Donnerstag, 26. Juli 2012
Ich bin dann mal weg

Nach all meinen Jammerarien über das Wetter in den letzten Wochen kann ich endlich die Tonart von Moll nach Dur ändern. Seit ein paar Tagen haben wir hier tatsächlich so etwas wie Sommer. Entsprechend rolle ich mit festgetacktertem Grinsen im Gesicht durch die Gegend. Der Papa der Gastfamilie in London, die mein Töchterlein beherbergt, ist übrigens ein echter Radsport-Enthusiast. Der hat sich in denletzten Tagen um fünf Uhr in der Früh aus den Federn geschält, um vor der Arbeit noch die offizielle olympische Radstrecke abzustrampeln. Ich wüßte gar nicht, mit was ich gegen meine Morgenmuffeligkeit andopen müsste, um vor neun Uhr morgens überhaupt starten zu können. Aber dann brauche ich mich auch nicht darüber zu wundern, warum ich über die Rheinuferfahrerei nicht hinauskomme und die Liga der Freizeit-Olympioniken mir verschlossen bleibt.

Hier an der Mündung in NE-Gnadental liegt übrigens der Start- oder Endpunkt des Erft-Radwegs. Den werde ich mir vielleicht in Kürze mal vornehmen und hier vorstellen. Nicht unbedingt eine klassische Rennrad-Bolzstrecke, sondern eher etwas für die gemächlichere Gangart - und breitere Reifen mit Profil. Nachdem sich heute auf dem letzten Kilometer vor zuhause eine Speiche vom Hinterrad verabschiedet hat, könnte ich eh mal den Laufradsatz vom Schlechtwetterrad an Sir Walter anschirren, bis das Malheur behoben ist.

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Da oben ist die Bremse offen. Nicht, dass das mal eine böse Überraschung gibt.

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Speichenriss? Zahnkranzseite oder Normalflanschseite?

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Leider
die Zahnkranzseite.

@kreuzbube: Halb offen, das ist okay so, und wenn ich den anderen LRS dran mache, muss ich wahrscheinlich eh nochmal nachjustieren.

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Den Hebel zum Justieren zu nehmen ist natürlich bequem... ;-)

Für die Mitleser: Gedacht ist der Hebel eigentlich, damit man die Bremse mit einer Handbewegung öffnen kann, wodurch sich der Abstand der Bremsbeläge zur Felge schlagartig erhöht und man das Rad problemlos herausnehmen kann. "Normalerweise" wird die Bremse ja so eingestellt, dass sie im geschlossenen Zustand den richtigen Abstand hat. Öffnet man sie dann - und vergisst später, sie zu schließen, dann sieht es mit der Bremswirkung mau aus: Der Bremsbelag hat einen viel zu weiten Weg zu Felge.

Im Radladen gibt es vom Chef für so etwas auf die Finger, zu recht, denn es kann böse für die Kunden ausgehen.

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Ich vermeide ja
das Rumziehen an irgendwelchen Bowdenzügen, solange ich kann. Habe z.B. auch schon mit dickeren Unterlegscheiben an den Bremsschuhen rumimprovisiert. ;-)

Im Übrigen habe ich den Eindruck, diese ProMax-Schnellöffner machen hebelbedingt auch nicht ganz so weit auf wie die 105er oder Ultegras von Shimano.

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Campa ist da insofern tricky, als die Bremsen am Schaltbremshebel selbst geöffnet werden, indem ein Stift von innen nach außen gedrückt wird. Das ist verborgen, sobald der Hebel wieder seine Position eingenommen hat. So habe ich neulich mal carodame morgens auf die Piste geschickt, als ich abends beim Zugwechsel nur schnell fertig werden wollte und die Kontrolle vergaß. Man kann sich das nur einhämmern: Immer Kontrollfahrt machen.

Neulich haben sie während der Tour de France einem Fahrer das große Kettenblatt falsch herum eingebaut...

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Was schief gehen kann,
geht auch schief. Hatte neulich beim Koga auch mal vergessen, die Bremsen wieder zuzumachen vorm Losfahren. Da ich mich aber nicht direkt eine Abfahrt hinuntergestürzt habe, kam ich auch so zum Stehen.

Und so sähe Sir Walter übrigens mit geländetauglicherem Laufradsatz aus:

Schaltung müsste ich aber noch einstellen.

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Das lässt sich doch gut an. Ich entdecke zunehmend reizvolle Wege, die ein Stück weit abseits des Asphalts führen. Beispielsweise kommt hier auf einem solchen Abschnitt ein kleines Bauwagen-Café mit leckerer Mohn-Madeltorte... schon bevor die eigentliche Fahrt losgeht...

Jedenfalls, wenn man 70, 80 Prozent der Strecke auf Asphalt unterwegs ist, kommt man so noch flott und in gewohnter, ergonomischer Sitzposition voran, kann aber auch mal den einen oder anderen Kilometer über Split, Sand oder Schotter zurücklegen.

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Sowohl der Erft-Radweg als auch die Fietsallee Nordkanal haben ihre unasphaltierten Abschnitte, das geht mit diesen 25ern schon deutlich komfortabler als auf den Dackelspaltern (die ihrem Namen vorgestern übrigens fast Ehre gemacht hätten).

Wahrscheinlich würden hier sogar die Crossreifen von Dir funktionieren, die beim Peugeot nicht so recht durch die 105er-Bremsen gepasst haben und auch hinten entweder an der Umwerferschelle oder oben am Steg für die Hinterradbremse scheuerten. Wenn es mich also mal reitet, den Trimmdichpfad im Grafenberger Wald rauf- und runterzufurchen, muss also Sir Walter ran.

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Bevor ich mir
letztes Jahr die Zondas zulegte, hatte ich auch mit Speichenbrüchen zu kämpfen. Als Ursache stellte sich heraus, dass das Rad zu weich eingespeicht war, bzw. die Speichen sich gelockert hatten. Die fehlende Speichenspannung erlaubt, das die Speiche in der Kröpfung, dort wo sie in dem Nabenflansch eingehängt ist, arbeiten kann und sich quasi durchscheuert.
Den Monteur der die Sache richten soll, mal darauf hinweisen.
Ein Tropfen Hartwachs an die Speichen/Nippel Verschraubung verhindert im übrigen das Lösen der Speichen, was ich, wie ich zugebe, auch nicht beherzigt habe.
Und, lieber ein wenig straffer als zu weich einspeichen.

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An zu weich
sollte es eigentlich nicht gelegen haben, das Laufrad war schon recht knackig eingespeicht, und ich prüfe das auch regelmäßig, ob da auch nichts lose geworden ist.

Es hatte aber dieser Tage wohl einen Höhenschlag abgekriegt, als ich zu schnell von einem hohen Randstein runter bin. Das wollte ich eh richten lassen, wenn ich im Urlaub bin, und jetzt wirds halt noch bisschen aufwendiger. Aber wenn ich mir vor Augen halte, was das Hinterrad in fast 15 Jahren alles mitgemacht hat, kann man eigentlich nicht meckern, wenn jetzt mal eine Speiche die Grätsche macht. Und das noch dazu fast in Steinwurfweite von zuhause und nicht am entferntesten Punkt der Tour.

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