Samstag, 31. März 2018
Und sonst so?
So, nach einem Tag zuhause geht es mir schon wieder merklich besser. Im eigenen Bett mit der besten Ehefrau von allen an der Seite schläft es sich doch am besten. Die Wasseransammlungen in den Beinen haben sich weitgehend verflüchtigt, mit anderen Einschränkungen kann ich halbwegs leben im Moment.

Dann gab es gestern noch ein paar Schreckminuten, als Töchterlein im Badezimmer eingeschlossen ein Art Filmriss hatte und es nicht mehr schaffte, den Schlüssel rumzudrehen ("Mir ist so schwindlig, mimimi"). Sie konnte oder wollte uns nicht sagen, was verdammt noch mal ihr Problem ist, meine Frau war kurz davor, Feuerwehr oder THW zu rufen, und ich hatte schon den Verdacht, die Kleine hätte ihr iPhone versehentlich im Klo oder in der Wanne versenkt und traut sich deswegen nicht mehr raus. Nach einem schier endlosen Hin und Her schafte Töchterlen es dann doch aus eigener Kraft, ohne dass wir die Tür aufbrechen lassen mussten. Aber was jetzt eigentlich genau das Problem war, darüber lässt uns mademoiselle793 weiterhin im Unklaren.

Ich vemute mal, da kommt das schwierige Alter (13) mit der verschärften Situation zusammen, dass sie die ganzen letzten Tage weitgehend allein zuhause während ich in der Klinik lag ganz schön gelitten hatte unter der Gesamtsituation. Zumindest dürfte jetzt aber die Predigt meiner Frau, dass im Bad einschließen eine ziemlich bescheuerte Idee ist, auf offenere Ohren stoßen beim Töchterlein.

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Wenn Sie sich fit genug fühlen, schauen Sie mal, dass Sie das Schloss tauschen gegen eines dieser WC-typischen: Innen so ein Drehknauf und außen bestenfalls ein Vierkant. So kann man sich einschließen (ist mit 13 wichtig und wird immer wichtiger) und hat dennoch im Notfall eine schnelle möglichkeit, von außen die Tür zu öffnen.

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Das ist eine sehr gute Idee. Muss ich allerdings mit dem Vermieter besprechen, denn die ganzen Klinken und Schlösser sind alle aus einer Serie.

Wenn man dran gedacht hätte neulich, als der Türknauf der Wohnungstüre fällig war...

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Ich kann den Tipp nur unterstützen, war auch stets das erste, was ich in allen Wohnungen/Häusern, die ich mit Kindern bewohnte, gemacht habe. In den gemieteten Objekten habe ich das Schloss der Badezimmer-/Toilettentür stets selbstständig getauscht und bei Auszug einfach das alte wieder eingebaut. Es gab eine einzige Ausnahme, wo der Schlosstausch aus technischen Gründen nicht möglich war - da habe ich mir aber sehr schnell für die betreffende Tür einen zweiten, passenden Türschlüssel besorgt und konnte so von außen eingreifen, als mal wieder ein Kind festsaß.

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Wir nutzten als Kinder beim Spielen die Gästetoilette mitunter als Gefängnis, weil das Fenster Gitterstäbe hatte. Befreiungsaktionen liefen dann meist so ab: Eine sehr lange Schnur wurde durch die Tür durchgefädelt, vom Gefangenen an einen Gitterstab geknotet und aus dem hochgelegenen Fenster geworfen. Ans Ende banden die Befreier dann den Schlüssel ... hätte im Ernstfall wahrscheinlich auch anders herum funktioniert, aber wie gesagt, wir wussten, wie man einen Schlüssel herumdreht.

Einzig meine ältere Schwester und eine Flamme kamen einmal nicht mehr aus ihrem Dachzimmer heraus, weil das alte Kassettenschloss plötzlich kaputt gegangen war. Aber auch da konnte ich ihnen Werkzeug zukommen lassen und er konnte sie befreien.

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Klingt für mich danach, als sei das ein Weg gewesen, um die Anspannung abzubauen und auch wieder die volle Aufmerksamkeit der Eltern zu erhalten.

Meine beiden Schwestern und ich haben übrigens schon viel früher damit angefangen, die Badezimmertür abzuschließen (sowohl die Tür zu unserer Dusche als auch zur Gästetoilette hatten normale Schlüssel, ob es noch einen zum Elternbad gab, weiß ich nicht mehr, es war ein altes Haus). Wir wussten immer, wie die wieder aufgeht - und ich denke, mademoiselle 793 weiß das auch. Lassen Sie sie ruhig die Tür abschließen, sie braucht auch im Bad ein bisschen Privatsphäre. Ihre Frau wird sich daran gewöhnen (müssen).

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Naja, die Sorge meiner Frau ist halt, was, wenn Töchterlein z.B. mal zu schnell aus der Wanne steigt und umkippt oder so was in der Art. Nach der Nummer jetzt wird es ihr sicherlich nicht leichter fallen, das entspannter zu sehen.

Was Ihre Gesamteinordnung des Vorfalls angeht, so in etwa würde ich das auch interpretieren.

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Klar wird das Ihrer Frau nach der Nummer noch schwerer fallen (insofern hat sich mademoiselle damit ein Eigentor geschossen). Trotzdem, wenn Ihre Frau da zu sehr behüten will, knallt das umso mehr und umso heftiger, glaube ich.

Ist nicht so einfach, wenn man nur ein Kind hat.

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Wobei, ich habe gestern versucht, mit einer früheren Kollegin von uns zu telefonieren, die viere hat. Ich würde nicht sagen, dass wir es da schwerer haben. Zumindest insgesamt gesehen - aber ich gebe Ihnen insoweit recht, das Risiko, ein einzelnes Kind mit Erwartungen und Ängsten zu überfrachten, ist natürlich größer.

Klassische Überbehüter sind wir sicherlich nicht, andernfalls hätten wir die Kleine weder mit 7 allein nach London fliegen lassen noch später den Frankreich-Austausch zugelassen. Ich kann sie auch nicht mehr dazu zwingen, den Helm aufzusetzen, wenn sie in die Schule radelt, so unwohl mir dabei auch ist.

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Ja, ich erinnere mich noch gut daran, dass mademoiselle 793 mit sieben allein nach London flog und später dann in Frankreich zum Austausch war. Ich fand das toll, dass Sie Ihr das ermöglichten und ich halte Sie auch keinesfalls für Helikopter-Eltern.

Wie Sie schon schrieben: ein schwieriges Alter. In einem Moment streben sie nach größtmöglicher Autonomie, im nächsten sind sie wieder kindlich (und manchmal auch geradezu kindisch). Gut möglich, dass mademoiselle sich Ihrer Frau gegenüber stärker abgrenzen wird und es da eher kracht als zwischen Ihnen und mademoiselle. Bei meiner jüngsten Cousine väterlicherseits war das damals so, für meine Tante war das nicht immer leicht (es hatte sich natürlich später alles wieder gegeben).

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Dieses Szenario ist durchaus nicht unwahrscheinlich. Neulich gab es schon mal einen ersten richtigen Pubertäts-Flash als Vorgeschmack, da hat meine Frau vorwurfstechnisch ganz klar das dickere Ende abbekommen. Anderseits war es auch schon wieder so überzogen, dass es nicht wirklich verletzen konnte.

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Zumal Ihre Frau ja auch ein wenig in der Zwickmühle steckt. Immer ist ihr (vermutlich) geliebter Ehemann schwer krank. Das "wegstecken" (geht sicherlich nicht immer) einerseits und dann andererseits gegenüber dem Töchting Schwächen möglichst nicht zuzulassen, damit da nicht noch alles schlimmer wird... schwierig.

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Sie sagen es, die Situation verlangt meiner Liebsten schon extrem viel ab - zumal sie durch den Tod ihres früheren Partners schon einschlägig vorbelastet ist.

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Ihnen bleibt ja nichts erspart. Allerdings ist es auch möglich, dass in der Pubertät durch hormonelle Umstellung und Neuverknüpfung der Nervenbahnen im Gehirn Schwindelattacken oder seltsame Gefühlszustände aufkommen. Natürlich kann es da auch mal zu einer Ohnmacht kommen und ein Schlüssel für Notfälle außerhalb des Bades wäre für den Anfang doch eine einfache Lösung. Nicht nur Teenager können im Bad aus den Puschen kippen.
Schön, dass Sie wieder zu Hause sein können und ich wünsche Ihnen, dass da wieder eine wohltuende Normalität einkehrt und dass Ihr Gesundheitszustand sich weiterhin verbessert. Das wünsche ich Ihnen und auch Ihren Lieben. Schöne Restostern noch ;-)

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Ihnen desgleichen!

Mit Schlüssel von außen ist schwierig, wenn einer von innen steckt, insofern scheint mir der Drehknopf tatsächlich die bessere Lösung zu sein.

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