurde von irgendwelchen Kanaksprach-Künstlern ja auch lange als "Tussen-Dreier" gedisst.

Aber gut, Ignoranten gibts ja immer. Lustig ist auch, dass sich der VW Jetta in Amiland seit Jahrzehnten verkauft wie blöd und der Golf, der hierzulande ja identitäts- und generationsstiftend ist, dort als völlig uncoole Gurke gilt. Entsprechend pilotierte Kurt Cobain, die popkulturelle Ikone, keinen Golf, sondern VW Jetta I. Eat this, Generation Golf!

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Mittwoch, 18. Februar 2009
Zum hier essen oder zum Mitnehmen?
Dass das Leben kein Kindergeburtstag ist, diese Kalenderspruch-Weisheit bekommt man ja ständig irgendwo um die Ohren gehauen. Nichtsdestotrotz stellt sich für Eltern eines Einzelkinds die Frage nach dem Kindergeburtstag nicht nur einmal im Jahr. Denn andere Kinder feiern ja auch ihr Wiegenfest, und wenns dumm läuft mit etwas Glück bekommt auch das eigene Kind die eine oder andere Einladung.

Das ist meistens auch eine tolle Sache, zusammen feiern macht den Kleinen Spaß und stärkt ihre Sozialkompetenz. Aber mit der Einladung von Elias, die uns in das Brieffach der Kleinen im Kindergarten zugestellt wurde, habe ich doch ein klitzekleines Problem. Also nicht unbedingt mit der Einladung, aber mit der ausgeguckten Location - einer systemgastronomischen Franchise-Filiale in der benachbarten Großstadt. Hm. Bevor jetzt jemand falsche Schlüsse zieht: Ich bekenne mich freimütig dazu, die goldene Möwe auch ab und an zu frequentieren. Ich hielte es auch für unsinnig, die Kleine von dieser Welt komplett abzuschotten. Die ausgewogene und hochwertige Ernährung, die wir im Normalfall bieten, kann man auch ruhig mal ergänzen mit einem Cheeseburger samt Pommes und Softdrink, etwa, wenn wir auf einer längeren Fahrt sind.

Aber dort Kindergeburtstag feiern, das ist doch noch mal ein anderes Kaliber. Dass sich die Kids dort einen ganzen Nachmittag lang in dieser künstlichen und kaloriengeschwängerten Markenwelt tummeln mit bisschen Animationsprogramm zwischen den Völlerei-Runden, finde ich eigentlich nicht so prickelnd. Nun hatte ich darauf spekuliert, dass sich die Frage vielleicht anderweitig erledigt, weil am letzten Februar-Wochenende noch so gut wie jedes Jahr der Geburtstag meiner Tante gefeiert wurde. Aber heuer hat die Gute andere Pläne, das heißt, wir fahren nicht nach Mannheim. Und somit haben wir immer noch die Last der Entscheidung auf den Schultern, ob wir zu- oder absagen sollen - und was im letzteren Fall die Begründung und das Alternativprogramm wäre. Oder ob wir uns sagen, hey, locker bleiben, auch das mal mitgemacht zu haben gehört zur Allgemeinbildung? Ich weiß es wirklich nicht.

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Montag, 16. Februar 2009
Ohne Titel
Kann gut sein, dass diese interessante Meldung hier in den Kommentaren vom Samstag etwas unterging. Deswegen gleich nochmal etwas prominenter gepostet, die Geschichte von der Glucker-Gülle.

Muss mit dieser skurrilen Quisquilie auch eine kleine Saure-Gurken-Zeit in der Dunkelkammer überbrücken. Denn die kommenden tollen Tage werden sich hier eher arbeitsintensiv als närrisch gestalten. Nachdem mich die Kinderkrankenpflege vorige Woche mit einigen Aufträgen in Zeitrückstand gebracht hat, muss ich nun verstärkt ranklotzen beim Zeilen schinden. Und das, wo es - dank intensivem Kontakt zum Töchterlein - auch schon wieder verdächtig im Hals kratzt und in der Nase bitzelt.

Den halben Donnerstag und den ganzen Rosenmontag hat der Kindergarten seine Pforten auch geschlossen, das kommt jetzt natürlich auch noch verschärfend hinzu. Aber gut, da müssen wir jetzt durch. Ich sage Ihnen allen daher vorsorglich schon heute ein dreifach donnerndes "Narhalla - marsch!"

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