Montag, 10. Januar 2011
Auf der Suche nach Optimierungspotenzial
Die Sichtung der eingehenden Links in der Referrer-Anzeige ist bei uns Irrelevanz- und Selbstbespiegelungs-Tagebuchschreibern ja immer ein beliebter Freizeitsport mit hohem Spaßfaktor. Auch nach fast sechs Jahren sorgt diese Betätigung bei mir immer noch für ganz ausgesuchte und exquisite Whisky-Tango-Foxtrott-Momente: Heute zum Beispiel finde unter diesem Backlink

r.domain.net/mark793.blogger.de

eine detaillierte SEO-Analyse der Dunkelkammer. Da heißt es beispielsweise: An ideal page contains between 400 and 600 words.This page contains 466 words - ha, habe ich mein Geschreibsel doch intuitiv richtig dosiert. Alles in allem bekommt die dunkle Seite einen SEO-Score von 4,5 attestiert, was als a little below average zu verstehen ist. Nun ja, Luft nach oben gibts immer. Aber den Vogel abgeschossen hat die Analyse der Keywords:

mark793.blogger.de scores a 4,5 out of 10 on our optimalisation scale. This is a little below average. We have identified 20 keywords. This page seems optimized for the keyword 'und'.

Oh, so ein Mist, jetzt ist meine Strategie der Keyword-Optimerung, sozusagen meine Coca-Cola-Formel der trafficgenererienden Verschlagwortung, erkannt und enttarnt worden. Ich werde mir etwas anderes einfallen lassen müssen. Vielleicht sollte ich mal versuchen, künftig etwas mehr in Richtung "aber" oder "ist" zu optimieren.

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Ich OPTIMIERE Ihre SEO um 50% bis 500%
GRATIS und FREE habe ich einen ganz HEISSEN TIPP für Sie: Schreiben Sie doch einfach dauernd "aber" und "ist" in Schwarz auf Schwarz in Ihren HTML-Quelltext, das STÖRT Ihre Besucher NICHT und es kommt garantiert keiner drauf! In meinem E-BUCH stehen noch 500 weitere TIPPS und das BESTE: Sie können MITVERDIENEN.

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Huch,
Sie treffen diesen Tonfall erschreckend gut, muss ich sagen.

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Ich bekomme mein Nackenfell nicht mehr glatt gelegt! Das war ja schlimmer als Boris Karloff in Frankenstein!

Handelt es sich bei SEOs eigentlich um radikalisierte Versicherungsvertreter auf Phenylisopropylamin, oder ist das mehr so eine Auffangbecken für extremistische FDP-Wähler (wie die Linke bei der SPD)? Egal, sie stehen in der Nahrungskette ganz dicht bei den Bankern, und die will schon keiner fressen, aus Angst sich was zu holen. Ekelhafte Leute, das …

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Ich würde Herrn nniers Angebot annehmen, zwecks Anpassung an den kontingenten Zeitgeist der postdemokratischen Post-Privacy aber eher in Richtung "na und" optimieren.

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@der_papa:
Soso, Phenylisopropylamin - Du kennst ja Sachen, und ich dachte, ich hätte Leistungskurs angewandte Biochemie gehabt. ;-)

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@dings:
In Richtung "na und" versuche ich schon seit Jahrzehnten mein gesamtes Leben zu optimieren - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.

Aber das Angebot von Herrn Nnier klingt in der Tat wie eines, das man gar nicht ablehnen kann.

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Neben "na und" hat sich auch Loriots "ach was!" bewährt.

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Definitiv.
Max Goldt hat das mal in eine geniale Überschrift gegossen: "Ich aber gähne und sage: Ach was". In Gesprächsituationen mit internationalem Topchecker-Kolorit lasse ich auch gern mal et alors? oder so bugger what? einfließen.

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Leistungskurs Biochemie? Für das Wort habe ich „angewandte Wikipedia“ genutzt. Ich habe nach einem möglichst komplexen, wenig bekannten aber dennoch lesbaren Namen einer Droge gesucht. Und da war mir die Substanz aus der „Speed“ besteht nur recht.

An meiner Hauptschule gab es das Fach Biochemie gar nicht :-)

Wie mein Schwiegerpapa immer zu sagen pflegt: „Man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo was steht …“

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In meinen sittlich desorientierten Jugendjahren
fand ich Anwendungen im Selbstversuch weitaus spannender als die korrekte Nomenklatur solcher Substanzen.

Und natürlich war Biochemie auch bei uns an der Gesamtschule kein eigenständiges Fach. Biochemie ist z.B. ein gefürchteter Themenblock im Medizin-Grundstudium (in etwa das, was die Statistik-Klausuren bei den BWLern sind). Meine Freundin zu Studizeiten hatte daran ziemlich zu kauen und den Schein erst im zweiten Anlauf gekriegt, da war seelsorgerischer und motivationstechnischer Höchsteinsatz von mir gefragt.

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Sie sollten mehr keywords einbauen. Etwa "sex" oder "fuck".

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Meinen Sie?
Auf das sogenannte Thema Nummer 1 zu setzen erschien mir irgendwie zu naheliegend und unsmart.

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Sie glauben ja gar nicht, was ein Text auslösen kann, in dem das vorgebliche Keyword "großbusige Blondine" vorkommt (das Keyword stammte nicht von mir sondern von einem Kommentatoren)....da spült man Sie mal schnell ganz hoch bei Google...:-)

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Mein Eintrag über Monster-Möpse
hat es in die hiesigen Top 25 geschafft, und das lag sicher nicht nur an den Besuchern von blogger.de. Aber die Top-40-Suchbegriff-Liste vomBlogcounter zählt für dieses Stichwort keine 50 Treffer. Das erste versaute Wort in der Liste ist der "Gratisfick", das mir Don A. mal in einen Kommentar schrieb. Aber die 24 höherplatzierten Begriffe sind allesamt harmlos, selbst nach mark793 wurde viermal so oft gegoogelt, wenn der Zähler korrekt geeicht ist.

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Ich dachte, das nannte man "Freifick" (eminem?)? Gratisfick klingt bürokratisch.

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Mit Hüfthüpf-Slang,
wie er in der Umgebung brennender Mülltonnen gesprochenwir, bin ich nicht so vertraut. "gratis..." klingt in meinen Ohren nicht übermäßig bürokratisch, das ließe sich mit "unentgeltliches Kopulationsangebot" locker toppen.

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"Dennoch" ist das neue "Und".

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Wäre fast einen Versuch wert,
obwoooohl...

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Hahaha, super, Herr undundund hat früher bei mir kommentiert. Ich schenke Ihnen noch ein paar optimierte Wörter:

und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und.

Das tippt sich übrigens auch ganz toll.

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@Arboretum:
Vielen lieben Dank, das liefert lecker google-juice. Aber firmierte der Kollege nicht unter &&& (hier bei blogger.de zumindest) ?

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Nein, er hieß tatsächlich undundund.

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Ich geize nie mit "mithin".

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@Kristof:
Schönes Wort, keine Frage, aber einer meiner ewigen Favoriten ist und bleibt "dergestalt".

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Auch schön, fürwahr. Indes...

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"Dieserhalb"

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Alldieweil?

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Aber ja,
und "derweil" ist auch nicht zu verachten. Oder "fürbaß" (damit können leider nur noch die wenigsten was anfangen).

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Potzblitz!
Ich finde all jene Worte ganz famos! Fix bedankt für diese Aufzählung, die ich flugs in meinen eigenen, bescheidenen Wortschatz übernehmen werde.
Endlich muss ich nicht immer den Kluge bemühen -kolossaler Gedanke, das.

Wenn auch sehr viele das für großen Mumpitz* halten werden.

*Nein, nicht der Zauberer aus der Sesamstraße...

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Mumpitz
ist bestimmt ein naher Verwandter von Galimathias (den kennt außerhalb des Schopenhauer-Fanclubs auch kein Schwein mehr).

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Galimathias
ist mir gänzlich unbekannt, ich gestehe. Das ist sicherlich so ein welscher Tand.

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Welsch wahrscheinlich schon,
aber sicherlich nicht Rotwelsch (neben Jiddisch auch eine ergiebige Quelle für allerlei schöne Wörter und Redensarten).

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Gleichauf mit der Jägersprache, die man nicht mit dem Jägerlatein verwechseln sollte, aber wem sag ich das...

Mein Lieblingssatz:
"Der gedeckt angesetzte Jäger konnte das vertraut anwechselnde Stück sauber ansprechen."

So hinterlässt nun denn auch beim bloggen der ein oder andere seine Zinken*...


*Fallbeispiel: ;o)

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An der Jägersprache
stört mich das euphemistische Bemänteln der Ekligkeiten. Nicht ohne Grund sagt schließlich Mephisto in Goethes Faust, Blut sei ein ganz besonderer Saft - wegen "Schweiß" hätte man sicher nicht so ein Gewese gemacht.

Auch schlimm: Seemannssprache, wenn man statt "Vorsicht, Treppe" "Wahrschau Niedergang" zu rufen hat. ;-)

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"Das Kielschwein ist modrig."

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@Kristof:
Ist das jetzt Jäger- oder Seemanns-Idiom?

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"Fürbaß"
... ist sehr schön. Ich werde es mir angelegen sein lassen, (sparsamst) darauf zurück zu greifen.

Das Jagdidiom ist fürwahr unschön. Sollen sie doch das Kind beim Namen nennen. Mein Negativbeispiel Nr. 1 ist das "Tropfbett", das Tier ist angeschossen, das Blut tropft aus ihm heraus, die Deckung voll, die es aufgesucht hat.

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Waarschuw
Dann lassen sie bloß die Finger vom Niederländischen ;o)

Dort gibt es Ausdrücke, die erg sterk aan de duitse wortelen raken.
Opvoeding - Erziehung
1. verdieping - 1. Etage
ingewikkeld - kompliziert

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@prieditis:
Die zahllosen hier aufschlagenden Google-Anfragen zu "lustige niederländische Wörter" haben meinen bescheidenen Beitrag dazu in die hiesige Top-25-Liste katapultiert. So gesehen ist es würdig und recht, wenn die Suchenden dann auch fündig werden. "ingewikkeld" für "kompliziert" gefällt mir schon mal sehr gut. Und wie gesagt, eine frühere Freundin von mir brachte mich regelmäßig zum Lachen, wenn sie nach dem Kauf eines neuen Haushaltsgerätes die "Gebruiksanwijzing" vorlas.

@kreuzbube: Genau dieses Beschönigende ist es auch, was mich enorm stört an der Jägersprache.

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Da schau her,
davon wusste ich natürlich nix. Umso schöner für mich, Ihren bescheidenen Beitrag nun zu lesen.

Vor einigen Tagen war ich übrigens Zeuge eines gänzlich anderen Idioms, Nähe HBf: "Ey Alte, ich geb Dir gleich ´ne Headnut!"

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ich muss mich einschalten. einerseits naemlich mit einem weiteren lustigen nl wort, naemlich meinem persoenlichen lieblingswort, slurf (elefantenruessel, gesprochen "slürf") und dem neuen hauptbahnhofsviertelwort, naemlich "weissischmein". zu hoeren in west- und sueddeutschen bahnhofsvierteln, ist meine beobachtung. weissischmein?

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Ja, weissisch.
"slurf" ist "urst geil", um es mal auf mittelneuostgotisch zu sagen.

@prieditis: Ich erinnere mich dunkel an ein Fernsehformat namens "headnut tv" aus den frühen Nullerjahren. In hiphoppen Erkan-und-Stefan-Kreisen darf man diesen Begriff also als kanonisch voraussetzen.

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Jenen Kanon
finden Sie übrigens auch an diversen Bushaltestellen in Ratingen-West, werktags von 8.oo-13.3o Uhr und an Wochenenden ganztägig.

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@herzbruch
Slurf? Im Ernst? Ich schmeiss mich weg.

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