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Montag, 4. Januar 2010
Desperate Houseman (23)
mark793, 12:28h
Über die angekokelten Kracher-Reste und die Kartonagen der Feuerwerks-Batterien samt ihren Schmauchspuren auf den Gehwegplatten versucht Frau Holle gerade eine weiße Schneedecke drüberzuzuckern. Gut so, denn die Stadtreinigung, die hier unterm Jahr drei- bis viermal die Woche mit ihren Kehrkarren und Laubbläsern rumlärmt, macht sich am Jahresanfang immer erst mal ziemlich rar. Weswegen uns die Reminiszenzen an die Silvesternacht auch dieses Jahr wahrscheinlich wieder bis weit in den Januar im öffentlichen Raum begegnen werden.
Sei es drum. Die Datumsangabe 2010 schreibt sich heute schon ganz flüssig. Und aufgewacht bin ich heute nach der langen Schlunzphase der Feiertage wieder wie gewohnt ein paar Minuten vor dem Weckerklingeln - auch ohne die lärmende Unterstützung kommunaler Bediensteter in ihren orangen Arbeitsfahrzeugen. Meinen guten Willen, Dinge geregelt zu bekommen, bremste erst das Eingabeformular unseres kommunalen Energieversorgers, bei dem ich die aktuellen Zählerstände für den Gas- und Stromverbrauch online eingeben wollte. Beim Gas klappte das auch reibungslos, die richtige Zählernummer war nach dem Anmelden schon voreingestellt, neuen Zählerstand eintragen, absenden, fertig. Nur fand ich dann beim besten Willen keine Möglichkeit, diesen Stunt mit den Stromzähler-Ablesedaten zu wiederholen.
Also muss ich doch wieder ganz konventionell Kärtchen zurückschicken per Post. Immerhin stellte ich fest, dass das Einpflegen der Gasverbrauchsdaten gleich zwei Antwortmails von unserem KVU erzeugt hat: In der ersten hieß es: "Wir danken Ihnen für die Eingabe bzw. Änderungen Ihrer Kontaktdaten." Sapperlot, das nenne ich doch mal ausgesucht höflich. Da fehlt eigentlich nur noch ein "und vielen Dank, dass Sie unsere Internetpräsenz besucht haben." Aber wir wollen nicht kleinlich sein. Und hoffen, dass sich keine kafkaesken Verwicklungen daraus ergeben, dass ich auf den postalischen Antwortkärtchen als Ablesedatum korrekterweise den 4.1. angegeben habe, während vorhin beim Online-Formular noch der 3.1. voreingestellt war.
Und zu etwas völlig anderem: der Herstellung einer zünftigen Hühnersuppe.
Sei es drum. Die Datumsangabe 2010 schreibt sich heute schon ganz flüssig. Und aufgewacht bin ich heute nach der langen Schlunzphase der Feiertage wieder wie gewohnt ein paar Minuten vor dem Weckerklingeln - auch ohne die lärmende Unterstützung kommunaler Bediensteter in ihren orangen Arbeitsfahrzeugen. Meinen guten Willen, Dinge geregelt zu bekommen, bremste erst das Eingabeformular unseres kommunalen Energieversorgers, bei dem ich die aktuellen Zählerstände für den Gas- und Stromverbrauch online eingeben wollte. Beim Gas klappte das auch reibungslos, die richtige Zählernummer war nach dem Anmelden schon voreingestellt, neuen Zählerstand eintragen, absenden, fertig. Nur fand ich dann beim besten Willen keine Möglichkeit, diesen Stunt mit den Stromzähler-Ablesedaten zu wiederholen.
Also muss ich doch wieder ganz konventionell Kärtchen zurückschicken per Post. Immerhin stellte ich fest, dass das Einpflegen der Gasverbrauchsdaten gleich zwei Antwortmails von unserem KVU erzeugt hat: In der ersten hieß es: "Wir danken Ihnen für die Eingabe bzw. Änderungen Ihrer Kontaktdaten." Sapperlot, das nenne ich doch mal ausgesucht höflich. Da fehlt eigentlich nur noch ein "und vielen Dank, dass Sie unsere Internetpräsenz besucht haben." Aber wir wollen nicht kleinlich sein. Und hoffen, dass sich keine kafkaesken Verwicklungen daraus ergeben, dass ich auf den postalischen Antwortkärtchen als Ablesedatum korrekterweise den 4.1. angegeben habe, während vorhin beim Online-Formular noch der 3.1. voreingestellt war.
Und zu etwas völlig anderem: der Herstellung einer zünftigen Hühnersuppe.
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Donnerstag, 31. Dezember 2009
Bröt statt Boller
mark793, 15:19h
Hätte ich in diesem Lande das Sagen, was sonderbarerweise nicht der Fall ist, würde ich sofort die Sylvesterknallerei verbieten; alle Leute müssten sittsam zu Hause sitzen und sich grün und blau besinnen.*
So weit wie der sehr von mir geschätzte Max Goldt würde ich mit meinen politischen Forderungen zum unmittelbar bevorstehenden Kalenderwechsel natürlich nicht gehen. Auch verspüre ich keinerlei innere Verpflichtung, einen der blogger-notorischen Jahresend-Fragebogen auszufüllen und darüber Rechenschaft abzulegen, ob meine Haare zu- oder abgenommen haben oder was meine hirnrissigste Anschaffung im Jahr Zweitausendneun gewesen ist. Nur soviel in aller gebotenen Kürze: Es war ein gutes Jahr, das abgesehen vom altersbedingten Ableben unseres Hundileins keine größeren Schicksalsschläge parat hatte.
Ich nutze die Gelegenheit, allen Leserinnen und Lesern dieser kleinen Off-Broadway-Veranstaltung einen harmonischen Kalenderwechsel und ein sensationelles neues Jahr mit Gesundheit, Glück und allem Drum und Dran zu wünschen. Desweiteren fühle ich mich bemüßigt, noch hinzuzufügen, dass ich sehr wohl weiß, dass es Silvester und nicht Sylvester heißt, aber wer bin ich schon, einem geschätzten Autor mit solchen Quisquilien hinterherzukarten.
Im Übrigen stelle ich mal wieder mit großer Genugtuung fest, dass die überwiegende Mehrheit der Bewohner dieser kleinen Verbundgemeinde das bis Mitternacht geltende Böllerverbot respektiert. So wie Max Goldt es in Berlin beschrieb, dass die Stadt in der Zeit zwischen den Jahren zu einem "bizarren Beirut des Vergnügens" wird, kenne ich das noch aus Mannheimer Zeiten. Dort herrschte in meinem Viertel spätestens ab dem 28. Dezember eine Geräuschkulisse wie in Grosny beim Einmarsch der Russen.
Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass wir dieses Jahr keinen Böllerkram käuflich erworben haben, nur drei Stangen Weißbrot. Mal sehen, vielleicht werden wir was davon nach dem Abendessen übrig ist dann mit dem Ruf "Brot statt Böller" auf die Straße werfen. Das macht zwar nicht so viel Laune wie Rumknallen mit pyrotechnischen Erzeugnissen, aber bisschen guten Willen mag man zu diesem Datum ja doch zeigen.
* Max Goldt, Quitten für die Menschen zwischen Emden und Zittau,
S. 84
So weit wie der sehr von mir geschätzte Max Goldt würde ich mit meinen politischen Forderungen zum unmittelbar bevorstehenden Kalenderwechsel natürlich nicht gehen. Auch verspüre ich keinerlei innere Verpflichtung, einen der blogger-notorischen Jahresend-Fragebogen auszufüllen und darüber Rechenschaft abzulegen, ob meine Haare zu- oder abgenommen haben oder was meine hirnrissigste Anschaffung im Jahr Zweitausendneun gewesen ist. Nur soviel in aller gebotenen Kürze: Es war ein gutes Jahr, das abgesehen vom altersbedingten Ableben unseres Hundileins keine größeren Schicksalsschläge parat hatte.
Ich nutze die Gelegenheit, allen Leserinnen und Lesern dieser kleinen Off-Broadway-Veranstaltung einen harmonischen Kalenderwechsel und ein sensationelles neues Jahr mit Gesundheit, Glück und allem Drum und Dran zu wünschen. Desweiteren fühle ich mich bemüßigt, noch hinzuzufügen, dass ich sehr wohl weiß, dass es Silvester und nicht Sylvester heißt, aber wer bin ich schon, einem geschätzten Autor mit solchen Quisquilien hinterherzukarten.
Im Übrigen stelle ich mal wieder mit großer Genugtuung fest, dass die überwiegende Mehrheit der Bewohner dieser kleinen Verbundgemeinde das bis Mitternacht geltende Böllerverbot respektiert. So wie Max Goldt es in Berlin beschrieb, dass die Stadt in der Zeit zwischen den Jahren zu einem "bizarren Beirut des Vergnügens" wird, kenne ich das noch aus Mannheimer Zeiten. Dort herrschte in meinem Viertel spätestens ab dem 28. Dezember eine Geräuschkulisse wie in Grosny beim Einmarsch der Russen.
Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass wir dieses Jahr keinen Böllerkram käuflich erworben haben, nur drei Stangen Weißbrot. Mal sehen, vielleicht werden wir was davon nach dem Abendessen übrig ist dann mit dem Ruf "Brot statt Böller" auf die Straße werfen. Das macht zwar nicht so viel Laune wie Rumknallen mit pyrotechnischen Erzeugnissen, aber bisschen guten Willen mag man zu diesem Datum ja doch zeigen.
* Max Goldt, Quitten für die Menschen zwischen Emden und Zittau,
S. 84
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Sonntag, 27. Dezember 2009
Guter Rad teuer
mark793, 14:43h
Mein Bruder meinte noch, wenn ich ernsthaftes und dauerhaftes Interesse an dem Rad entwickelte, ließe sich "sicher eine Lösung finden." Aber selbst zum familiären Freundschaftspreis wäre das wahrscheinlich immer noch ein paar Preisklassen über dem, was ich für ein so feuerrotes Spielmobil über den Tresen reichen würde. So ein bisschen habe ich ja auch den Verdacht, dass Brüderlein mit diesem Renner einen Fehlkauf getätigt hat. Denn zunächst hätte ich eher damit gerechnet, dass er sein betagteres Peugeot-Rennrad aus den frühen 90ern (Reynolds-Stahlrahmen, 105er-Ausstattung) zugunsten des Koga Miyata Highend-Hobels abschafft.
Nun ja, Entscheidungsdruck ist für mich damit erst mal nicht verbunden. Sir Walter ohne Not in den Ruhestand zu schicken, ist eh keine Option. Und so genieße ich einstweilen die Auswahlmöglichkeit und die Chance, auch mal mit einem Besucher einen gemeinsamen Ausritt unternehmen zu können.
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