Donnerstag, 16. Januar 2020
Kontrolliertes Trinken
Ich hatte hier ja schon verschiedentlich erwähnt, dass man als Dialysepatient nicht mehr so viel trinken kann, wie man lustig ist. Warum das so ist, hat Dialysebloggerin Franzii mal genauer aufgedröselt. Allerdings würde ich doch dem Eindruck entgegentreten wollen, dass man mit dem baldigen Erstickungstod spielt, wenn mal mal die verordnete Trinkmenge überschreitet. Ist natürlich bei jedem anders, aber in meinem Fall lagert sich überschüssiges Wasser nicht immer in den Lungen ab, manchmal habe ich stattdessen dickere Beine. Und gefühlt macht es für mich auch keinen Unterschied, ob ich mir in der Dialyse zwei oder vier Liter überschüssiges Wasser abzapfen lasse.

Gleichwohl muss ich sagen, dass es mir bisweilen schwer fällt, mich auf die erlaubte Trinkmenge zu beschränken. Früher war ich recht genügsam in Sachen Flüssigkeitszufuhr, aber bei der Radfahrerei hatte ich mir dann doch angewöhnt, viel zu trinken. Und ich gäbe was drum, wenn ich einfach mal wieder so richtig reinlaufen lassen könnte ohne die Sorge, mir damit zu schaden.

Franziis Fazit würde ich daher sofort unterschreiben: Trinkt, trinkt, trinkt…solange ihr könnt!!!

Prost.

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heute wa ja spendentach für organe im bundestach
gestern hat man mich gefracht ob ich nen organspendeausweis hätte
ich hab nein gesacht

du ich guck in mein geldsäckel
ab 6.07.2000 hab ich son ausweis

es is natürlich die frage
beim lebenswandel eines zitterwolfs
was könnte man verwenden

ich seh da total schwarz
der arme patient
ich musses ja nich mehr verantworten

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Twitter war gestern so voll von dem Thema Organspende, dass ich das Handy irgendwann weggelegt habe. Meine Meinungsbildung dazu ist noch nicht abgeschlossen (ich stehe auch noch nicht auf der Warteliste).

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Ich bin zwar nicht bei Twitter (angemeldet), habe dort aber einmal für ein paar Tage lang reingeschaut und kann mir gut vorstellen, dass da so viel darüber geschrieben wurde und wahrscheinlich noch wird, dass es dir irgendwann zu viel wurde. Aber es ist ja grundsätzlich gut, dass die Menschen durch die Denkanstöße dazu animiert wurden, sich mit dem Thema zu befassen, denn das erhöht die Chance, dass sich mehr von ihnen als Organspender zur Verfügung stellen.

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Ich folge seit ein paar Tagen einer Dialysepatientin, bei der die Frage nach der Spenderniere anscheinend etwas dringlicher ist. Die hat so ziemlich alles retweetet, was ihr zu dem Thema (das ja auch grade politisch verhandelt wurde) über den Weg lief. Wenn das auf dem Level bleibt, muss ich sie wohl entfolgen, so leid mirs tut, ich habe schließlich auch noch andere thematische Interessen.

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Also ich...
habe bei Twitter ehrlich gesagt schon nach kürzester Zeit einen virtuellen "Hirnkollaps" bekommen, weil es mir einfach zu viel Input von zu vielen Menschen war und es dort offenbar in keiner Weise um Meinungsaustausch, sondern nur um Mitteilungs-Tausch zu gehen scheint.

Das Wort "Entfolgen" scheint eine Folge dieser
Plattform zu sein, für die du gar nichts kannst...

...denn genauso kam ich in einem Voice-Chat
auf die Idee, den anderen Usern mitzuteilen,
dass ich sie ganz versehentlich entaddet hätte. ;)
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Mit das erste, was mir neulich zu Organspende unterkam, war, "jeder Cookie im Netz verlangt ausdrückliche Zustimmung, das Ausweiden deiner Innereien soll aber ohne Zustimmung möglich sein."

Wie bei Mark, ist meine Meinungsbildung nicht vollumfänglich abgeschlossen. Aber ich ahne, worauf es bei mir hinausläuft. Der Mensch denkt nicht gern über den Tod nach, zumal den eigenen Tod.

Der Mensch in der Normalausstattung ist ein Schisser de luxe. Er verdrängt, was er kann, oder er bastelt sich eine Legende, verbrämt seinen Schiss ins Esoterische. Egal, ob kirchlich religiös oder weltlich religiös.

Alle Gedanken an Organspende sind nun mal mit dem eigenen Tod verbandelt und mit der Einsicht, dass man dann halt ein Kadaver ist. Das macht Schiss, und zwar Dünnschiss.

Neun Zehntel aller Literatur und Musik befassen sich mit der Vergänglichkeit und sind dazu da, die Angst zu beruhigen oder temporär zu übertönen¬.

Es gibt bei weitem nicht genug Organe zu verpflanzen, um allen Kranken zu helfen, die es gebrauchen können. Soweit ich weiß, profitiert Deutschland im Moment davon, dass es einen internationalen Austausch gibt. Und profitiert relativ gesehen fett von der Tatsache, dass in anderen Ländern opt-out die Voreinstellung ist.

Der im Nachhinein zählbare Unterschied zwischen einer opt-out-Lösung und einer opt-in-Lösung (=Organspendeausweis) dürfte riesig sein.

Die meisten Otto und Erna Durchschnittsschisser befassen sich weder ernsthaft mit dem Organspendeausweis, noch würden sie sich die Mühe eines opt-out machen. Es ist für sie einfach nur bequem, easy, plug and play, wenn sie sich nicht damit befassen müssen.

Hab' ich schon erwähnt, dass der normale Mensch ein Schisser ist, im Leben und über den eigenen Tod hinaus? Die Abgeordneten des Bundestags haben sich genau an diese Voreinstellung der Verkabelung gehalten und genauso war es zu erwarten.

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wenn ein zitterwolf ex is geht er in die ewigen jagdgründe ein
was interessiert ihn dann seine leber
wer die unbedingt haben will soll sich doch damit beglücken

selbst bei mumifizierung sind solche teile völlich unpassend

nene die leute ham vor ganz was anderes ankst:

du bist kurz vorm abnippeln zwischen gut und böse
und der chefarzt der dringend noch den lambo für seine neue tusse braucht
sacht der is hin der typ
und sackt sich die provision ein

davor ham die ankst
weil sie es selbst auch so machen würden
ein ziwo kennt seine pappenheimer

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Das stimmt Fritz...
die meisten Menschen denken nicht gerne über den
Tod nach und verdrängen das Thema so gut es geht.
Und viele haben auch solche Ängste, wie du sie hier
beschreibst, aber ich finde es wichtig, sich mit dem
Thema Organspende auseinanderzusetzen und auch
frühzeitig eine Patientenverfügung zu erstellen, denn
wenn diesbezüglich jeder für sich vorsorgt, belastet
man auch keinen Angehörigen damit, für einen eine
so schwerwiegende Entscheidung treffen zu müssen.

Aber eine Organspende ohne freiwillige Zustimmung,
wie in dem abgelehnten Gesetzentwurf vorgesehen
war, geht m.E. viel zu weit und ist nicht akzeptabel.
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@ziwo: C'est ça!

Gedanken über den Tod an sich verursachen wohl weniger Beschwer als Überlegungen bezüglich gewisser technischer Details beim Sterben. Mache auch grade mit dem Thema Patientenverfügung rum. So genau, wie da zum Teil gefragt wird, will man sich das alles doch gar nicht ausmalen. Ich wünschte, ich hätte von meiner Mutter die absolute Sicherheit geerbt, dass ich in den Stiefeln sterbe und mir deswegen über technische Details des Ablebens keinen Kopf machen muss.

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als ich nach mein unfall in der uni-klinik marburg war
da gabs einen grünen innenhof bei die intensiv
ich hab mich sehnlichst gewünscht das man da mein bett hinfährt damit ich meine ruhe hab von den dämlichen pennern und abnippele zitterwölfisch
randaliert hab ich natürlich auch
bin total durchgedreht an diesen tausend schläuchen
die beine hoch der kopp nach unten und oben diese ganzen beutel - das mir

ich wurde dann abba auch sofort verlegt
vermutlich weil keine teile von mich nutzbar warn

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Als ich voriges Jahr nach dem Herzstillstand auf der Intensiv wieder zu mir kam, hab ich nicht randaliert, wenngleich die Schläuche schon genervt haben. Erst habe ich meiner Frau Hallo gesagt und dann die Schwester nach dem WLAN-Passwort gefragt. Völlig unerhörter Vorgang - "das wollte hier bislang noch keiner wissen".

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Ja, mit einer solchen Frage rechnet auf einer ITS wohl niemand.

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Trinken
Kann man nicht während der Dialyse mal so richtig trinken, da ja gleich alles rausgezogen wird?

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Da die Wassermenge begrenzt ist, die man im Zuge der Dialyse komfortablerweise rausholen kann, bietet sich das eher nicht an, es sei denn man will noch 60-90 Minuten länger an der Maschine hängen. Während der Prozedur und eine Weile danach hält sich der Durst (bei mir zumindest) noch in Grenzen. Übel ist der Durst vor allem nachts, wenn man mit trockenem Mund aufwacht. Ich habe fast immer was zu trinken neben dem Bett stehen, zwinge mich dann aber, nur in sehr kleinen Schlückchen zu trinken, anstatt die Schleusen zu öffnen. Tagsüber kann man sich auch mal mit dem Lutschen von Drops behelfen.

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das Alibi Trinken ist vermutlich eine Lösung. Wohl zu selten, um erforscht zu sein. Der Wunsch nach den großen Schlücken ist wahrscheinlich heftiger, wenn er verboten ist. Kann man eingentlich "Durststillung ohne Flüssiigkeit" gougln?
Bei der Spendeproblematik bin ich uneins, soll ich meine Asche spenden? Oder mit dem Staat einen Tarif aushandeln, der an die Erben ausgezahlt wird? Schließlich verdienen außer den Betroffenen alle mit. Wäre im meinen Augen folgerichtig, aber wohl zu kernliberal.
Jedenfalls höre ich was trapsen, wenn der Staat versucht, seine Bürger um Organe anzupumpen, aber beim Krankenversorgungssystem in den nächsten Jahren heftig sparen wird und in der "Pflege" ein großes, wachsendes Loich vor sich hat. Hier lachen schon 11jährige über Plakate , die ihnene in der "Pflege" einen tollen Job versprechen.
Aber laß uns erstmal die epidemiehysterie verkraften .

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Guter Ansatz, habe ich auch immer so gehalten, nur mit einem Nierenschaden (oder anderen Stoffwechselkrankheiten) funktioniert das so nicht (mehr).

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