Dienstag, 9. August 2016
Extra Bavariam nulla vita est si est vita non est ita


Noch ein kleiner Nachklapp zum Stichwort Oberbayern: Meine Eltern hatten Ende der 50er ihre Hochzeitsreise an den Tegern- oder Schliersee gemacht (so genau weiß ich das nicht, ich war ja nicht dabei), und wenn man mir vor 20 oder 30 Jahren gesagt hätte, dass ich es dort unten mal cool finden würde, hätte ich wahrscheinlich schallend und ungläubig gelacht.

Nicht dass ich die Gegend hässlich gefunden hätte, aber in Bezug auf die Bazis Eingeborenen und ihre Brauchtümer hatte ich doch manches Vorurteil kultiviert. Und dann sitze ich eines abends mit dem Gastgeber im Ufercafé, eine Blaskapelle spielt a zünftige Musi, und ich stelle mit einiger Verwunderung fest, dass ich davon keine Krämpfe kriege, es stört überhaupt nicht, abgesehen davon, dass man halt bisschen lauter gegen das Umtata ansprechen muss.



Aber es passt halt alles zusammen, der See, die Berge, der weißblaue Himmel darüber, und ich verstehe immer besser, warum der Gastgeber - an sich ja auch ein Stadtmensch - sich hier so sauwohl fühlt (siehe Bild weiter unten).



Ich habe die knapp vier Tage da unten auch sehr genossen, es war gewissermaßen ein Kuraufenthalt, der richtig gut tat. Wir haben 300 Kilometer mit gut 2000 Höhenmetern runtergekurbelt und uns dabei nicht mal übermäßig angestrengt. Wobei ich (zum wiederholten Male) sagen muss, das rote Specialized Roubaix ist eine echte Rakete, die auch aus einem nicht ganz gesunden Fahrer noch erkleckliche Reserven rauskitzeln kann.



Womöglich würde ich damit sogar den Jaufenpass nochmal schaffen. Aber jetzt ruft erst mal die portugiesische Atlantikküste, und ob es dort Räder auszuleihen gibt, muss sich erst noch weisen. Als kleinen musikalischen Abschiedsgruß an den schönen Freistaat gibt es hier jetzt noch den Urinal Prostataler Drecksaumassakra auf die Ohren. Do legst di nieda!

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