Freitag, 25. April 2014
Zur gefälligen Beachtung


Wer glaubt, bei digitalen Stromzählern ginge es um Einsparpotenziale bei den Endverbrauchern, dem sollte bei der Lektüre ein ganzer Kronleuchter voll 100-Watt-Kerzenbirnen aufgehen. Hatte das Thema schon länger auf dem Zettel - und auf 7000 Zeichen auch längst nicht alles untergebracht, was man dazu schreiben könnte. Hier noch ein vertiefender Link, den ich drüben im FAZ-Beitrag nicht mehr unterkriegte. Bin nicht ganz sicher, was ich davon halten soll, gerade der Aspekt EMV-Verträglichkeit/Elektrosmog grenzt ja zum Teil schon an Esoterik. Aber wer den staatlich verordneten Energiesparlampen-Rip-off gut fand, wird auch an smarten Stromzählern viel Freude haben. Für unsereins gilt weiterhin: Fuck ze Energiesparlampe...

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Donnerstag, 24. April 2014
Notre vie avec une fille française (3)
Mademoiselle Leroc hat jetzt etwa ein Drittel ihres Aufenthalts bei uns hinter sich gebracht. Ich glaube sagen zu können, dass sie in dieser Zeit wirklich ein Familienmitglied geworden ist, wir haben sie trotz mancher Macken sehr ins Herz geschlossen. Ihr Verhältnis mit Töchterlein ist nicht immer konfliktfrei, aber im großen und ganzen recht harmonisch. Sie plappert ziemlich munter und unbefangen auf Deutsch, Heimweh war schon lange kein Thema mehr, es wäre alles geradezu perfekt, gäbe es da nicht etwas, was inzwischen kolossal nervt: die Tischsitten unseres Gastkinds.

Ich muss dazu vielleicht vorausschicken, dass wir nicht allabendlich mit Stock im Hintern und an die Hüften gedübelten Ellbogen Gala-Dinners mit komplizierten Besteckfolgen zelebrieren; ich selber würde uns, was Benimmfragen angeht, eher im unteren Mittelfeld sehen. Und ehrlich gesagt hatte ich im Vorfeld eher Sorgen, dass wir vielleicht nicht so gut aussehen im Vergleich, wenn die Franzosen kommen mit ihrer Esskultur und all ihrem Chichi und je-ne-sais-quoi. Nun wissen wir spätestens seit dem Besuch der Lerocs: Das sind weder Banausen aus den Banlieues noch Vertreter einer Großbourgeoisie, die mit der silbernen Einlauftülle im Hintern aufgewachsen ist. Wir hatten zumindest von diesem einen gemeinsamen Abendessen nicht den Eindruck mitgenommen, als könnten die Leute nicht richtig mit Messer und Gabel essen.

Wie auch immer: Meine Frau und ich rätseln, wie einer 10jährigen aus nicht schlechtem Hause solche Basics fehlen können wie den Mund beim Kauen geschlossen zu halten. Beim Frühstück holt mir das Geschmatze manchmal schier das Essen vom Vorabend wieder hoch, da kann man noch so oft sagen mach den Mund bitte zu beim Kauen. Ist auch nicht so, dass wir es nicht mit Zeichensprache probiert hätten, als es mit der verbalen Verständigung noch mehr im Argen lag. Und da haben wir von nicht mit den Fingern im Teller rumpulen, Serviette auf den Schoß, mit Messer und Gabel essen, nicht anfangen, bevor alle sitzen und danach Besteck ordentlich auf den Teller legen und nicht aufstehen und rumhüpfen während des Essens noch gar nicht gesprochen. Zumal Töchterlein diesem Beispiel dann auch nacheifert und das Ganze dann - wie gestern abend zum Beispiel - in ein derartiges Heckmeck ausartet, dass ich kurz davor war, auf den Tisch zu hauen und "Scheiße nochmal, so läuft das hier nicht" zu brüllen.

Aber was soll ich sagen, heute nachmittag habe ich mir das hier von der Seele geschrieben, und das Abendessen verlief wie es soll und ohne nennenswerten Anlass zur Beanstandung. Na bitte, geht doch (andernfalls hätte es aber auch ein Donnerwetter gegeben, echt jetzt).

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Freitag, 18. April 2014
Karfreitagsrunde 2014
Bei 70 Prozent Regenwahrscheinlichkeit trocken geblieben.



Also zumindest von außen her. Schweißtreibend war es schon, wieder eine Runde mit dem einheimischen Kollegen in Angriff zu nehmen. Und das bei zunächst noch einstelligen Außentemperaturen.



Aber es war an diesem Karfreitag wirklich alles unterwegs, was einen Lenker halten konnte.



Kleine Straßen, wenig Verkehr, aber zum Teil auch Straßenbelag, den ich ungern mit 20-mm-Slicks hätte fahren wollen. Die Marathons in 25 mögen keine Leichtgewichte sein, aber ihre Dämpfungseigenschaften sind vorzüglich.



Selbst wenn man die Mörderanstiege hoch zu diversen Burgen und Schlössern entlang der Lahn meidet, gemütlich dahinrollen ist in der Topopgraphie nicht so recht drin.



Aber meine Sorgen, man bekäme an diesem Feiertag nichts zu essen, waren unbegründet. Hier sehen wir übrigens zwei Koga-Räder, zwischen denen altersmäßig mindestens drei Modellgenerationen liegen. Und was soll ich sagen, der Besitzer des älteren und schwereren Rades hat doch die besseren Beine.



Der Kollege hat sich reichlich Mühe gegeben, mir die Landmarken zu erläutern, aber jetzt bin ich doch überfragt, ob das da oben Schloss Schießmichtot oder Burg Dingensstein ist. Mit der Kappe unterm Helm, die auch die Ohren schützt, höre ich leider ziemlich schlecht, wenn der Fahrtwind so rauscht.



Und eh man sichs versieht, ist die Feiertagsrunde von knapp 60 Kilometern auch schon wieder vorbei.

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