Mittwoch, 10. Januar 2018
Die Kirche im Geisterdorf lassen?


Als ich das letzte Mal im projektierten Tagebaugebiet westlich der A 61 unterwegs war, stand der Immerather Dom noch. Die letzte Messe war aber längst gelesen, und in dem weithin sichtbaren Doppelturm schlugen keine Glocken mehr die Stunde. Jetzt wird der neuromanische Kirchenbau dem Erdboden gleichgemacht, damit demnächst die gigantischen Schaufelradbagger vom Tagebau anrücken können und das große Loch von Garzweiler II Richtung Erkelenz erweitern.

Ich bin weder gläubiger Christ noch radikaler Gegner des Braunkohletagebaus, aber wenn der Abriss eines so schönen Kirchenbaus zugunsten der Kohlebagger von RWE schon mich als Ortsfremden sehr bewegt, möchte ich nicht wissen, was das mit den Menschen macht, die regelmäßig zum Gottesdienst herkamen, hier getauft wurden und heirateten. Zugestanden, im Zuge des Tagebaus sind seit dem 2. Weltkrieg zehntausende Menschen im rheinischen Revier umgesiedelt worden, man kann sich schlimmere Katastrophen vorstellen als in eine der neu angelegten Siedlungen umziehen zu müssen. Und dennoch: Der Gedanke, dass die ganze Kulturlandschaft mit allem Drum und Dran, mit all ihren Baudenkmälern unwiederbringlich im großen Loch verschwindet, ist schwer erträglich.

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Sonntag, 7. Januar 2018
Saisonauftakt Zwanzigachtzehn


So, endlich: Die ersten Kilometer des Jahres sind gekurbelt. In den Jahren zuvor bin ich ja immer gleich am Neujahrstag in die neue Saison gestartet. Aber um die vielen schwitzenden Jogger mit ihren guten Vorsätzen herum Slalom zu fahren ist nicht wirklich was für Genießer, zudem hielten mich hartnäckige Halsschmerzen davon davon ab, früher aufs Rad zu steigen.

Wirklich verlockend war es heute bei 3 Grad und scharfem Wind aus Nordost auch nicht. Aber da muss er durch, der Lurch, wenn er ein Frosch werden will wenn es mit der L'Eroica in Montalcino Ende Mai was werden soll, dann muss ich jetzt anfangen, die Grundlagen dafür zu legen. Und natürlich hatte ich auf den ersten paar Kilometern wieder das vertraute Gefühl von "boah, das geht ja alles sowas von überhaupt gar nicht."

Doch wie das immer so ist, irgendwann hat man sich warmgestrampelt, die Beine finden ihren Rhythmus, und so wurde es nach einigem Hin und Her in der Verbundgemeinde dann doch noch die Krefelder Hafenrunde mit Rückweg am Rhein entlang. Dort lieferte das Hochwasser heute manchen ungewohnten Anblick von Land unter. Ich nicht habe fotografiert, weil mich der Seitenwind fast vom Deich geweht hätte, und anzuhalten hatte ich auch keine Lust, wo es grade so rund lief.

Warum das Bild da oben so unscharf geworden ist, ist mir übrigen nicht so ganz klar. Entweder habe ich im Wind gewackelt, oder die Linse von der Handykamera war leicht beschlagen. Aber zumindest ist das Pic aktuell von heute und kein Archivbild, soviel Chronistenpflicht darf es schon sein.

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Sonntag, 31. Dezember 2017
/2017
So, der letzte Tag des Jahres neigt sich seinem Ende entgegen, aber die Blogger*innensitte mit dem Jahresendfragebogen habe ich mir schon damals nicht zu eigen gemacht, als das noch der heiße Shize war in Kleinbloggersdorf. Somit besteht auch heute kein Anlass, mit dieser Gewohnheit anzufangen. Nur soviel: Meine Haare sind etwa gleichlang geblieben, das Gewicht trotz einiger Jojo-Effekte auch. Und die Vorsätze fürs neue Jahr sind ebenfalls schnell erzählt: wieder etwas mehr bloggen als zuletzt und mehr Radkilometer runterkurbeln als im zweiten Halbjahr, in dem ich ziemlich ausgebremst wurde.

In diesem Sinne: Kommen Sie alle gut rüber ins neue Jahr. Man liest sich hoffentlich wieder in 2018. Bis dahin eine gute Zeit!

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