Samstag, 29. November 2008
Von drauß vom Walde
komm ich her...

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Donnerstag, 27. November 2008
Da schlägts doch Drölfzehn


Tja, gute Frage. Nachdem meine Seite zu dieser Suchanfrage als einziger Googletreffer überhaupt gelistet ist, spüre ich (gerade auch mit dem Zwölf-Elf als Wappentier) fast so etwas wie eine Verpflichtung, mich an einer Antwort zu versuchen, anstatt den Frager gleich an einen zahlenkundigeren Herrn in der Nachbarschaft zu verweisen. Mir scheint indes, die Frage ist falsch gestellt, denn wenn wir die Zahlwörter von 11 und 12 regelgemäß bildeten, müsste es ja wohl heißen "einszehn" und "zweizehn" oder analog zu den frühen 20ern "einsundzehn" und "zweiundzehn", aber ganz bestimmt nicht "elfzehn" und "zwölfzehn". Denn das entspräche ja eher der 21 und 22.

Dass 11 und 12 mit eigenständigen Zahlworten benannt sind und nicht als Kompositum von zehn gebildet werden, könnte zu dem Schluss verleiten, dass irgendwann in grauer Vorzeit womöglich mit einem Zwölfersystem statt dezimal gezählt/gerechnet wurde. Das "Dutzend" als immer noch gebräuchliche Zähleinheit und das "Gros" (= 144 und somit 12x12) könnten als Indiz dafür herhalten. Auch in Münz- und Währungssystemen haben sich Zwölfer-Relikte bis in unsere Zeit herübergerettet: In der englischen Währung, die erst 1971 auf das pfundbasierte Dezimalsystem umgestellt wurde, ergaben 12 Pence (Pennies) einen Shilling und für 24 Halfpennies bekam man zwo Sixpacks. Die 60 (also 5x12) hieß früher 1 Schock, und das erklärt vielleicht auch ansatzweise, warum soixante im französischen Zahlensystem immer noch so prominent vorkommt, dass 72 soixante-douze heißen und nicht etwa septante-deux.

Der hohe Stellenwert der 60 auch in der Zeitrechnung (60 Sekunden = 1 Minute, 60 Minuten = 1 Stunde) geht übrigens auf die alten Sumerer oder Babylonier zurück, die auch den Kreis in 360 Grad eingeteilt haben. Ob daraus abzuleiten ist, dass damals auch mit dem Zwölfersystem und nicht dezimal gerechnet wurde, darüber streiten sich die Gelehrten.

Aus irgendwelchen obskuren Gründen finden sich eigenständige Zahlworte für 11 und 12 jedenfalls nur in germanischen Sprachen und nicht im romanischen Sprachraum. In irgendwelchen Spinnerforen liest man ja immer wieder, dass die Germanen die legitimen Nachfahren der Sumerer seien. Aber welche Zahlwörter die Sumerer für 11 und 12 verwendeten, konnte ich jetzt auf die Schnelle nicht eruieren. Ich hoffe trotzdem, mit diesen Überlegungen ein Stück weitergeholfen zu haben.
Nichts zu danken.

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Montag, 24. November 2008
Zur Feier des Tages
Fast exakt auf den Tag genau vor fünf Jahren war ich in Hamburg auf der Hochzeit einer früheren Kollegin eingeladen. Und ich weiß noch, dass ich sie fragte, wie um alles in der Welt man denn auf die Idee käme, im November zu heiraten. Im Mai komme doch jeder Depp auf die Idee, replizierte sie sinngemäß. Was mir als ausgewiesenem Kontrazykliker einigermaßen einleuchtete. Wenngleich ich insgeheim die Vermutung hatte, es gebe da eventuell noch einen weiteren Grund (im Sinne von "aus Spaß wurde Ernst - Ernst ist heute fünf Jahre alt"). Naja, wie auch immer: Hätte mir jemand aus dieser Hochzeitsgesellschaft prophezeit, dass ich rund ein Jahr später selbst den Weg zum Standesamt antreten würde, ich hätte gesagt "Haha, träum weiter!"

Nun jährt sich dieses Ereignis aber zum vierten Mal - und manchmal muss mich immer noch zwicken, um sicher zu gehen, dass ich nicht träume. Es ist nämlich nach wie vor phantastisch, mit dieser Frau verheiratet zu sein.

Ach ja, und der Brautstrauß hält sich als Trockenblumengebinde irgendwie auch erstaunlich wacker.

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