Montag, 12. Januar 2009
Digital Lifestyle Design-oder-Nichtsein
- das ist hier allmählich die Frage. Wie neulich erwähnt hat meine Frau bei Facebook ein Profil angelegt. Inzwischen sind schon einige Freunde versammelt, ich selber wurde von ihr ja auch mit sanftem Druck genötigt, mich als alter Esel Berufsparanoiker auf dieses Datenschutz-Glatteis zu wagen. Und während ich mich mit etwas gebremstem Elan ans Freunde sammeln und Kontakten mache, stürzt sich sich meine Frau gleich mit Warp-Geschwindigkeit ins zwonullige Treiben: Weil man im Gesichtsbuch so schön Twitter einbinden kann, hat sie jetzt auch gleich das 140-Zeichen-Fass aufgemacht. Und fragen Sie mich nicht, wie es zuging, jetzt hat sie unter anderem auch den Hessen-Obama Thorsten Schäfer-Gümbel als Follower an der Backe. Da kulminiert natürlich der Druck auf dem Kessel, was twittere ich denn bloß, wie halte ich meine überschaubare, aber zum Teil hochprominente Followerschar bei der Stange?

Ich grins mir da eins und denke, tscha, da musste man als Blogger ebenso durch, Blogbares von Unblogbarem unterscheiden, die Blog-Reallife-Balance immer wieder neu justieren. Aber für meine Frau ist es ja auch beruflich wichtig, mit diesem neuen Kommunikationskanälen Erfahrungen zu sammeln. Und so bin auch fast gar nicht verstimmt, wenn sie schon morgens beim Frühstück mit dem Blackberry Tweets checkt, die Branchennachrichten bei turi2.de überfliegt und Facebook-Benachrichtigungen zur Kenntnis nimmt. Nachdem wir gestern und heute beim Frühstück ein paar Implikationen von Blogs, Social Networks, Twitter und Co. auf das Business ihres Brötchengebers besprachen, meldete sich auf einmal die Kleine zu Wort und forderte kategorisch: "Ich will auch so einen Blog!"

Da ich davon ausging, dass sie damit mehr so einen Malblock meinte als eine leicht aktualisierbare Internetpräsenz, habe ich einstweilen darauf verzichtet, ihr einzutrichtern, dass wir DAS Blog sagen, auch wenn der Duden kapituliert hat und auch "der Blog" als zulässig erklärt. Ich habe der Kleinen jedenfalls gesagt, dass ich ihr erst dann ein Blog einrichte, wenn sie ein paar Wörter mehr als Mama, Papa, Oma und Opa und ihren Namen schreiben kann.

Aber lange wird es nicht mehr hin sein, bis sie ihre Kontakte auch elektronisch verwaltet. Dann wird sie auch eine Schattenseite der digitalen Existenz kennenlernen: Mit der Präsenz in ein oder zwei Social Networks steigt der Mailverkehr exponentiell an, weil jede Änderung oder Nachricht eines Netz-Freundes automatisch auch noch mal per Mail ins Postfach getrötet wird. Und im Moment geht es bei mir wirklich Schlag auf Schlag. Kaum habe ich mich in die minimalen Basics bei Facebooks reingefrickelt, habe ich auch schon eine Einladung bekommen zu horizontpeople.de - der Community einer Fachpublikation, für die ich ab und zu tätig bin. Und anders als die vielen Xing-Einladungen ist das ein Angebot, dass ich nicht unbedingt ablehnen sollte. Aber allmählich muss bei all dem Nettgewörke auch zusehen, dass ich mein Kerngeschäft nicht aus dem Auge verliere. Und den Haushalt. Da müsste auch mal wieder was gemacht werden...

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Freitag, 9. Januar 2009
Post its (lose Blätter)
Die hiesige Postfiliale ist "wegen Störung geschlossen". Toll, da lernt man mal die umliegenden Ortsteile besser kennen. Oder man kann sich überlegen, ob man die Steuerunterlagen auch gleich selber zum Finanzamt der benachbarten Kreisstadt kariolt und sich mit den eingesparten einsfümundvierzich Porto einen schönen Nachmittag macht. Störung - pfff. Ich meine, mich stört hier ja auch immer wieder so manches, aber ich mache deswegen ja auch nicht gleich den Laden zu. Aber gut, wer weiß, vielleicht ist eine Gasleitung leck oder die Fernwärme ausgefallen, und dann können die Post-Bediensteten keine Briefmarken mehr anlecken, weil ihnen die Spucke auf der Zunge gefriert. Oder ich komme an den Schalter und will bisschen Bares vom Postsparbuch zapfen, und dann heißt es, "Tut uns leid, Ihr Guthaben ist leider wegen eines technischen Defekts eingefroren. Warten Sie, bis wir wieder flüssig sind." Wie auch immer: An ihrer Informationspolitik könnte die Christel von der Post noch was verbessern, bis wann wieder mit halbwegs normalem Geschäftsbetrieb zu rechnen ist, wüßte man als Kunde dann doch ganz gerne.

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Ach ja, Hühnersuppe könnte ich auch wieder mal machen. Ob ich allerdings so weit gehe, die Suppe samt diversen Zutaten als modularen Baukasten zu servieren, bei dem sich der eine mehr Nudeln und der andere mehr Gemüsebeilage aus diversen Nebenschälchen fischt - ich weiß es wirklich nicht. Aber irgendwie finde ich das Konzept, auf diese Weise unterschiedlichen kulinarischen Vorlieben Rechnung zu tragen, recht charmant. Von zuhause kenn ich das ja noch deutlich anders. Nämlich so in etwa: "Mami, Mami, mein Ei ist schlecht." - "Halt die Klappe, es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Ich racker mir hier einen ab und mach und tu - und Ihr stellt immer nur ANSPRÜCHE..." Eine Weile später: "Mami, muss ich den Schnabel auch mitessen?"

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Dienstag, 6. Januar 2009
Mehr als 1000 Worte

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