Dienstag, 11. März 2014
Mein (nicht ganz so) langer Ritt zu mir selbst


Ein paar Dinge laufen grad nicht so richtig rund hier, und damit meine ich nicht das Hinterrad mit dem geringfügigen Höhenschlag in der Felge. Aber wenigstens ergab sich heute die Möglichkeit, mal aufs Rad zu steigen, statt am Rad zu drehen. Der Plan war, dem Nordostwind entgegen Richtung Ruhr zu radeln und am Esel - dem Anstieg aus dem Ruhrtal Richtung Ratingen - ein paar Intervalle einzulegen (INTERVALLE! Grundgütiger, jetzt schwalle ich auch schon so klickpedalschuhgestelzt daher wie so ein MAMIL, man sagt dann auch nicht mehr, "ich gondel so vor mich hin" - das heißt dann "ich bewege mich heute ausschließlich im Bereich Grundlagenausdauer"). Naja, wie auch immer, ich wollte halt paarmal den Anstieg rauf und wieder runterfahren. Weil das macht man so, erstens weil das von der Trainingslehre her als total effizient gilt. Und zweitens weils hier in der Nähe halt auch keine nennenswert längeren Anstiege gibt, die man am Stück hochkurbeln könnte. Aber hier geht es jetzt erst mal runter:



Wenn ich die Bremsspuren unten im Bild (derer ich erst am heimischen Bildschirm gewahr wurde) richtig deute, dann waren das Opel- Tourenrad-Fahrer, die hier nach links auf den großen Parkplatz abbiegen wollten, um dort Picknick zu machen.



Als Rennradler fährt man natürlich bis ganz runter, bevor man umdreht und sich wieder durch die beiden Haarnadelkurven nach oben schraubt. Und ehe man sichs versieht, überholt schon einer.



Ah, EPO! Ist das Werbung oder hat der Typ tatsächlich Erithropoietin intus? So wie der den Esel mit einem Mördertempo hochpumpt könnte man fast auf die Idee kommen. Ich ringe mit Mühe den Impuls nieder, mich dranzuhängen, ich will mich ja nicht beim ersten Hochfahren gleich auspowern, sondern wie gesagt ein paar Intervalle einlegen. Was dann auch ohne EPO ganz gut klappt. Es müsste jetzt viereinhalb Jahre her sein, dass ich mich auf dem Rückweg vom Baldeneysee erstmals hier hochwuchtete und mich dabei ziemlich verausgabte. Wenn ich vergleiche, wie viel weniger weniger Mühe das heute macht, gleich ein paar Mal hintereinander den Acht-Prozenter hinaufzukurbeln, macht mich das doch froh.



Und ja, wäre ich erst gegen Mittag gestartet, hätte ich es heute vielleicht auch in kurzen Hosen gewagt. Später, auf dem Rückweg von Töchterleins Orchesterprobe, habe ich sogar irgendwelche Zugvögel in V-Formation nordwärts fliegen sehen. Was genau es für welche waren, kann ich nicht sagen, ich habe mal gelernt, eine F-15 von einer MiG 25 zu unterscheiden, aber ein Ornithologe ist an mir nicht verloren gegangen.

Sei es drum, ich deute die heutige Sichtung jedenfalls als Zeichen dafür, dass der Winter womöglich vorbei ist.

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