Donnerstag, 8. März 2007
Weltfrauentag
Hier in der Dunkelkammer ist gewissermaßen Frauentag 24/7/12/365, wenn ich das mal so salopp sagen darf. Von daher nehme ich heute mit leichtem Befremden zur Kenntnis, dass alle Welt auf dem heutigen Datum herumreitet, das irgendwelche Bolschewiken kurz nach der Oktoberrevolution mal als Frauenfeiertag festgelegt haben. Überlegungen, wie sich das mit unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung verträgt, und ob man nicht unter Berufung auf EU-Anti-Diskriminierungsrichtlinien dagegen vorgehen sollte, stelle ich jetzt aber mal hinten an. Denn selbstredend gönne auch ich meiner Frau (und allen Exemplaren dieser wunderbaren Spezies) einen eigenen Ehrentag im Jahreskreis, der nicht ihr Geburtsdatum, sondern ihren Chromosomensatz feiert. Warum denn auch nicht?

Eine Antwort könnte dieses erschütternde Dokument liefern.

Nachtrag: Die eklatanten Rechtschreibfehler in dem verlinkten Dokument wurden zwischenzeitlich korrigiert. Damit ist der Witz der Geschichte natürlich flöten. Aber der Kommentar von Herrn Wuerg hat das ursprüngliche orthographische Level ganz gut getroffen.

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Dienstag, 6. März 2007
Weiter nach der Werbung
Die Kontroverse um die Käuflichkeit von Blogs treibt immer (r)adikalere Blüten. "Lasst viele grüne Fliesen rüberwachsen" dichtet ironisierend der eine; andere ziehen als Bußprediger durchs Land und rufen dazu auf, die Pay-per-Klick-Erlöser und Geldwechsler aus dem Tempel zu vertreiben. Und der gute Mensch von Sezchuan Independent-Blog-Tycoon von der Spree schickt sich an, die Werbevermarktung von Blogs zu einer veritablen Riesenmaschine zu machen. Mir ist eigentlich klar, dass das jetzt nach einem ultimativen Bekenntnis ruft, wie es denn auf der dunklen Seite künftig gehandhabt wird mit Werbung, bezahlten Beiträgen und Advertorials. Allein, ich muss bekennen, dass meine Meinungsbildung zu diesem hochkomplexen Thema noch nicht abgeschlossen ist. Und damit das alles nicht zu verspannt wird in der Zwischenzeit, machen wir jetzt die Bühne frei für einen Interpreten, der weiß, wie man verkauft - seine Platten, seine Seele, einfach alles. Applaus für Robbiiiiieeeeee Williams und seinen vertonten Werbeblogck...

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Freitag, 2. März 2007
Implizite Lyrik
Das wär doch jetzt mal einer der Momente, in denen man hier etwas machen könnte, was man noch nie gemacht hat: Songtexte posten zum Beispiel. Einem popkulturell sehr kompetenten Kollegen, in dessen Blog das Rezitieren von Liedtexten ohne weitere Einlassungen aufgrund seiner starken emotionalen Beanspruchung eine Zeitlang sehr überhand nahm, hatte ich seinerzeit einen wenig einfühlsamen Kommentar unter den Liedtext geknallt. Ich selbst hatte damals noch kein Blog, entsprechend keck und respektlos höhnte ich sinngemäß herum, he, alte Contentlusche, gib Dir mal bisschen mehr Mühe - für abgepinnte Textergüsse von irgendwelchen pickligen Schrammel-Combos vergebe ich keine Originalitäts-Oscars. Aber jetzt steh ich ganz schön blöd und kleinlaut da. Hätte ich nämlich den musikalischen Empfehlungen dieses Herrn aufmerksamer gelauscht, würde ich jetzt nicht vergebens nach einem passenden Stück suchen müssen, das meine heutige Situation adäquat in (fremde) Verse fasst. Alles, was ich nämlich finde, ist ein Instrumentalstück: "Der Strohwitwer", eine Polka, intoniert von Ernst Mosch, dem König der Blasmusik. Also, Freunde der leichten Unterhaltung, sowas braucht nun wirklich kein Mensch, der kurz davor steht, sich alleine in das nicht angewärmte Ehebett zu begeben. Und morgen guck ich mal nach, was Strohwitwer auf Englisch heißt, vielleicht liefert das ja verwertbarere Ergebnisse. Bis dahin!

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