Donnerstag, 18. Oktober 2018
Im Rotlichtviertel...

... locken wieder mal heiße Vergnügungen.

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Mittwoch, 10. Oktober 2018
Besorgte Neubürger
Es gibt ja das berufsständische Klischée, dass Journalisten gerne mit Taxifahrern plaudern, weil letztere für den manchmal leicht entrückten Medienmenschen so etwas wie "Volkes Stimme" darstellen. Seit ich drei Mal die Woche mit dem Taxi zur Dialyse und zurück kariolt werde, kriege ich jedenfalls reichlich O-Töne von Otto Normalverbraucher (mit und ohne MiHiGru) zu hören. Oft machen sich die Fahrer zum Thema Flüchtlinge Luft, selten völlig ablehnend, aber überwiegend eben doch besorgt. Der Fahrer heute morgen toppte es aber noch, als er meinte, wenn Frau Merkel diesen UN-Migrationspakt unterschreibe und dann praktisch jeder hierherkommen könne, würde er sich überlegen, nach Norwegen auszuwandern. Mit Blick auf sein eher südländisches Erscheinungsbild und den Akzent konnte ich mir die politisch inkorrekte Frage dann doch nicht verkneifen, wo er den ursprünglich herkomme.

"Aus Marokko."

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Dienstag, 25. September 2018
Bambi im Hambi und das Grundlast-Problem


Interessanterweise redet derzeit alles vom Hambacher Wald und nicht davon, dass auch die Kartbahn in Kerpen-Manheim, wo die Schumi-Brüder ihre ersten Runden drehte, dem Tagebau weichen soll. Nicht dass ich fürs Abholzen plädieren würde, aber sooo etwas besonderes ist dieses Reststück des einst viel größeren Bürgewalds auch wieder nicht. Hinzu kommt: Wollte man den Kohlestrom mit Windrädern ersetzen, müssten auch unzählige Bäume dran glauben.

Das Problem ist aber ein anderes, nämlich die Sicherung der Grundlast. Wind und Sonne liefern nicht zuverlässig konstant Strom, so dass immer noch einige konventionelle Kraftwerke zur Grundlastsicherung gebraucht werden. Und nach dem überstürzten Atomausstieg haben wir dafür hauptsächlich die Kohlekraftwerke zur Verfügung. Das Dilemma ist, Gas wäre umweltfreundlicher zu verbrennen als Kohle, aber das Geld dafür müsste man entweder Putins Gas-Oligarchen in den Rachen werfen oder amerikanisches Fracking-Gas in verflüssigter Form kaufen, wofür es derzeit kaum die benötigten Terminals für die Tanker gibt. Aber hier im rheinischen Revier liegt der Brennstoff nun mal da, und die Genehmigungen zum Abbau wurden vor langer Zeit erteilt. Im Fall von Hambach dürfte das in den späten 70ern gewesen sein, und die Erweiterung vom Tagebau Garzweiler wurde Mitte der 90er von der damaligen rot-grünen Landesregierung beschlossen.

Gleichwohl hat es ein Zeitfenster gegeben, innerhalb dessen die Politik beim Energiekonzern RWE einen früheren Ausstieg aus der Kohle und damit eine Verkleinerung der Abbaugebiete hätte herausverhandeln können. Der vorige RWE-Chef hatte mehrfach beklagt, dass der Betrieb der Braunkohle-Kraftwerke aufgrund der Subventionen für die alternative Stromerzeugung zunehmend unwirtschaftlich würde. Das wäre für die damalige Ministerpräsidentin Hannelore Kraft die Chance gewesen, gemeinsam mit RWE ein Ausstiegszenario zu erarbeiten, das neben dem Klima auch die Interessen der Arbeitnehmer und die Grundlastsicherung im Stromnetz neu ausbalanciert. Dass die RWE für einen vorzeitigen Ausstieg oder ein massives Runterfahren der Kohleverstromung einen politischen Preis herausverhandeln wollte, war ziemlich offensichtlich. Aber warum die Landesregierung nicht mal ansatzweise den Versuch unternommen hat, diese Chance zu nutzen, werde ich nie verstehen. Und jetzt haben wir den Salat, ganz gleich, ob die Bäume im Hambacher Forst einstweilen stehenbleiben oder nicht.

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