Montag, 27. Februar 2017
Blogger-Begegnungen (mit Bike und ohne)


Gestern mit dem geschätzten Crispinus eine kleine Altherrenrunde in den südlichen Westerwald-Ausläufern absolviert. Und wenn ich diese an sich nicht allzu anspruchsvolle Runde für mich in zwei Worten bilanzieren müsste, würde ich sagen, das war betreutes Radeln. Gut, ich hatte den Winter über krankheitsbedingt weitgehend pausiert, war zuletzt im November auf der Halde, aber dass mich diese paar Hügel selbst mit der Dreifachkurbel von Crispinus' Krautscheid so schlauchen würden, das hat mich dann doch unschön überrascht. Zumal ich - anders als kurz nach der Chemo seinerzeit - eigentlich noch in der Lage bin, die hiesigen Brücken, Unterführungen und sonstige Asphaltblasen auf dem großen Kettenblatt wegzudrücken. Aber für alles, was darüber hinausgeht, fehlt es mir am Kraft und auch an Rhythmus.

Das heißt, wenn ich die sehr hügelige Frühjahrs-Eroica auf dem Niveau vom Vorjahr fahren will, muss ich noch verdammt viel tun. Erstens mich in den kommenden Wochen unablässig immer wieder die niederbergischen Hügel und die Abraumhalde hochquälen und mir zweitens auch wieder regelmäßig das ärztlich verschriebene EPO reinpieksen. Das Thema hatte ich seit Oktober mangels bizyklischer Herausforderungen sräflich vernachlässigt, und wahrscheinlich ist die Zahl meiner roten Blutkörperchen grad auf Rekordtief. Aber die Jammerei über die zu lange Winterpause hilft ja nichts, jetzt gilt es, die verbleibende Zeit bis Mai gut zu nutzen, und mit einem halbwegs stringent geplanten Trainingspensum sollte es das Vorjahreslevel wieder erreichbar sein. Ob vielleicht sogar die 70-km-Runde drin ist, das sehen wir dann, wenn es so weit ist.

Und damit zu etwas völlig anderem: Am Samstag abend, bevor ich aus der Heimat in Richtung Westerwald aufgebrochen bin, habe ich mich noch kurz mit Frau Oka und Herrn Referral getroffen. Hach, man hätte noch ewig weiterplaudern können, aber Frau Oka musste zurück zu ihren Büchern und Lerninhalten, und ich wurde ja bei Crispinus erwartet. Das nächste Mal also gerne mit etwas mehr Zeitpolster!

... comment

 
Na, Hauptsache es macht Spaß.

... link  

 
Für das Einfach-so-Rumrollen gilt das allemal, das ist immer eine sichere Bank. Bei größeren Anstrengungen ist es eine etwas andere Mischkalkulation, da kommt dann auch das überwundene Leiden als Komponente hinzu. Und da heißt es jetzt an der Leidensfähigkeit arbeiten, damit der Spaß insgesamt sich weiter erhöht.

Ist vielleicht nicht ganz einfach zu verstehen, wenn man von dem Virus nicht infiziert ist (so wie ich zum Beispiel auch nur bedingt nachvollziehen kann, was manche Leute zum Kraxeln in die Berge treibt). Aber grundsätzlich erhöht es natürlich den Spaßfaktor, wenn man irgendwann merkt, da geht jetzt plötzlich was, was vorher nicht ging.

... link  

 
Mir geht es beim Radfahren (oder auch nur beim Zusehen, wie einer radfährt) in gewisser Weise so, wie Ihnen, wenn Sie an Kraxeln in den Bergen denken. Ich muss mir erst das Bild 'Affe auf Schleifstein' wegmeditieren, dann geht's ne Weile.

... link  

 
Verstehe ich gut. Nachdem mich mit 16 das 10-Gangrad meiner Jugend mal übel über den Lenker absteigen ließ, bin ich anderthalb Jahrzehnte gar nicht Rad gefahren und habe auch nichts vermisst in der Zeit. Dann lief mir ein gut erhaltenes Altherrenrad zu, mit dem ich es wieder paarmal probierte, und dann infizierte ich mich 1994 oder um den Dreh an einem leicht runtergerockten Raleigh-Rennrad.

Gab dann aber ab den späten 90ern auch wieder längere Pausen bis etwa 2009, und Radsport im Fernsehen hat mich allenfalls punktuell mal zwischen 1994 und 1997 ein wenig interessiert, dann nervten mich die Personenkulte um Jan Ullrich und Lance Armstrong zu sehr.

Insofern wundert es mich, dass mir doch noch einige Leser treu geblieben sind aus der zeit, wo das Thema hier noch nicht so dominiert hatte.

... link  


... comment
 
Nur so zum besseren Verständnis: Sie führen sich das ärztlich verordnete EPO nur zu, wenn es auf dem Rad was zu reißen gilt, aber sonst eher nicht?
Ist das nicht eine sehr, ähem, weite Interpretation des therapeutischen Ziels? Oder überwiegen ohne die körperlichen Herausforderungen die Nebenwirkungen, so dass Sie's lieber weglassen?

Ich war auch zu faul über den Winter. Die Ausdauer ist komplett im Aschenbecher verschütt gegangen. Aber das wird schon noch. Die Schneeglöckchen haben's ja auch geschafft, wie man sieht.

... link  

 
Wenn Sie mich nicht in der Klinik verpetzen: Ja, ich habe es tatsächlich so selektiv gehandhabt, obwohl lt. Medikamentenplan durchgängige Verabreichung vorgesehen ist. Gar nicht mal sehr wegen Nebenwirkungen, aber es war auch nicht so, dass regelmäßigerer Pieks mir das Gefühl vermittelt hätte, Bäume ausreißen zu können. Da hat regelmäßiges Hügeltraining doch den viel entscheidenderen Anteil daran gehabt, dass ich auf der Herbst-Eroica nicht schieben musste.

Mein Problem ist: 100 Kilometer Flachstrecke, also beispielsweise Roermond und zurück, ist eigentlich immer zu schaffen, selbst in lausiger Form, dann geht es halt bisschen langsamer vonstatten, und die Beine sind etwas schwerer. Aber sobald es ans Klettern geht, schlägt die Stunde der Wahrheit. Da ist die Luft grad völlig raus, und ich weiß aus Erfahrung, welches Maß an Schinderei nötig sein wird, um aus diesem Formtief wieder rauszukommen.

... link  

 
Wirkt Epo denn so "auf Knopfdruck"? Kenne einen Dialyse-Patienten, der das dreimal die Woche spritzen muss. Epo übe seinen Effekt nur bei regelmäßiger Gabe aus, wurde mir mal gesagt.

Ansonsten: Kommt Zeit, kommt Form. Ich als notorischer Rollenverweigerer (besitze zwar eine, nutze sie aber selten, weil furchtbar ...) muss mich im Frühjahr auch erstmal wieder in Form bringen.

... link  

 
Richtig, eine gewisse Regelmäßigkeit gilt als Wirkungsvoraussetzung - jedenfalls in den Dosen, mit denen wir Nierenpatienten zu tun haben. Wie Dr. Fuentes und seine Klienten das dosiert haben, entzieht sich meiner Kenntnis. ;-)

Rolle bringe ich übrigens auch gar nicht. In den Jahren vorher hatte ich den Elementen getrotzt und auch im Winter Kilometer gemacht und wenigstens ab und zu mal auf die Halde gegurkt, aber diesmal habe ich Immunsupppression nehmen müssen, und damit wollte ich mich keinem erhöhten Erkältungsrisiko aussetzen - zumal auch meine Tochter paarmal die saisonale Seuche aus der Schule mitbrachte.

Dafür muss ich halt jetzt wieder ganz kleine Brötchen backen, wie vor sieben Jahren, als ich anfing, wieder öfters zu radeln oder vor anderthalb Jahren nach der Chemo, als ich so alle war, dass ich kaum noch die Rheinbrücken hochgekommen bin, ohne abzusteigen (und wo man mir in der Klinik sagte, das mit dem Rennradfahren wäre für mich jetzt vorbei).

... link  

 
Ein Bahntag in Büttgen wäre doch mal eine Schlechtwetteralternative und eine neue experience!
Therapeutische Grüße

... link  

 
Der Starrantrieb ist ja nicht so meins. Außerdem hat unter der Pause hauptsächlich die Kletterfähigkeit gelitten, da brächte mich die Bahnfahrerei auch nicht nennenswert weiter.

Für neue Kicks auf Rädern könnte ich mir indes vorstellen, mal irgendwann ein Liegerad zu testen.

NACHTRAG: Und von dieser Stelle nochmal Dank für Deine Geduld am Sonntag!

... link  

 
Keine Ursache,
mir ist klar, wer am Sonntag der Held war

... link  


... comment
 
Das nächste Mal tatsächlich gerne mit etwas mehr Zeitpolster, aber schön, dass es noch auf die Schnelle geklappt hat. Es war mir ein großes Fest.

... link  

 
Bin auch gern wieder dabei - auch mit mehr Zeit! :-)
Da hattet ihr ja aber echt noch herrliches Wetter für eure Tour.

... link  

 
Ja, und das, obwohl der Wetterbericht auch die Möglichkeit von Graupelschauern in Betracht gezogen hatte.

... link  


... comment