Donnerstag, 2. Oktober 2014
Aus der Praxis geplaudert
Da wollte ich gestern nur mal eben ein frisches Rezept für mein EPO und die Go-Pills die Antiallergikum-Tropfen von Töchterlein holen, bei der Gelegenheit erfahre ich: Frau Doktor [einfacher Name mit K vorne] geht in Rente, und jetzt übernimmt Frau Doktor [Doppelname so ähnlich wie Honigtau-Bunsenbrenner] die HNO-Praxis. Na, Prost und Mahlzeit, darauf war ich ja nun gar nicht vorbereitet. Schade auch, dass ich Frau Doktor K. nicht mehr alles Gute für ihren neuen Lebensabschnitt wünschen konnte. Es war zwischen ihr und mir zwar nicht grade Liebe auf den ersten Blick, aber irgendwie haben wir uns nach anfänglichem gegenseitigem Was-ist-denn-das-für-eine(r)? ganz gut zusammengerauft. Wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass nicht ich derjenige war, der das Schlüsselchen zu ihren Herzen fand, sondern mademoiselle793 mit ihrer ureigenen Strahlkraft.

Ich sehe den Wechsel freilich auch mit einem lachenden Auge. Mit Blick auf die zum Teil etwas unorthodoxen Behandlungsvorschläge der alten Dame war ich mir nicht sicher, ob ich meine weitere Allergiebehandlung in ihre Hände legen soll oder mir einen anderen Spezialisten suche. Nun ergab es sich heute beim Rezeptabholen, mit Frau Doktor [Doppelname] ein erstes Date zu haben Sondierungsgespräch zu führen, und ich denke, ich sollte ihr eine Chance geben. Ich werde sie auch erst mal machen lassen und ihr nicht gleich meine eigene Befürchtung aufs Brot schmieren, wonach sich in meiner Nase irgendwelche Mollusken außerirdischen Ursprungs eingenistet haben, die sich als herkömmliche Nasensekret-Agglutinationen (sagt man so für Popel auf wissenschaftlich?) tarnen. Ich kann noch nicht sagen, ob es sich um Parasiten oder Symbionten handelt, aber auf alle Fälle versuchen diese Viecher, mich durch konsequentes Verstopfen meiner Nase dazu zu bringen, beim Radfahren mehr durch den Mund zu atmen und auf diesem Weg das eine oder andere Insekt zu verschlucken. Ich wehre mich gegen diese fremdinduzierte Diätumstellung so gut es geht, aber manchmal rutscht eben doch was durch. Überhaupt merke ich, dass mein Körper permanent gegen irgendetwas ankämpft, und das ist auf Dauer ziemlich anstrengend.

Man ist ja nicht mehr der Jüngste.

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Nachtrag:
Für den demnächst anstehenden Allergietest (prick test) muss erst das Antiallergikum runtergefahren werden. Mal gespannt, was das noch wird.

Und nicht explizit gegen Aliens verschrieben, aber als nützlich und hilfreich für meinen leidenden Riechzinken deklariert: eine Nasendusche! Weiß noch nicht, ob ich hier darüber berichten werde oder ob das zu eklig wird...

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Nasendusche klingt schlimmer als es ist. Wichtig ist, dass das Wasser weder zu kühl noch zu heiß ist, beides tut sonst weh.

Bekommen Sie eine auf Rezept? Wenn nicht, kann ich Ihnen die von Emcur empfehlen, die gibt es für 10 Euro bei dem Drogeriemarkt, der so heißt wie unsere frühere Währung. Da sind auch gleich ein paar Tütchen mit Nasenspülsalz dabei. 30 Stück kosten übrigens rund 5 Euro. Die Nasendusche von Aldi ist doof, die ist nicht ergonomisch, sondern unangenehm an der Nase.

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Das Teil von EMS gabs auf Rezept, aber ob die Kasse dann dafür aufkommt, wird man sehen. Fünf Tütchen Salz waren auch dabei, aber die Apothekerin hat mir überdies eine ungefähre Hausnummer genannt, wie ich mit haushaltsüblichem Salz dosieren kann für eine physiologische Lösung.

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Das wäre mir zu viel Gefummel, vor allem morgens.

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Mit der Goldwaage werde ich da bestimmt nicht hantieren. ;-)

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Hatte gerade heute nachmittag überlegt, ob ich nicht den Kopf ins Meer stecke und einfach durch die Nase Wasser einziehen soll.

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Könnte vielleicht bisschen zu kühl sein, um angenehm zu bitzeln, aber von der Salzkonzentration her sollte es einigermaßen hinhauen.

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MIt der Nasendusche hab ichs auch schon probiert (nachdem ich jahrelang zu leugnen versuchte, dass mein Körper überhaupt irgendwelche allergischen Reaktionen zeigt). Später merkte ich, dass Schnupftabak auch ganz gut hilft - und mehr Spaß macht. Inzwischen bin ich wieder beim traditionellen Popeln, auch das funktioniert.
Ich bin gespannt auf Ihre Erfahrungsberichte.

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Mal schauen, ob das dann fit to print ist oder ob ich den Lesern die Details lieber erspare.

Mit Schnupftabak habe ich mich nie so recht anfreunden können, und in Sachen Gerätschaft hätte ich eigentlich lieber was aus dem Hause Kärcher gehabt. ;-)

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Aufgrund familiärer Konstellation darf ich den ärztlichen Schwager zitieren: "Es ist gefährlich zum Arzt zu gehen"

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Jaja, ich weiß. Die Erfahrung lehrt zudem, dass für Privatpatienten ein noch höheres Risiko besteht.

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Die Privatpatienten
sind umschwirrt wie niemand sonst. Die werden eigentlich per Watte behandelt, weil damit die Ärztekaste ihr Geld macht. Ihnen kann eigentlich nix besseres passieren als Privatpatient zu sein. Okay, klar, die wollen erstmal ihr Geld, aber hey, die kümmern sich dann auch wirklich. In Krankenhäusern gibt es eine Pauschale für Privatpatienten und Ärzte werden daraus extra bezahlt und das echt nicht zu knapp.

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Ich möchte jetzt nicht den Eindruck erwecken, über Luxusprobleme zu jammern, aber das bisschen Privilegierung des Privatpatienten ist erkauft um die permanente Ungewissheit, ob es mir jetzt wirklich so schlecht geht oder ob der Doc grad mal noch diese oder jene Diagnose- und Therapieform vorschlägt, weil da grad eine Melkkuh sitzt, der man diese Leistungen zum zweieinhalbfdachen Satz andienen kann. Wenn ich nur bei der Sprechstundenhilfe anrufe und nach einen Rezept frage, kriege ich schon eine gesalzene Rechnung über telefonische Beratung, da habe ich mit Frau Doktor noch kein Wort gesprochen. Und wenn Sie einen PKV-Tarif mit Selbstbeteiligung haben, dann läppert sich da ganz schön was zusammen. Zudem ist es auch nicht so, dass die Privatkasse alles übernimmt, da erzählt Ihnen der Arzt im Krankenhaus, jaja, das ist Standardleistung, keine Sorge, dann sagt hinterher die Kasse, nein, ist es nicht, bei uns jedenfalls nicht, und dann bleiben Sie auf den Behandlungskosten sitzen. Und, und, und. Kurzum: Auf einer Insel der Seligen sind Sie mit der PKV auch nicht.

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Das kann ich bestätigen, mein Vater ist privat versichert, zum Glück aber auch beihilfeberechtigt - da kommt nämlich der größere Teil des Geldes her, um die gesalzenen Rechnungen zu begleichen. Trotzdem bleibt immer noch eine ordentliche Summe übrig, die man selbst tragen muss. Und im Alter sind die monatlichen Beiträge auch ganz schön happig.

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Herr Mark,wenn es überhaupt Privilegien sind.
Erkauft sind Sie alle mal sehr teuer on the long run
Ich bin heilfroh, daß ich ÖR krankenversichert bin!

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Die Allergie verstopft Ihre Nase also?! Sie Glücklicher! Bei mir führt die Allergie zu sintflutartigen Schleimeruptionen. Und das seit zig Jahren. Einzig hilfreich ist Kortisonspray. Eine fantastische Erfindung!
Nasendusche hatte ich auch mal in Gebrauch, weil die Allergie zu ständigen Stirnhöhlenproblemen führt(e). Fand ich umständlich und nur mäßig erfolgreich. Vielleicht versuchen Sie es erst mit einem Spray zum Abschwellen der Schleimhäute, damit die Nase frei wird, und schießen Kortison hinterher? Dann ist es auch egal, ob man gerade erkältet ist oder akute Allergie hat. Das passiert mir leider auch öfter, dass ich das nicht zweifelsfrei identifizieren kann. Und was macht das dann? Kopfschmerzen!
(Zu Risiken und Nebenwirkungen ...)

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In Sprayform bringt mir das Kortison eher wenig Linderung, dann ist die grade mit Rhinospray halbwegs freigeätze Nase gleich wieder zu. Aber in Tablettenform steigert Predni***** das allgemeine Wohlbefinden bisweilen ganz beträchtlich. Einer der unschönen Effekte der Allergie sind so diffuse Glieder- und Muskelschmerzen, wie man sie so ähnlich auch von Grippe kennt, und das bügelt das Kortison recht zuverlässig weg.

Ob es grade Erkältung oder Allergie ist, fragte mich Frau Doktor dieser Tage mit Blick in meine Nase auch, und da blieb mir nicht viel zu antworten außer "Sagen Sie's mir, Sie sind der Arzt".

Zumindest kann ich mich glücklich preisen, dass ich mit Nebenhöhlen noch nie nennenswert Beschwer hatte. Meine Frau macht damit im Winter immer wieder mal rum, und das scheint jedesmal ein ziemliches Martyrium zu sein.

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Ich kann diesen Prominenten-HNO ;-) in Oberkassel empfehlen:

http://www.hno-zentrum-duesseldorf.de/start.html.

Dort eher den in der Mitte genannten Arzt. Ich selber musste mich ja vor 1,5 Jahren einer von dort vermittelten Nasen-OP im KH Heerdt unterziehen und habe seitdem keine Probleme mehr. Das war bei mir zwar keine Allergie (eher Nasenspray-Abhängigkeit wegen schiefen und engen Luftröhren), aber manchmal bringt es auch schon etwas, wenn die Luftwege und ggf. Nebenhöhlen begradigt und frei gemacht werden. (Wobei die OP und die Zeit unmittelbar danach kein Spaß ist.) Aber auch mit Allergien etc. hat man da Erfahrung. Termine dauern etwas, aber bei Ihnen als Privat-Patient...Also: wenn das mit Ihrer neuen HNO-ärztin nicht klappt...

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Der weit ins Umland strahlende Ruhm dieser Einrichtung ist natürlich auch schon an meine Ohren gedrungen. Wäre mein Riechkolbenproblem eher mechanisch-physiologischer Natur, hätte ich dort schon längst mal vorgesprochen. Aber mein gravierenderes Problem ist tatsächlich das Spektrum der immunologischen Reaktionen meines Körpers, die sich nicht mehr ausschließlich auf H,N und O beschränken. Womöglich muss ich da mit einem ganzheitlicheren Ansatz ran.

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